Bücher, schnell gelesen: Teil 1.530

Guillermo Del Toro, Chuck Hogan – Die Schatten (Heyne, 2021)

Gelesen: 15. – 19.06.2021, netto 405 Seiten

Mit Guillermo del Toro und Chuck Hogan haben sich ja zwei Profis gefunden. Alles was sie zusammen machen wird … kein Wunder … verfilmt. Zuletzt ist mir 2012 Die Nacht unter gekommen, das Ende (?) ihres Vampir Zylus.

Mit Der Schatten begeben sie sich auf eine kleine Akte X Tour, laut Titel “Die Blackwood Aufzeichnungen 1”, also dürften noch mehr Bände erscheinen.

Das ganze ist sehr geschmeidig geschrieben und beide geben sich sichtlich mühe den Start einer Serie gut zu verankern: Flashbacks nach 1582, 1962 und Rückbezug auf heute, das in 2019 verortet ist.

Im Grunde bekommt hier die FBI Agentin Odessa Hardwicke den Staffelstab von einem altgedienten und im Sterben liegenden FBI Agenten übergeben – er übergibt ihr sowohl sein Archiv als auch die Zusammenarbeit mit … Hugo Blackwood.

Hugo Blackwood ist durch einen ärgerlichen Zufall unsterblich geworden und kämpft seitdem gegen das Böse, das er und seine Kumpels 1582 durch ein von ihnen eröffnetes Tor in unsere Astralebene gelassen haben.

Odessa hat dieses Böse bemerkt, als sie bei einem Einsatz ihren Partner erschießen musste. Sowohl der alte FBI Agent als auch Hugo führen sie vorsichtig an ihre Jagd nach dem Bösen heran, bald jedoch wird klar das Odessa der ideale neue Partner für Hugo ist.

Wenn ich den Eso-Kram mal weglasse ein solides Drehbuch für einen Mistery-Thriller und zum lesen auch ganz ok. In keinem Fall jedoch so überzeugend wie der Vampir Zyklus. Nee, das Blut gefriert mir wahrlich nicht in den Adern – da gibt der Klappentext arg an.

Durchschnitt und wenig Crime (aber Tod, Blut und Gewalt) aber flott zu lesen und mit Kopfkinozündung (aber, das liegt an den Profis).

Soundtrack dazu: Swingin’ Utters – Fistfull Of Hollow, was sonst?

PS: Wie heute üblich gibt es einen “Trailer”…

Bücher, schnell gelesen: Teil 1.305

David Lagercrantz - Verfolgung (Heyne, 2017)
David Lagercrantz – Verfolgung (Heyne, 2017)

Gelesen: 22. – 27.02.2018, netto 467 Seiten

OK, dann ist das aber auch bitte das Ende der Millenium Trilogy (bei Band 5 von ursprünglich 10 die Stieg Larsson konzipiert hatte). Und warum?

Weil in diesem Band das bisher im dunklen geblieben Jugendleben von Lisbeth Salander ausgerollt, aufgearbeitet und abgeschlossen wird. Das ist leidlich spannend (weil bisher die spannende Frage – was passierte da eigentlich) aber eben nun auch vorbei.

Und irgendwie wäre es daher jetzt an der Zeit dieses Experiment (aus den Fragmenten eines zu früh verstorbenen Autors noch etwas zu machen) zu beenden. Ich lasse mich zwar gerne überraschen, aber ich kann mir nicht vorstellen das die Geschichte von Lisbeth und Mikael noch einmal eine neue Wendung nehmen kann.

Als Abschluss ein gelungener Band, als Cliffhänger dann wieder nur reine Grabschändung. Aber das hat der Kunstbetrieb sowieso immer gemacht.

Soundtrack dazu: We are the Best!, was sonst?

Bücher, schnell gelesen: Teil 1.178

Robert Craig - Stunde der Rache (Heyne, 2016)
Robert Craig – Stunde der Rache (Heyne, 2016)

Gelesen: 28.05. – 05.06.2016 netto 581 Seiten.

Eigentlich ist Robert Crais als Drehbuchschreiber (Quincy, Miami Vice u.a.) in LA gelandet – aber am Ende hatte er mehr Lust eine Detektivserie zu schreiben: Und so gibt es seit 1987 die “Elvis Cole und Joe Pike” Serie. Die ist bei Bastei Lübbe. Goldmann und Rowohlt in den 90ern zum Teil schon veröffentlicht worden – ehr so halbherzig. Eben so “halbgar” scheint Heyne das jetzt ohne Rücksicht auf die Reihenfolge der Serie neu aufzulegen (sie arbeiten sich so lala rückwärts durch das Œuvre).

Und das ist mehr als verdient – zumindest Stunde der Rache ist gutes Private Eye Material und macht Lust auf mehr. Das Detektiv-Duo wird dabei nicht nur zum Gegner der Polizei sondern auch noch zum Ziel eines Serienkillers. Und eines der Opfer ist … eine alte Geliebte von Joe Pike. Und alles deutet auf ihn als Mörder hin.

Klasse Figuren, klasse Setting im LA von 1999 mit vielen kleinen Nuancen – am Ende geht es eigentlich nur um Liebe, alle Beteiligten vereint das. Sehr schön und ich werde die anderen auch noch lesen (auch wenn es keinen Spass macht das vom falschen Ende her zu tun). Guter Stoff für das Kopfkino – erinnert mal wieder an Vic Daniel, den lässigen und lustigen Detektiv von David M. Pierce.

Soundtrack dazu: X – was sonst?