Bücher, schnell gelesen: 1.680

Louisa Luna – Tote Ohne Namen (Suhrkamp, 2022)

Gelesen: 09.01. – 14.01.2024 (netto 433 Seiten, ich hab das Buch in der Bahn auf der Hin- und Rückfahrt zu einem Arbeitstermin gelesen, netto ca. 10h über 2 Tage)

Aus dem amerikanischen Englisch von Andrea O’Brien.

Ein flottes Buch mit hohem Tempo. Und einem sehr aktuellen Background: Die Lage an der Grenze zwischen den US of A und Mexico, Kartelle, Drogenschmuggel, Kinderprostitution, DEA und DHS. Und mittendrin der Drang von amerikanischen Sicherheitsbehörden Arbeit an Privat zu vergeben.

Und das ist auch hier der Aufhänger: Die DEA möchte gerne das Alice Vega, Expertin im Aufspüren von verschwundenen Personen, zwei tote mexikanische Mädchen identifiziert. Zuviel andere Arbeit, keine Zeit für eine solche Untersuchung.

20k$ cash auf die Hand.

Und das irritiert Alice. Trotzdem nimmt sie den Job an, heuert mit Max Caplan, einen ex-Cop und Privatdetektiv an mit dem sie bereits gearbeitet hat und macht sich auf die Suche. Logisch, zielgerichtet und schnell. Ohne die Grenzen des Gesetzes.

Mitte des Buches ist dieser Teil in höchstem Tempo und mit stetiger Spannung erledigt – der Leser fragt sich direkt “und jetzt?“.

Tja, jetzt kommt raus das das ganze größer ist, das Alice und Max von verschiedenen Parteien hingehalten werden und das sie nach dem Erfolg … Kalt gestellt werden.

Und das weckte natürlich das Interesse der beiden noch mehr. Und mit einem lokalen Cop an ihrer Seite rollen sie sowohl eine Verschwörung innerhalb der DEA als auch bei den Kartellen auf. Und nutzen am Ende einen klassischen Kniff um einen unbezwingbaren Gegner mit seinen eignen Mitteln “left field” in die Knie zu zwingen.

Ein cooler aber auch ungesetzlicher Move.

Der Teil hat noch mehr Tempo ist aber auch unrealistischer, da sie quasi unter den Augen des Gesetzes das Gesetz brechen. Dennoch im Kontext von Grenze, Flucht, Kartellen und Sicherheitsbehörden ein gutes Buch. In guten Momenten fast ein guter alter Winslow.

In schlechten Momenten … hat es derbe Flüchtigkeitsfehler:

Auf dem Umschlag ist es das FBI …

( (c) Suhrkamp 2021)

.. im Buch die DEA (und das FBI taucht nirgendwo auf):

( (c) Suhrkamp 2021)

Und dann solche Flüchtigkeitsfehler: Im American Football (muss es sein, wg. Quarterback) gibt es keine Torschüsse (sondern Versuche) und ein Tor zum Sieg passt so gar nicht …

( (c) Suhrkamp 2021)

Was mir am Ende wirklich nicht gefallen hat ist das die aufgebaute und immer latent am Leben gehaltene Spannung (oder auch Anziehung) zwischen Max und Alice in einem unpassendem schwülstigen Kapitelabschluss endet:

Und nachdem sie alle Verwundungen ihrer Körper liebkost hatten, widmeten sie sich dem unversehrtem Rest.

Ah nee, das war unnötig.

Dieses Jahr erscheint der nächste Band der Reihe, ich werde ihn trotzdem Lesen.

Soundtrack dazu: Bad Religion – Operation Rescue, was sonst?

PS: Und natürlich gibt es einen Trailer…

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