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James Lee Burke – Das Verlorene Paradies (Heyne, 2024)

Gelesen: 02. – 05.05.2024 (netto 315 Seiten)

Aus dem Amerikanischen von Daniel Müller.

Das hätte ich nicht gedacht, das ich von James Lee Burke tatsächlich mal ein Buch lese das am Ende so richtig – ja, was eigentlich? Kacke ist?

Aaron Holland Broussard aus Dunkler Sommer hat den Korea Krieg überlebt (aber hat einen ziemlichen Hau davongetragen). Nach seinen Worten leided er sein ganzes Leben lang unter Blackouts. Traumatische Kriegserlebnisse im Koreakrieg haben seine Probleme verschärft.

Irgendwann hat er einen Abschluss in Journalismus erworben und strebt danach, Romanautor zu werden. Aber jetzt, im Jahr 1962, fährt er im Hobo-Stil mit Güterwaggons durch Amerika, um seinen Dämonen zu entkommen, und glaubt, dass das, was er als nomadischen Lebensstil bezeichnet, speziell für Menschen wie ihn geschaffen wurde. Für Leute mit einem Hau.

Er springt in Colorado mit seinen Kumpels Spud und Cotton ab. Sie machen sich auf den Weg in die Stadt Trinidad und finden Arbeit bei Jude Lowry, einem sozial engagierten Vorbild und vorbildlichen Arbeitgeber.

Und verliebt sich. Und bekommt Ärger mit dem lokalen Macker und seinem Sohn. Und den Cops. Und durchgeknallten Beatniks, die die Drogen in die Stadt bringen. In bester James Lee Burke Manier wird ein ziemlich großes Epos entworfen und natürlich wird es ziemlich schnell schlimm. Für Aaron.

Das Buch hat das Zeug zu einer düsteren Geschichte im amerikanischen Westen über Käuflichkeit, Mord und Rache in einer Atmosphäre aus brütender Gewalt und lauernder Böswilligkeit.

Dann beginnt das seltsame Zeug. Als ob James Lee Burke keine Lust hatte 600 Seiten zu schreiben. Sondern, nachdem das Bild entworfen wurde, das ganze A0 Papier zusammengeknüllt und angezündet hat.

Die Geschichte ist wie immer zeitgemäß und gelungen, die Handlung wird am Ende aber unzusammenhängend und der übernatürliche Scheiß so lächerlich, dass das Buch eine enttäuschende Ergänzung der Holland-Saga darstellt.

Ein gescheitertes Experiment?

Soundtrack dazu: The Manix – Midwest In Jest, was sonst?

PS: Genauso lackluster wie das Buch selbst endet geht Heyne damit um…

… kleines TB Format, passt nicht zum Rest der Serie

… die Vorlage über die Referenz-Details wurde nicht editiert, da steht der Platzhalter AUTOR

… der Waschzettel impliziert das Aaron die Morde an sechs Frauen untergeschoben bekommt, das ist im Buch aber nicht der Fall.

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