
Gelesen: 01. – 02.01.2025 (netto 445 Seiten)
Deutsch von Else Laudan.
Ein neuer Fall für V.I. Warshawski, nachdem sie zuletzt in Kanada rumgestromert ist bring sie dieser Fall quasi vor die eigene Haustür in Chicago.
Der Start ist ziemlich unrealistisch, aber ansonsten würde der Rest nicht funktionieren: Nach einem langen Überwachungsjob brauchen die Hunde von Warshawski Auslauf … und finden in den Klippen am Lake Mishigan ein verletztes Mädchen.
Natürlich kümmert sich Vic, natürlich bekommt sie ein Ticket weil sie ihre Hunde frei laufen ließ. Das Mädchen hat Vic aber ein Wort ins Ohr geflüstert und das triggert das Interesse der Detektivin.
Das Mädchen verschwindet aus dem Krankenhaus, ein dolmetschender Hausmeister des Krankenhauses wird ermordet und alle Welt (incl. von aggressiven Cops) sucht nach irgendwas was das Mädchen bei sich gehabt haben soll.
Und das triggert dann Vic dem ganzen Nachzugehen, zumal die aggressiven Cops sie arg in die Mangel nehmen. Es wird sehr persönlich. Und das kann Vic schon gar nicht ab.
Sara Paretsky hat das Buch während Covid-19 begonnen, es wimmelt also von Masken, von Abstandsregeln und von Menschem die das Virus negieren.Dazu kommen korrupte Cops, vom Chicago Police Department unterhaltene “Black Sites” und von “Geschäftsleuten” die in erster Linie ihren eigenen Profit suchen.
Dazu kommt eine direkte Verbindung in Vics Familie und zeitgemäße Übel wie Antisemitismus (um eine alte Synagoge für zukünftige Bauvorhaben wegzubekommen), Mafia (nie weit Weg in Chicago) und organisierte Kriminalität (die sich an “Betreutes Wohnen für Senioren” dumm und dämlich verdient). Plus die Gefahr von Drohnen und Datamining.
Sara Paretsky nimmt viel sozialen Sprengstoff in das Buch, das teilweise damit überfrachtet wirkt. Die eigentlichen Erzähllinien sind aber spannend und schon bald merkt der Erfahrene Leser, das sich da was kreuzen könnte.
Das aber Vic alle Angriffe überlebt, scheint extrem unrealistisch. Sind die Cops und die Mafia alles Trottel?
Trotzdem spannende Literatur, teilweise auch mit ordentlich Tempo und der notwendigen Gewalt.
Ich mag die Bücher, sie sind halt etwas andere Krimis: Vic rettet immer die Schwachen, die Ausgegrenzten und die Armen. Und sie guckt nie weg. Nie.
Soundtrack dazu: The Effigies – Mob Clash (2024 Version), was sonst?
PS: Und Sara so?
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