Tag: Mick Herron

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.571

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.571

    Mick Herron – Spook Street (Diogenes, 2021)

    Gelesen: 04. – 09.02.2022, netto 446 Seiten

    Der vierte Teil der Serie um die abgesägten Geheimdienstler. Diesmal geht der Bogen weit zurück in den Kalten Krieg und die Story kommt mit einem enormen Tempo daher. On Top gibt es den Wortwitz und die Situationskomik, die die Bücher von Mick Herron tatsächlich zu einem flottem Lesevergnügen macht.

    Der Kern der Story bleibt dabei ein perfekter Startpunkt: Geheimdienstler die entweder im aktiven Dienst katastrophale Fehlentscheidungen mit katastrophalen Konsequenzen (Zerstörung, Menschenleben) getroffen haben oder aber sich katastrophal in Alkohol, Drogen oder sonstige Abhängigkeiten begeben haben werden nicht einfach freigesetzt, sondern in ein katastrophales Abklingbecken versetzt (das unter einer Führung steht, die ebenfalls als politisch unkorrekte menschliche Katastrophe daherkommt).

    Während Polizei und Geheimdienst noch nach den Terroristen suchen, die einen Flashmob in einem Einkaufzentrum mit einer Selbstmordbombe in eine blutige Masse verwandelt habe stolpern die Versager am Rande der Geschichte rum (und stolpern dabei in die richtige Richtung, was sonst).

    Und klar, die Sympathischen in dem ganzen Chaos sind die Versager. Sind die Abgehalfterten. Jeder wurschtelt zwar für sich selbst dahin aber schon bald ist zu sehen, das sie ein spannendes Stück Kalter Krieg am Wickel haben.

    Schöne Geschichte, mit Witz, Tempo und Leichen. Und jede Figur ist mit viel Liebe und absolut realistisch gezeichnet. Klasse Stoff!

    Soundtrack dazu: Angelic Upstarts – Five Flew Over the Cuckoo’s Nest, was sonst?

    PS; Und Mick Herron so?

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.508

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.508

    Mick Herron – Real Tiger (Diogenes, 2020)

    Gelesen: 01. – 10.02.2021, netto 467 Seiten.

    Wow – der erste Band dieser Serie hatte mich nicht voll überzeugt, der zweite Band war besser und dieses Buch haut aber so richtig einen raus.

    Bester schwarzer (und britischer) Humor und eine ganz wunderbare Vernichtung von Boris Johnson (den Mick Herron hier – das Buch ist von 2017 – zum Innenminister mit Ambitionen macht).

    Die Slow Horses in Slough House sind “schlau, ehrgeizig und haben versagt” (Klappentext) … aber hier steigen sie wie Phönix aus der Asche. Eine großartige Intrige, weitreichend zwischen dem MI5. Innenministerium und der privaten Sicherheitsbranche. Alle mit eigenen Interessen, alle mit eigenen Zielen.

    Und dazwischen geraten die verbannten Agenten, die Slow Horses. Und die geraten erstmal wunderbar unter die Räder. Aber dann wollen sie alle irgendwie überleben. Und individuell folgen sie Krümeln der Intrige … um am Ende überraschend als Gewinner des ganzen da zu stehen.

    Ein wirklich großartiger Spass mit klugen Worten:

    ( (c) Diogenes 2020)

    Und ja, das könnte ein wirklich kurzweilige BBC Serie werden. Ich mag sowas.

    Soundtrack dazu: The Flys – Undercover Agent Zero, was sonst?

    PS: Gehkacken, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.437

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.437

    Mick Herron - Dead Lions (Diogenes, 2019)
    Mick Herron – Dead Lions (Diogenes, 2019)

    Gelesen: 21.02. – 03.03.2020, netto 471 Seiten.

    Die Bücher von Ross Thomas lesen sich ja heute als wunderbar aus der Zeit gefallene Secret Agent Man Geschichten.

    Mick Herron und seine Reihe um Jackson Lamb als Herr über gefallene und degradierte Agenten steht Ross Thomas und seiner Welt in nichts nach – vor allem in diesem Buch.

    Es geht, wie immer in der Welt der Agenten, um Täuschung, um Ablenkung und um Schläfer. Aus einem winzig kleinen Triggerpunkt wird hier ein grandioses Epos über russische Schläfer, die ein ganzes Englisches Dorf übernommen haben, und Agenten, die glauben das richtige zu tun (aber das richtige ist auch nur Fake). Über Agenten, die bereits im geteilten Berlin die große Kunst des Katz- und Maus Spiels erlebten.

    Herrlich humorvoll, mit einem echten Todesfall in der Mitte (nicht jeder Agent überlebt) und viel Detailkenntnis und -verliebtheit. Und einer ganz eigenen Sprache.

    Mein persönliches Highlight: Das Buch beginnt mit einer Katze, die durch Slough-House streift und dabei quasi in jedem Zimmer die aufs Abstellgleis gestellten Agenten vorstellt. Am Ende des Buches ist es eine Maus, die einen ähnlichen Streifzug macht – diesmal ist ein Stuhl leer. Besser kann das Katz/Maus-Spiel von Agenten nicht beschrieben werden.

    Soundtrack dazu: Wire – Ex Lion Tamer, was sonst?

    PS: Und was sagt Mick Herron dazu?