Gelesen: 25. – 27.05.2023 (netto 317 Seiten).
Aus dem amerikanischen Englisch von Jürgen Bürger.
Wer Walt Mosley zitiert sollte auch Walt Mosley lesen, ergo kommt nach S.A. Cosby jetzt was von Easy Rawlins. Passt perfekt.
1992 habe ich mein erstes Buch von Walt Mosley gekauft, “Der Weiße Schmetterling” erschienen im Knaus Verlag. Zu der Zeit hatte ich bereits James Ellroy entdeckt und hab angefangen vor allem Krimis aus L.A. zu verschlingen.
Blood Groove spielt 1969 und trotz der relaxten post-Hippie Zeit ist es für einen Schwarzen immer noch sowohl schwer erfolgreich zu sein als auch gefährlich, mit dem L.A.P.D. (der wahrscheinlich rassistischsten Polizeibehörde der Welt) auch nur aufeinanderzutreffen.
Auftritt Easy Rawlins, erfolgreicher Privatdetektiv, der genug Kontakte in L.A. hat um so ein Aufeinandertreffen mit einem L.A.P.D. Streifenpolizisten zu überleben (wenn er in einem Rolls-Royce Phantom angehalten wird).
Blood Groove startet einfach: Ein traumatisierter junger Vietnam Veteran glaubt im Streit einen Mann erstochen zu haben – nur fehlt sowohl eine Leiche als auch jegliche Spur. Die Suche von Easy Rawlins entlang der Geschichte des Veteranen nutzt Walter Mosley um trotzdem ein Feuerwerk an Spuren zu zünden.
Und alle diese Spuren haben irgendwie ein Verbindung, so wie Easy als WWII Veteran (der Dachau befreit hat) eine Verbindung zu dem Vietnam Veteran hat. Die Spurensuche nutzt Mosley auch geschickt um Salz in die Wunden von Polizeigewalt, Ausbeutung und Korruption zu legen – wobei Easy auch genau weiß wo er Hilfe bekommt, auch zu einem Preis.
Klasse Buch mit hohem Tempo, Tiefgang und einem klaren Blick auf Schwarz und Weiß in L.A. – jede Wette das dieses 2023 noch genauso ist.
Ich muss jetzt mal versuchen alle Easy Rawlins Romane sowie alles von Walt Mosley zusammenzubekommen. Guter Stoff.
Soundtrack dazu: Swingin’ Utters – No Groove In Gunsights, was sonst?
PS: Und Walt Mosley so?