Bücher, schnell gelesen: 1.719

Megan Abott – Wage Es Nur (Pulp Master, 2024)

Gelesen: 28.07. – 01.08.2024 (netto 333 Seiten)

Aus dem amerikanischen Englisch von Karen Gerwig.

Hach, Megan Abbott.

Wie schon in Aus Der Balance schafft sie ein Alltagswelt, die sich in Chaos auflöst. Dem einen oder anderen Leser wird entlang der Geschichte sicher langweilig, ich finde es großartig wie langsam, subtil und wirklich creepy die heile, saubere und geordnete Welt der Cheerleaderinnen an einer High School … aufreißt.

Addy ist 16 und sie und ihre Freundin Beth sind Cheerleaderinnen. Beth ist der Captain (also die Königin) und Addy ihr Lieutenant. Beide führen bei den Cheerleaderinnen ein hartes Regime, so wie Teenager untereinander eben so sind. Stutenbeißig anyone?

Als eine neue Trainerin, Coach French, eingestellt wird ist deren erste Amtshandlung die Königin zu degradieren. Beth ist sauer und geht in Opposition, Addy ist offener und wird eine enge Freundin der neuen Trainerin. Beth agiert zickig und manipulativ und sie macht andere Mädchen nieder, nur um den Kampf gegen Coach French zu gewinnen.

Doch tief in ihrem Inneren verbirgt sich eine rührende Verletzlichkeit, die sich am deutlichsten in ihrer Freundschaft mit Addy zeigt. Auch wenn Addy es nicht merkt, sehnt sich Beth nach ihrer Zustimmung, ihrer Bestätigung und vor allem nach ihrer Freundschaft.

Addy dagegen, wie der Rest der Mannschaft, ist von der neuen Trainerin begeistert und daher wird Beths Kampf gegen diese persönlich – viel mehr als die Vorherrschaft über eine Cheerleader-Truppe, es ist ein Kampf darum, Addys beste Freundin zu sein.

Wage Es Nur wagt es herauszufinden, wie weit Teenagerinnnen gehen, um einen solchen Kampf zu gewinnen um eine Cheercelebrity zu sein. Megan Abbott hält mit nichts zurück, um das zu beschrieben: Alkohol, Gewalt, Sex, Medikamente, Bodyshaming, Bullying – you name it!

Und während das Cheerleader Team sich auf den Jahreshöhepunkt vorbereitet (=brutal trainiert) ist die Trainerin in einen Mord verwickelt, in den sie auch Addy hineingezogen hat. Munition für Beth, na klar!

Am Ende gibt es nur Verlierer. Aber – Teenager, wie sie sind – im nächsten Schuljahr geht es wieder los. Und Addy ist der Captain der Truppe. Das letzte Jahr? Vergessen!

Das Thema ist natürlich in Deutschland relativ unfassbar, da es die amerikanische High School Kultur und den Cheerleading Cult hier nicht gibt.

Aber das ist letztendlich egal, denn es geht hier um eine düstere und verdrehte Interpretation von Freundschaft, Liebe und Cheerleading als blutiger Sport: spannend und verstörend.

Passt. Mehr von Megan Abbott, bitte!

Soundtrack dazu: Mexican Cheerleader – Showtime, was sonst?

PS: Gibt es als zuckersüße sexy Teenager Serie bei Netflix

https://www.youtube.com/watch?v=qFvyJ7q4-jQ

Comments

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *