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Mike Nicol – Hitman (btb Verlag, 2024)

Gelesen: 09. – 17.08.2024 (netto 467 Seiten)

Aus dem Englischen von Meredith Barth.

Der 5te und letzte Teil der “Capetown” Serie von Mike Nicol. Und Mike Nicol setzt mit diesem Buch einen fulminanten Schlusspunkt, soviel kann ich verraten.

Der 4te Band endete mit einem blutigen Cliffhänger, in diesem Buch erfahren wir das Vicki Khan, quasi doppelte Partnerin von Fish Pescado, im Koma liegt. Überlebt hat. Aber quasi nicht mehr da ist.

Die Geschichte beginnt mit der Leiche einer Frau, die von Kindern in den Dünen von Strandfontein gefunden wurde. Das ist aber nur der Auftakt zu einem ziemlich blutigen Parforce-Ritt:

Vorhang auf für das normale Südafrika:

– tödliche Schüsse auf einen nervigen Politiker vor dem Parlament
– seine Nummer zwei wird zusammen mit einer Sexarbeiterin hingerichtet
– ein ANC-Kabinettsminister beim Verlassen eines Sicherheitsgeländes ermordet
– ein hochrangiger Polizist und Mitglied der SAPS Anti-Gang Unit, Colonel André „AJ“ Jacobs, wird erschossen in seinem Auto aufgefunden
– einer von AJ’s Polizeikollegen (kurz vor der Rente) wird in seinem Strandhaus umgebracht (als Selbstmord getarnt)

Fish Pescado stolpert alleine (Vicki liegt im Koma und steht ihm nur für Selbstgespräche zur Verfügung) und ohne volle Sicht in diese Story, weil AJs Witwe Antworten will und Fish bittet sie zu finden.

Und je mehr sich Fish in den Mord an AJ hineinbeißt um so mehr wird die Geschichte … Groß. Sehr groß.

Bis hin zum nie wirklich aufgeklärtem Mord an Olof Palme, zu dem es auch eine Theorie mit Bezug auf den Süd-Afrikanischen Geheimdienst gibt.

Das großartige an der Story ist aber das Mike Nicol “das alles” zusammenbekommt ohne das es bemüht ausschaut oder überladen ist (auch wenn es mal so wirkt).

Wenn der Leser wach und konzentriert bleibt, während Mike Nicol in rasantem Tempo voranschreitet und viele Wendungen einstreut, dann ist das Buch wie ein rasanter Actionfilm. Mein Kopfkino hat maximal gezündet, ich konnte mir jede Szene bildlich vorstellen.

Und dazu kommt Mike Nicol mit ausreichend lakonischer Gewalt resp. Brutalität um die Ecke, seine Bösewichte sind ausgesucht … Böse. Und oft auf der Seite des Staates:

Q: Your villains are often extremely creative in getting what they want. Where do you get these ideas, or shall we swiftly move to the next question?

A: We should, indeed, swiftly move to the next question. However, I am planning to establish an agency for villains because some of them do really stupid things in real life. Unless, of course, they are defrauding the state of billions, then they are amazingly creative.

(Mike Nicol in an interview from 2022)

Ein großartiges Buch mit einem großartigem (weil realistischem) Ende. Wer genau mitliest und mitdenkt kommt auf 50% der Lösung bei ungefähr 3/4 des Buches. Dennoch haut Mike Nicol auf Seite 471 dann noch das perfekte Ende der Serie raus.

Respekt!

Soundtrack dazu: The Invaders – For Those Who Cry, was sonst?

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