
Gelesen: 11. – 13.03.2025 (netto 407 Seiten)
Aus dem kanadischen Englisch von Charlotte Breuer und Norbert Möllemann.
Im letzten Fall von John Cardinal haben die psychischen Probleme seiner Frau eine Rolle gespielt, vom eigentlichen Fall wurde John aber nicht abgebracht.
In Kanadische Nächte (im Original so viel besser “By The Time You Read This“) spielen sie allerdings die erste Hauptrolle: Johns geliebte Catherine ist Tod. Selbstmord. Abschiedsbrief.
Und John der erste Detective bei der Leiche.
Eine ziemlich grauenvolle Vorstellung und ein ziemlich gewagter aber auch starker Einstieg in dieses Buch.
John trauert, John zweifelt … und zweifelt am Selbstmord. Trotz eines Abschiedsbriefes. Und obwohl vom Dienst freigestellt, geht er seinem Bauchgefühl nach. Und gräbt. Und findet … nix. Aber Indizien. Und noch mehr Fragen.
Seine Partnerin Lise bekommt ohne ihn auch einen ziemlichen Brocken aufgehalst: Bei einer Kinderporno Ermittlung in Toronto stoßen die Kollegen bei einem missbrauchten Kind auf eine Spur nach Algonquin Bay. Aber sie haben nur Fotos. Vom Opfer, nicht vom Täter. Von winzigen Landschaftsfragmenten.
Und so geht Lise auf die Suche. Geht ihrem Bauchgefühl nach. Und gräbt. Und findet … nix.
Der erfahrene Leser ahnt natürlich das sich die beiden Fälle kreuzen. Und wird wieder und wieder von Giles Blunt enttäuscht. Er zögert diesen Moment so lange raus, das kaum noch Seiten zum Lesen da sind. Und dann auch noch anders als der Leser denkt.
Extrem cool gemacht, es wird sehr viel Spannung aufgebaut – auch wenn diese Spannung einzig und allein auf Leid beruht. Und davon gibt es in diesem Buch extrem viel!
Und dieses Leid treibt sowohl John als auch Lise an, sie jagen quasi jeweils ein Raubtier, das so teuflisch ist, dass die Grenzen der Strafjustiz lässlich werden.
Das mit Abstand stärkste Buch der Reihe bisher, extrem spannend, extrem fesselnd.
Wow – jetzt bitte nachlegen!
Soundtrack dazu: Propaghandi – Cognitive Suicide, was sonst?
PS: Autumn in Algonquin Bay …
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