
Gelesen: 27.08. – 04.09.2019, 878 Seiten (in Englisch gelesen, noch nicht in Deutsch erschienen).
#bookcollectorsarepretentiousarseholes
Das Buch habe ich mir als Sonderausgabe vorbestellt, handsigniert vom Meister. Und damit hatte ich das rechtzeitig zum Erscheinen in meinen zittrigen Händen. Mit dem Lesen habe ich allerdings gewartet bis ich im Urlaub war, damit mich nichts ablenken konnte.
Wie bei Seveneves schaft es Neal Stephenson ein großartiges “was wäre wenn” Buch zu machen (und dito wieder das Ende irgendwie zu verkacken). Aber das ist jammern auf hohem Niveau.
Die Geschichte fußt tief in der echten Welt: Dot.com Millionäre und andere Verrückte (alle aus REAMDE rübergerettet) glauben an die Zukunft (und das Dinge wie Kryotechnik möglich werden) und hoffen auf dabei auf das ewige digitale Leben. Und wie so oft schafft es Neal Stephenson eine Technik der Zukunft glaubhaft wahr werden zu lassen.
Das Buch ist da spannend, wo es diese Technik, die sozialen und politischen Dinge dahinter und die moralischen Fragen angeht. Ist wird noch stärker, wo es das Internet und Sachen wie die Filterblase und Fake News (“Nuke Moab”) auseinander nimmt:

Die Trennung zwischen der realen Welt (“Meatworld“) und der Welt, wo das Gehirn verstorbener in Software wiederbelebt wird (“Bitworld“) ist am Anfang aufregend und das Entstehen von Bewusstsein in der Bitworld ist aufregend nachgezeichnet.
Am Ende jedoch wird das ganze eine Abenteuergeschichte ala Herr Der Ringe und damit erschreckend flach.
Es gibt dennoch kaum einen Autor der dermaßen detailliert (und fundiert) die Zukunft herausarbeitet und seine Version oder auch Vision erzählt. Und das ist einfach spannend. Vor allem, wenn diese Erschreckend real ist.
Warum er aber keine dazu passendes Ende hinbekommt, das frage ich mich schon.
Soundtrack dazu: Decry – Raven, was sonst?
#signed

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