Bücher, schnell gelesen: Teil 1.569

Attica Locke – Black Water Rising (Polar Verlag, 2021)

Gelesen: 13. – 27.01.2022, netto 435 Seiten

Die ersten beiden Bücher von Attica Locke beim Polar-Verlag waren ja #2 und #3 … jetzt ist endlich ihr erster Roman (im Original von 2009) in Deutschland verfügbar.

Erst durch das Nachwort wurde mir klar das dieses Buch autobiographisch ist: Die Eltern von Attica waren aktiv in der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den US of A und hatten sich bereits aus dieser verabschiedet als Attica 1974 zur Welt kam. Dennoch gaben sie ihrer Tochter einen Namen der zur Attica Correction Facility führt und von dort landen wir bei George Jackson, einem militanten Aktivisten der Black Panther.

Und mit dem Wissen gucke ich das Buch, für das ich überdurchschnittlich lange gebraucht habe, dann doch mit anderen Augen an. Locke nimmt ein echtes Erlebnis das sie mit ihrem Vater Anfang der 80er hatte: Bei einem Bootsausflug hören sie Schüsse und entscheiden … nichts sofort zu tun sondern die Polizei erst zu rufen wenn sie wieder anlegen.

Im Buch entscheidet Jay (Anwalt mit Vergangenheit im Konflikt zwischen “Den Schwarzen” und dem FBI und anderen Machtinstrumenten “Der Weißen”) anders: Er fährt nicht weiter sondern hilft einer (weißen) Frau, die sie auflesen.

Und damit beginnt der Ärger, denn er landet mitten in einem Komplott: Erst klein, dann groß und dann mit einer Verbindung zu einer alten Liebe (die ihn damals ans FBI verraten hat). Und irgendwie immer “Weiß oben, Schwarz unten”. Und Jay, ganz ehrliche Haut und Gerechtigkeitsfanatiker, kann gar nicht anders als dem auf dem Grund zu gehen.

Das Buch ist extrem detailliert, sehr genau in der Beschreibung der Epoche, des Kontexts (zB die Strategischen Ölreserven der US of A) und der handelnden Personen – zuweilen sogar ein wenig zuviel Tiefe, zumindest für meinen Geschmack.

Am Ende bleibt es eine tatsächlich großartige Geschichte aus einer nicht wirklich überwundenen Zeit. Im Nachwort findet Peter Henning die richtigen Worte:

( (c) Polar Verlag, 2021)

Klasse Buch mit viel Geschichte zum Lernen, grauenvolle US of A ctd.

Soundtrack dazu: Crime Wave – Oil Money, was sonst?

PS: Und Attica so?

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