
Gelesen: 20. – 21.04.2024 (netto 299 Seiten)
Aus dem kanadischen Englisch von Harriet Fricke.
April und schon ein Kandidat für das Buch des Jahres. Das erste Buch der Frank „Yak“ Yakabuski Reihe war schon ein richtiger Knaller, dieses Buch setzt da nahtlos noch einen drauf.
Frank ist Senior Detective der Springfield Regional Police Force im einst französischen Norden Kanadas, oben in der Great Devide.
Im ersten Band war das bestimmende Element die Einsamkeit, im zweiten Band ist das bestimmende Element die Unklarheit.
Unklar ist, warum zwei rivalisierende Verbrecherbanden (die Irischen Shiner und die fast mystischen Traveller) sich auf einmal wie vor hundert Jahren bekriegen. Warum der Boss der Shiner mit herausgenommenen Augen Tod am Zaun hängt. Warum ein Traveller ebenfalls Tod am Zaun hängt.
Und warum hat der Boss der Shiner einen Roh-Diamanten im Mund der mehr als eine Million wert ist?
Yakabuski und sein Team stehen vor einem Rätsel, aber Frank ahnt das er in der Vergangenheit graben muss. Mythen. Seinen Vater – ex-Cop – befragen.
Parallel dazu taucht ein Figur aus dem ersten Band wieder auf. Und mordet sich von Mexiko aus Richtung Norden. Das aber bekommt Yakabuski nicht mit, da hat der Leser einen kleinen Vorsprung, obwohl auch dieser Teil viel Unklarheit transportiert.
Ein überaus souverän konstruierter und rübergebrachter Noir Krimi: stark gezeichnete Figuren, eine einsame und düstere Landschaft sowie eine faszinierende und realistische Historie.
In jedem der Kapitel wird der Leser überrascht. Und aus all diesen Puzzleteilen entsteht die Geschichte der (fiktiven) Stadt Springfield. Eine Stadt mit einer fast schon archaischen Gesellschaft.
Und dem Gift der Gier.
Beste Ware und Mega-spannend. So geht ein fesselnder und realistischer Noir. Der am Ende echt cool seine Lösung findet. Und einen Cliffhänger setzt.
Mehr davon!
Soundtrack dazu: Doughboys – Diamond Idiot, was sonst?
PS: Und Ron Corbett so?
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