Bücher, schnell gelesen: 1.611

Simone Buchholz – Unsterblich Sind Nur Die Anderen (Suhrkamp Nova, 2022)

Gelesen: 21. – 25.10.2022 (netto 253 Seiten)

Chapeau! Simone Buchholz hat den Übergang aus den Chastity Riley Krimi-Reihe in eine Post-Krimi Welt hinbekommen.

Bereits im letzten Band der Serie wurde es ein wenig phantastisch, Geister und Tote mit den geredet werden konnte.

Letztendlich löst sich Simone Buchholz hier komplett aus der Krimi-Welt und taucht tief ein in eine sehr nordische, sehr weibliche und sehr alkoholisierte Welt, beherrscht ganz offensichtlich von weiblichen Wassergöttinen.

Die Story verrate ich nicht, nur das es auf der MS Rjúkandi, einer Fähre zwischen Hirtshals und Island, mal so richtig der Holländer fliegt. Mal Lustig, mal Ernst. Mal Traurig.

Auf diese nicht-lineare Geschichte mit einem eigenem Rhythmus muss sich der Leser aber einlassen, am besten mit einem leckeren Rum im Glass.

Ich bin mal extrem gespannt wo die Reise hingeht (und ob Stickel seine Internetmillionen dazu einsetzt die Chastity Riley Krimis für Netflix zu verfilmen).

Soundtrack dazu: I, Eternal – Soiltude et deuxi​è​me temps, was sonst?

PS: Und Rjúkandi so?

Bücher, schnell gelesen: Teil 1.518

Simone Buchholz – River Clyde (Suhrkamp Nova, 2021)

Gelesen: 22. – 24.04.2021, netto 221 Seiten.

Danke Simone Buchholz! Danke für die wunderbare Serie rund um Chastity Riley. Und danke auch für diesen prägnanten Abschluss.

Revolverherz. Knastpralinen. Schwedenbitter. Eisnattern. Bullenpeitsche. Blaue Nacht. Beton Rouge. Mexikoring. Hotel Cartagena. River Clyde.

In Hotel Cartagena wurde Team rund um Chastity quasi und wirklich auseinandergesprengt. Die Reste sind verstreut und offensichtlich verwirrt. Chastity hat sich nach Schottland verzogen und trinkt sich durch Glasgow.

Ihre Team ist entweder in Dienstverweigerung (trotz eines Falles mit miesen Immobilienmaklern) oder beim Gruppenkuscheln. Einen weiteren Fall bekommen sie alle nicht. Aber wir dürfen dabei sein, wie sie ihre Wunden lecken und heilen.

Vor allem Chastity, die sich in Glasgow den Geistern der Familie nachstellt und mit ihrer toten Mutter Zwiesprache hält. Und ganz tief in Gläser der Pubs eintaucht.

Das muss Frau sich erstmal trauen: Eine perfekte Krimi-Serie voller tollem Hamburger Lokalkolorit auf diese prägnante und unprätentiöse Weise zu beenden. Chapeau!

Die Zauberfrage aber: Was kommt jetzt von der wunderbaren Simone Buchholz? Meine Fresse – ich bin gespannt.

Soundtrack dazu: Jimmy Riley – Woman Gotta Have It, was sonst?

PS: Some views on River Clyde

Bücher, schnell gelesen: Teil 1.429

Simone Buchholz - Hotel Cartagena (Suhrkamp Nova, 2019)
Simone Buchholz – Hotel Cartagena (Suhrkamp Nova, 2019)

Gelesen: 19. – 20.12.2019, netto 218 Seiten.

 

Gelesen: 19. – 20.12.2019, netto 218 Seiten.

Simone Buchholz bereitete mir den Einstieg in das Lesejahr 2019, ungeplant (ich lese Bücher aus dem Rückstand in der Reihenfolge, in der ich sie gekauft habe) aber doch stimmig.

Das ganze ist diesmal ein typisch untypisches Chasity Riles Buch, denn diesmal muss die Crew rund um Chasity nicht wirklich einen Fall lösen. Sie sind vielmehr in einem “Stirb Langsam” re-make im Empire Riverside Hotel (darf im Buch aber so nicht genannt werden) gelandet und feiern den Geburtstag des Ex-Chefs Faller in der 20up Bar (die auch so nicht genannt werden darf).

Und dort geraten sie in eine Geiselnahme. Oben im Tower. Klingelt was?

Ein großartige Idee, die auch sehr stimmig rüberkommt, aber auch noch ein paar Extras im Gepäck hat, vor allem als Chasity dank einer Blutvergiftung in Fieberträume übergeht (die nur dank einiger Ibuprofen im Zaum gehalten werden).

Sehr schön auch der Kniff, das die Rettung für die draußen auf ein Signal der Entführer wartende Pauzilei … aus Frankfurt kommt:

( (c) Suhrkamp Verlag Berlin 2019)
( (c) Suhrkamp Verlag Berlin 2019)

Das Buch schlägt einen großen Radius, von 1984 bis heute und nimmt dabei echten Hamburger Lokalkolorit mit: Der reiche Reedersohn von der Elbchausee, der bei den großen Jungs vom Kiez erst den Schneekönig gibt und später den Banker.

Und Henning (der später auf Curaçao zu Henk wird), der auf der anderen Seite des Atlantik den echten Schneekönigen die Kontakte nach Hamburg besorgt hat. Und auch er hat Lokalkolorit:

( (c) Suhrkamp Verlag Berlin 2019)
( (c) Suhrkamp Verlag Berlin 2019)

Das ganze Endet allerdings viel besser als “Stirb Langsam (sucht euch einen Teil aus)” samt einer Aufzählung der realistischen Ausgänge, inklusive %-Schätzung ob die Gangster damit durchkommen. Cool.

Chasity kommt gerade so durch und endet bei ihrer Familie in Schottland. Und dort spielt auch das nächste Buch, das aber erst 2021 rauskommt. Chasity muss sich dringend erholen.

Soundtrack dazu: Nasser Hund – Vergessen Zu Geniessen, was sonst?

PS: Und Magath, der harte Hund, spielt auch mit…