Bücher, schnell gelesen: Teil 1.262

George Pelecanos - Hard Revolution (Ars Vivendi, 2017)
George Pelecanos – Hard Revolution (Ars Vivendi, 2017)

Gelesen: 23.08. – 27.08.2017, netto 389 Seiten.

George P. Pelecanos ist ja sowas wie der Geschichtsschreiber von D.C. (wie in Washington D.C.) und hier breitet er ganz großes Epos aus – von 1957 geht es bis 1968. Von den unschuldigen Spielen weißer und schwarzer Jungs bis zu den Riots, die D.C. für fast eine Woche lahmlegten (nachdem Martin Luther King JR am 04.04.1968 ermordet wurde).

Geschickt erzählt er dabei im Vordergrund die Geschichte des jungen Cops Derek Strange und im Hintergrund von den vielen Ungerechtigkeiten, die schwarze damals ertragen mussten. Und die verhindern sollten, das sie aufsteigen. Schwarze Cops waren die Ausnahme und wenn dann nur in einfachen Dienstgraden und korrupte Weiße Cops die Norm. Dazu packt Pelecanos jede Menge Musik und zeigt wie wichtig Musik für die Identität von Generationen (und Kulturen) war.

Die Geschichte wird breit und langsam erzählt und am Ende muss der langsame und träge Fluss durch ein immer engeres Tal: Die Geschwindigkeit nimmt zu, der Wasserstand wird höher und irgendwann brechen alle Deiche. Und die Musik verschwindet und wird durch den Lärm von Waffen und Feuer ersetzt.

Happy End? There ain’t no fuckin’ happy end! Großes Kopfkino, wenn auch manchmal mit einem moralischen Zeigefinger (etwas, was bei mir immer Ekel auslöst). Ansonsten ein perfektes Buch mit einem Einblick in eine tief rassistische Gesellschaft!

Soundtrack dazu:  Listen to the youth, what else? Oder dem von George zusammengestellten Soundtrack.

PS: Das amerikanische Cover ist irgendwie stimmiger…

George Pelecanos - Hard Revolution (Little, Brown and Company , 2004)
George Pelecanos – Hard Revolution (Little, Brown and Company , 2004)

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