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Bella Mackie – what a way to go (Heyne, 2024)

Gelesen: 23.01. – 03.02.2025 (netto 441 Seiten)

Aus dem Englischen von Sylvia Bieker, Bernhard Kleinschmidt und Henriette Zeltner-Shane.

Nach ihrem Debut “how to kill your family” kommt Bella Mackie mit einem weiteren sehr englischen, sehr humorigen und sehr … fiesen Buch daher.

Und sie bedient sich eines sehr schönen Kniffs um die Geschichte durch eine zweite Perspektive anzureichern:

Anthony, der “gegangene”, hängt in einem Aufnahmelager zwischen Leben und der Unentlichkeit (Himmel oder Hölle?) fest. Dort kommt er erst weiter, wenn er seinen Tod reflektiert hat und der Leitung erzählen kann wie er gestorben ist. Das geht nämlich erstmal im Tod verloren.

Und so sitzt er dort fest und kommentiert das Leben seiner Familie (die er über einen TV Ähnliche Apparatur immer im Blick hat).

Im Blick hat die Familie auch Jade, eine junge True-Crime VLoggerin. Am Anfang mit weinger als 200 Abonnenten, am Ende fast 200.000.

Warum die Aufregung? Anthony war Fondsmanager, ein reiches Arsch und ein Betrüger. Abzocker. Seine Frau Olivia und die vier Kinden lebten gut (sehr gut!) von dem Geld und nach seinem Tod … gibt es natürlich die Gier nach dem Erbe.

Pustekuchen – Anthony war auch Betrüger, hat andere Reiche abgezockt und das Erbe ist weitestgehend weg.

Und so beobachten der Leser, der Tote und die VLoggerin die überlebenden und versuchen rauszubekommen, wer denn nun Anthony ermordet hat.

Eine perfekte Gesellschaftssatire auf die Klassengesellschaft in England und die Jagd auf das billige Geld, den Erfolg und die Anerkennung. Um jeden Preis.

Und am Ende hat Bella Mackie noch einen richtig schönen Kniff gepackt: Anthonys Frau Olivia taucht auch im Aufnahmelager auf, auch sie ist Tod. Und schenkt Anthony so richtig einen ein.

Plaudert das “wie” seines Todes aus, so dass Anthony (aus seiner Sicht endlich) weiterkommt auf dem Weg in die Ewigkeit.

Und was wartet auf Anthony, den Macher und Gewinner in der Finanzbranche? Natürlich seine ganz persönliche Hölle!

( (c) Wilhelm Heyne Verlag, 2024)

Wie schon das Debut guter Humor, wenig Tiefgang. So geht fies lustig!

Soundtrack dazu: Cockney Rejects – Hell’s A Long Way To Go, was sonst?

PS: Bella so …

PPS: Das deutsche Cover, grmlgrml …

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