Tag: Ron Corbett

  • Bücher, schnell gelesen: 1.763

    Bücher, schnell gelesen: 1.763

    Ron Corbett – Mission Road (Polar Verlag, 2025)

    Gelesen: 25.03. – 01.04.2025 (netto 285 Seiten)

    Aus dem kanadischen Englisch von Karen Witthuhn.

    Die Serie um Detektive Frank Yakabuski geht weiter und Mission Road klinkt sich direkt in den Cliffhänger von Cape Diamond ein.

    Ich liebe ja Krimis die rund um L.A. spielen und genauso liebe ich inzwischen kanadische Krimis. Und alles was in & um L.A. so wunderbat laut, schnell und hektisch ist … ist in Kanada ruhig, langsam und der weiten Natur angepasst bedächtig.

    Springfield, an der Grenze der Northern Devide. In Cape Diamond Schauplatz eines Milliardenraubes. Diamanten aus der lokalen Mine. Mehr als eine Millarde Dollar einfach … weg.

    Der wahrscheinlich verantwortliche Gangster sitzt wegen eines Angriffs auf einen Polizisten im Knast. Weil er ahnt das er hinter Gitter sicher ist. Und von der Beute keine Spur.

    Aber sowohl die Polizei als auch findige Schatzsucher können das Versteck anhand des Zeitablaufes des Raubes eingrenzen, die Gangster hatten maximal Zeit es irgendwo auf den ersten Kilometern der Mission Road, die Hinaus in die Wildnis führt, zu vergraben.

    Und so machen sich Gangster, Biker, Studenten, Trapper und Familienverbände von Glücksrittern etc. auf den Weg nach Springfield, in der Hoffnung die Diamanten (Rohdiamanten, nicht zurückzuverfolgen) zu finden.

    Und Frank Yakabuski ahnt was das wirklich Böse ist:

    ( (c) Polar Verlag 2025)

    Ansonsten: Die Minenchefs nerven Frank Yakabuski, die Amateure nerven, die Gangster nerven und über allem liegt die Gier und der Tod.

    Und der Tod aus Mexico, der ist auch immer noch da. Und will seinen Anteil. Und wie es ausschaut, bekommt er ihn auch.

    Hier passt einfach alles. So wie die Wildnis der Northern Devide keine Fehler verzeiht, so verzeiht auch das Leben keine Fehler. Egal ob du Cop, Minenbesitzer, Gangster oder Glücksritter bist.

    Ein absolut fulminantes Ende der Frank Yakabuski Trilogie, Ron Corbett hat bereits eine neue Serie am laufen, da geht es um einen Undercover FBI Agenten in den Wäldern von Maine.

    Die kommt hoffentlich auf bei Polar!

    Soundtrack dazu: Kremlin – Buried, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: 1.698

    Bücher, schnell gelesen: 1.698

    Ron Corbett – Cape Diamond (Polar Verlag, 2024)

    Gelesen: 20. – 21.04.2024 (netto 299 Seiten)

    Aus dem kanadischen Englisch von Harriet Fricke.

    April und schon ein Kandidat für das Buch des Jahres. Das erste Buch der Frank „Yak“ Yakabuski Reihe war schon ein richtiger Knaller, dieses Buch setzt da nahtlos noch einen drauf.

    Frank ist Senior Detective der Springfield Regional Police Force im einst französischen Norden Kanadas, oben in der Great Devide.

    Im ersten Band war das bestimmende Element die Einsamkeit, im zweiten Band ist das bestimmende Element die Unklarheit.

    Unklar ist, warum zwei rivalisierende Verbrecherbanden (die Irischen Shiner und die fast mystischen Traveller) sich auf einmal wie vor hundert Jahren bekriegen. Warum der Boss der Shiner mit herausgenommenen Augen Tod am Zaun hängt. Warum ein Traveller ebenfalls Tod am Zaun hängt.

    Und warum hat der Boss der Shiner einen Roh-Diamanten im Mund der mehr als eine Million wert ist?

    Yakabuski und sein Team stehen vor einem Rätsel, aber Frank ahnt das er in der Vergangenheit graben muss. Mythen. Seinen Vater – ex-Cop – befragen.

    Parallel dazu taucht ein Figur aus dem ersten Band wieder auf. Und mordet sich von Mexiko aus Richtung Norden. Das aber bekommt Yakabuski nicht mit, da hat der Leser einen kleinen Vorsprung, obwohl auch dieser Teil viel Unklarheit transportiert.

    Ein überaus souverän konstruierter und rübergebrachter Noir Krimi: stark gezeichnete Figuren, eine einsame und düstere Landschaft sowie eine faszinierende und realistische Historie.

    In jedem der Kapitel wird der Leser überrascht. Und aus all diesen Puzzleteilen entsteht die Geschichte der (fiktiven) Stadt Springfield. Eine Stadt mit einer fast schon archaischen Gesellschaft.

    Und dem Gift der Gier.

    Beste Ware und Mega-spannend. So geht ein fesselnder und realistischer Noir. Der am Ende echt cool seine Lösung findet. Und einen Cliffhänger setzt.

    Mehr davon!

    Soundtrack dazu: Doughboys – Diamond Idiot, was sonst?

    PS: Und Ron Corbett so?

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.448

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.448

    Ron Corbett – Preisgegeben (Polar Verlag, 2020)

    Gelesen: 22. – 24.05.2020, netto 383 Seiten

    Aus dem Schneesturm von Colorado direkt in die Schneewüste der Northern Divide in Kanada. Die Zutaten sind vergleichbar, aber die Hoffnungslosigkeit am Oberlauf des Springfield River ist anders.

    Die alte Zellstoff Fabrik? Aufgegeben! Das Five Mile Camp, in dem die Cree lebten, die für den Papierkonzern gearbeitet hatten? Leer und verottet! Ragged Lake, der kleine Ort an der Bahnstrecke? 12 Einwohner und die abgewarzte Mattamy Fishing Lodge, die maximal ein paar Wildnis-Touristen anlockt.

    Alles dem Verfall preisgegeben.

    Unweit des Five Mile Camp hat eine kleine Familie eine Hütte gebaut, eine illegale Landnahme die aber ohne Konsequenzen bleibt, da die Besitzer des Landes im Moment mit dem Holz nichts anfangen können bzw. wollen.

    Und doch werden der Mann, seine Frau und ihre zwei–jährige Tocher ermordet. Ein Baummarkierer findet sie und alarmiert die Polizei. Die kommt in Form von Detectice Yakabuski und zwei jungen Constables, sie reiten auf Schneemobilen in Ragged Lake ein, da keine Straße da hin führt (und der Zug auch nur unregelmäßig kommt).

    Das Setting ist in großartiger, einsamer Natur, die Menschen wortkarg und die Täter müssen noch im Ort sein – keine Spur führt aus Ragged Lake heraus.

    Was ein einfacher “who dunit?” werden könnte entpuppt sich als unfassbar spannender Kill-Em-All Plot, am Ende ist die Schlagzahl bei 26 Toten. Ein fast endloser Showdown, unterbrochen nur von kurzen Zeit/Raum Sprüngen, die einem Futter für das Kopfkino liefern. Perfekte Charaktere und böse Bösewichter. Und Gute, die Sterben. Und jeder hat etwas preiszugeben.

    Umsonst dazu gibt es den coolen Kniff das Tagebuch der Toten aus der Hütte in das Buch einzupassen: Das verschiebt den Focus des Kopfkinos auf ganze neue Motive.

    Ich möchte da im Winter nicht leben. Aber von Detektive Frank Yakabuski möchte ich unbedingt mehr lesen!

    Großartiges zweites Buch in der “Dark Places” Serie des Polar Verlages, ein durch und durch düsteres Buch das nicht einmal durch den Schnee erhellt wird.

    Soundtrack dazu: The Riptides featuring The Ripettes – Camp Crystal Lake, was sonst?

    PS: Ron Corbett ist einguter Schnacker!