
Gelesen: 12. – 18.11.2017, netto 489 Seiten
Hui – das Buch haut rein. Alles was an Kanakenblues nicht passte (und das war sehr wenig) ist in Sarajevo Disco einfach nur noch perfekt. Diesmal umfasst die Story nicht 24 Stunden sondern so 1 1/2 Jahre – aber das tut dem Tempo keinen Abbruch.
Und diesmal sitzt auch der Lokalkolorit perfekt: Beste Hamburger Kiezmundart und die handelnden Größen sind einem Hamburger so fast schon vertraut. Das ist Team Rot-Weiß, dass den Kiez übernehmen möchte. Da ist Team Ost-Europa, das mit Billigung von Team Blau den Partydrogenmarkt im Griff hat und das ist Team Alt, das den Übergang auf die Jugend hinbekommen möchte.
Und dann kommt Team Helmuth Kohl und macht allen einen Strich durch die Rechung. Drogen werden verschenkt (und sind eine 50/50 Chance auf einen elenden Tod) und bestehende Drogenhandlungen stehen unter Druck. Und gekillt wird mit Geschossen, die eigentlich nur dem Militär zur Verfügung stehen. Und mittendrin Lewis Boyle, inzwischen Leiter der Mordkomission und unter Druck da sein ehemaliger Boss Selbstmord begangen hat und vorher sein Archiv (voll mit Belastungsmaterial) an einen Unbekannten übergeben hat.
Bingo – Kiezkrieg und alle gegen alle!
Ein ganz wunderbares und schnelles Buch, eine tolle Geschichte und unbedingt etwas was ich genauso verfilmt sehen will. Das Kopfkino hat in jedem Fall voll gezündet. Wow – echter hard-boiled Scheiss der in Hamburg spielt. In meinem Kiez. Cool.
Soundtrack dazu: Destination Zero, was sonst?
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