Tag: Ullstein

  • Bücher, schnell gelesen: 1.732

    Bücher, schnell gelesen: 1.732

    Daniel Cole – Die Muse (Ullstein, 2024)

    Gelesen: 23. – 26.09.2024 (netto 440 Seiten)

    Aus dem Englischen von Sybille Uplegger.

    Ich dachte ich bekomme die richtige Reihenfolge bei Daniel Cole einfach nicht mehr hin … aus der Ragdoll Reihe fehlt wir eigentlich noch “Wolves“.

    Aber das, übersetzt von der wunderbaren Conny Lösch (ein Qualitätsmerkmal), gibt es nur als eBook.

    Also muss Die Muse ran, bevor es mit Jackdaw in 2025 weitergeht. Pfft, irgendwie auch doof.

    Die Muse hat zwar ein anders Ermittlerteam aber Daniel Cole bleibt sich treu: die Story ist perfekt düster, kompromisslos und voller britischem Humor. Mit einem Mörder, der seine Opfer kunstvoll zur Schau stellen. Und einem wunderbar kaputtem Ermittlerteam. Das im Laufe der Story immer weiter den Bach runtergeht.

    Insbesondere das Abkacken der Ermittler, die Ernüchterung ihres Jobs, das Elend das sie selbst durchleben – wie sie durch den Job runtergezogen werden – kommt hier gepaart mit einem Elend an Londoner Wetter ganz wunderbar rüber.

    Detective Sergeant Benjamin Chambers – ein schlaffes, graues Wrack. Nachdem er vor Jahren gegen den Serienmörder quasi schonmal verloren hatte.

    Constable Adam Winter – rettet Chambers das Leben (und deswegen ist seine Kollegin Reilly jetzt Tod). Arbeitsunfähig, verfolgt Ladendiebe bei Sainsburrys.

    Polizeianwärterin Jordan Marshall – nimmt nach 8 Jahren die richtige Fährte auf, aber hat eben solange einen Hau (und eine Heroin-Sucht).

    Ein extrem schräges Ermittlertrio und der Leser fragt sich schon, warum zwei schwer traumatisierte Beamte und eine drogenabhängige Novizin die Ermittlungen genau in dem Fall wieder aufnehmen dürfen, der die Ursache allen Bösen ist.

    Aber genau dieses Teams und die Eigenheiten der Einzelnen sorgen für die coole Unterhaltung!

    Und der Serienmörder: Clever und auch mit einem großartigem Hau.

    Werbung für den Job als Detective Inspector bei Scotland Yard?

    Far from, far from.

    Klasse Unterhaltung, das werde ich weiterlesen.

    Soundtrack dazu: Ruts DC vs. Mad Professor – Live & Fire, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: 1.713

    Bücher, schnell gelesen: 1.713

    Daniel Cole – Hangman (Ullstein, 2019)

    Gelesen: 16. – 24.06.2024 (netto 465 Seiten)

    Aus dem Englischen von der wunderbaren Conny Lösch (ein Qualitätsmerkmal).

    Das erste Buch der Reihe hatte ich lange ignoriert, ein echter Fehler. Leider hab ich den mit dem zweiten Teil diesen Fehler auch begangen – keine Ahnung warum.

    Inzwischen gibt es auch einen dritten Teil der Serie und zwei neue Bücher von Daniel Cole, ich glaube ich muss hier dringend nachziehen.

    Hangman geht da weiter, wo Ragdoll aufgehört hat. Und DCI Emily Baxter ist ein Wrack. Aber sie bekommt keine Ruhe, das FBI und die CIA wollen ihre Expertise. Denn in den US of A geht ein ähnliches Grauen um wie in Ragdoll. Und so darf sie in den US of A auf Jagd gehen, was aber definitiv nicht erfolgreich ist (oder, so die lokalen Sicherheitsbehörden, nicht sein darf).

    Von da an wird die Geschichte ganz wunderbar Borderline: Nämlich Borderline zwischen echter Polizeiarbeit und durchgeknalltem Horrorfilm. Im Detail gibt es durchgeknallte & skurrile Charaktere, seltsame & gruselige Morde und ein spannendes and vertracktes Rennen bis zum Ziel bzw. Höhepunkt.

    Wird Emily London retten? Wird Emily ihre Liebe retten? Wird Emily …

    Und on top großartiger Humor:

    (c) Ullstein 2019

    Ich würde empfehlen, Ragdoll vor diesem Buch zu lesen, nur in extremer Not geht das auch stand alone.

    Und wie schon bei Ragdoll wird die Spannung extrem hoch gehalten und lange eine falsche Fährte perfekt vorangetrieben. Dazu die extrem gut ausgestalteten Helden, inklusive meinem Lieblingstrick: eine sorgsam aufgebaute Heldenrolle … wird mittem im Buch gekillt.

    Warum nur habe ich Daniel Cole bisher so übersehen? Eine Hauptfigur die so cool asozial nach oben ist, wo gibt es das schon?

    Soundtrack dazu: The Murderburgers – Braindead (From Hanging Around With You), was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: 1.695

    Bücher, schnell gelesen: 1.695

    Jo Nesbø – Das Nachthaus (Ullstein, 2023)

    Gelesen: 04. – 06.04.2024 (netto 276 Seiten)

    Aus dem Norwegischen von Günther Frauenlob.

    Hoppla, Jo kann nicht nur Krimi sondern auch Stephen King. Was eigentlich ein Abtörner für mich sein sollte. Da aber Jo Nesbø das ganze knapp, präzise und ziemlich blutig gestaltet, ist es doch eine kurzweilige Unterhaltung.

    3 Teile hat das Buch, 3x bekommt der Leser die Geschichte von Richard Elauved (später aufgelöst als Rich Are The Loved) vorgesetzt.

    Im ersten Teil ist es so ein wenig wie ein Jugendbuch, voller Mysterien und verrückten Erlebnissen. Und einem endlos verwirrtem Richard, dem niemand glaubt. Außer Karen, seiner heimlichen Liebe.

    Im zweiten Teil löst sich ein Teil des Rätsels auf, die Geschichte ist hier mehr aus der Erwachsenenperspektive geschrieben. Und auch hier endet Richard verwirrt, auf dem Weg Karen zu retten und …

    … wird nicht verraten. Denn der 3te Teil erzählt die Geschichte nochmal, wieder mit einer leicht verschobenen Realität und schmeißt noch mehr Puzzleteile auf den Tisch. Wer in Teil 1 und Teil 2 nicht wirklich aufgepasst hat, der verliert sich jetzt so wie sich Richard verliert.

    Spannend, blutig und irgendwie lustig. Kommt mir vor wie eine kleine Fingerübung von Jo, so nach dem Motto ihr ahnt ja gar nicht wie verrückt ich euch machen kann.

    Und ja, der Jo der kann.

    Soundtrack dazu: The Dahlmanns – I Love You Baby (But I Hate Your Friends), was sonst?

    PS: Und Jo so?