Gelesen: 11. – 14.03.2023 (netto 256 Seiten).
Die ersten beiden Bücher von Johannes Groschupf hab ich mehr oder weniger bewusst links liegen lassen, ich glaube das muss ich nochmal überdenken.
Das Thema “Autos abfackeln” ist ja sowas wie ein Berliner Volkssport, gerne auch gepaart mit aufrichtiger politischer Meinung (beware, cynical commentary incomming), und dient in diesem Buch als Backdrop.
Dazu frustrierte Männer, Jungs und Beschützer des Viertels (oder auch ihrer Familien resp. ihre Autos) und starke Frauen. Geschickt zufällig kreuzen sich die Wege und entlang der Kreuzungspunkte kommt Spannung und Kraft in die Geschichte,
Ein frustrierter Jungpostbote, gefangen in einer Sekte die Jahwe anbetet, fackelt Autos ab weil er seine große Liebe (ebenfalls eine Jüngerin von Jahwe) nicht erreicht. Ein versoffener Pole wird in seinem Bulli abgefackelt und entwickelt sich zum trocknen Propheten. Denkste. Und die Bürgerwehr – Bürgerwehrt.
Dazu eine Polizistin, die zu den Brandermittlern strafversetzt wurde. Eine Journalistin, die sich gegen Gewalt in der Beziehung nicht wehren kann. Und eine Jüngerin von Jahwe, die von den Gemeindeältesten missbraucht wird.
Eine ziemlich street smarte Story, die am Ende aufzeigt warum weibliche Solidarität so viel stärker ist als männliche Stärke resp. Gewalt.
Ach ja, weibliche Hyänen sind die eigentlichen Bosse bei der Jagd!
Spannendes Buch, flott im Lesevergnügen und ohne einen erhobenen Zeigefinger. Passt!
Soundtrack dazu: H¥ENA – Ghosts, was sonst?