Tag: suhrkamp

  • Bücher, schnell gelesen: 1.631

    Bücher, schnell gelesen: 1.631

    Stephen Greenall – Winter Traffic (Suhrkamp, 2020)

    Gelesen: 15.03. – 09.04.2023 (netto 483 Seiten – allerdings mit einer 2 wöchigen Leseunterbrechung wg. Krankheit).

    Aus dem australischen Englisch übersetzt von Conny Lösch, ein Qualitätsmerkmal.

    Ich bin ganz ehrlich – ich musste mich ein wenig durch das Buch quälen. Zum Teil weil ich einige Zeit ohne Lesen auskommen musste, zum anderen weil es entweder eine Loseblattsammlung oder aber eine clevere Rückwärtserzählung ist.

    Was definitiv clever ist, ist die Art wie die Rückwärtserzählung (von einer fesselnden Mordszene zu einem Kaleidoskop von Hintergründen) eingeleitet wird und auch durch Rückwärtslaufende Kapitel begleitet wird.

    Das Kaleidoskop von korrupten Polizisten und aufrechten Gangstern (sowie ihren Antipoden – aufrechte Interne Ermittler und richtig fiese Gangster) ist spannend aber einfach nur schwer zu lesen.

    Ich denke ich habe das Buch schlicht und einfach zum falschen Zeitpunkt gelesen, da ich über weite Strecken extrem abgelenkt war.

    Mein Vorschlag: Lasst euch drauf ein!

    Soundtrack dazu: Civic – Born In The Heat, was sonst?

    PS: Da war ich doch überrascht – im Zusammenhang mit Schiffen ist ein Pilot auf deutsch sicher kein Pilot sondern … Lotse. Wer liegt richtig?

    (c) Suhrkamp 2020

  • Bücher, schnell gelesen: 1.630

    Bücher, schnell gelesen: 1.630

    Johannes Groschupf – Die Stunde Der Hyänen (Suhrkamp, 2022)

    Gelesen: 11. – 14.03.2023 (netto 256 Seiten).

    Die ersten beiden Bücher von Johannes Groschupf hab ich mehr oder weniger bewusst links liegen lassen, ich glaube das muss ich nochmal überdenken.

    Das Thema “Autos abfackeln” ist ja sowas wie ein Berliner Volkssport, gerne auch gepaart mit aufrichtiger politischer Meinung (beware, cynical commentary incomming), und dient in diesem Buch als Backdrop.

    Dazu frustrierte Männer, Jungs und Beschützer des Viertels (oder auch ihrer Familien resp. ihre Autos) und starke Frauen. Geschickt zufällig kreuzen sich die Wege und entlang der Kreuzungspunkte kommt Spannung und Kraft in die Geschichte,

    Ein frustrierter Jungpostbote, gefangen in einer Sekte die Jahwe anbetet, fackelt Autos ab weil er seine große Liebe (ebenfalls eine Jüngerin von Jahwe) nicht erreicht. Ein versoffener Pole wird in seinem Bulli abgefackelt und entwickelt sich zum trocknen Propheten. Denkste. Und die Bürgerwehr – Bürgerwehrt.

    Dazu eine Polizistin, die zu den Brandermittlern strafversetzt wurde. Eine Journalistin, die sich gegen Gewalt in der Beziehung nicht wehren kann. Und eine Jüngerin von Jahwe, die von den Gemeindeältesten missbraucht wird.

    Eine ziemlich street smarte Story, die am Ende aufzeigt warum weibliche Solidarität so viel stärker ist als männliche Stärke resp. Gewalt.

    Ach ja, weibliche Hyänen sind die eigentlichen Bosse bei der Jagd!

    Spannendes Buch, flott im Lesevergnügen und ohne einen erhobenen Zeigefinger. Passt!

    Soundtrack dazu: H¥ENA – Ghosts, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: 1.627

    Bücher, schnell gelesen: 1.627

    Jonathan Moore – Poison Artist (Suhrkamp, 2022)

    Gelesen: 13. – 19.02.2023 (netto 343 Seiten).

    Aus dem amerikanischen Englisch von Stefan Lux.

    Mhhhhh, irgendwie ein komisches Buch. Vor allem weil das Buch zwischendurch ziemlich nervt mit seinen 2 Fäden, die so garnicht zusammenkommen. Fast schon bemüht getrennt.

    Am Ende versteht der Leser dann auch warum (sorry, der Trick wird hier nicht verraten) und mir fehlt da dann was: Zu bemüht, zu konstruiert wirkt das ganze – von hinten ausgedacht, von vorne geschrieben.

    Im ersten Drittel ist das Buch spannend, eine Wissenschaftler hilft einem Kumpel – Gerichtsmediziner – bei einer Mordserie. Und zwar einer, bei der nur sehr helle Köpfe (mit sehr guter Ausstattung) auf das “Wie” kommen.

    Im zweiten Drittel wird es dann etwas wirr und weniger spannend: Der Wissenschaftler verliert seine Frau (sie trennt sich von ihm) und macht mit einer geheimnisvollen jungen Absynth-Elfe rum.

    Und im letzten Drittel läuft dann alles auf den Kniff zu, den der Autor ewig lange zu verstecken versucht – zu bemüht und am Ende irgendwie die einzige Lösung. Das fand ich extrem anstrengend.

    Insgesamt nix halbes und nix ganzes, da bin ich richtig überrascht das ich eine Buch herausgegeben von Thomas Wörtche ehr so lala finde. Aber so ist das Leben!

    Soundtrack dazu: The Gits – Absynthe, was sonst?

    PS: The Gits, forever loving Mia Zapata, haben den passenden Song – sing-a-long!

    There are these people that use you for
    Their own need for deception
    By the size of their lies and
    The size of the stories that they're telling
    They've proved themselves to be
    Very small.....minded
    Do you ever think when you're dealing with the worst
    The outcome is the best thing for you
    And by the good of evil is the knowledge
    That you face it, one day you're gonna have to
    I could put it in some theme of a tale
    Or a story from a myth
    But it means a simple thing
    No I ain't worth nothing if there's no perspective
    Of truth in my life
    
    And you ever think when you're dealing with the worst
    The outcome is the best thing for you
    And by the good of evil is the knowledge
    That you face it
    
    I think I've had enough
    I wonder why I don't just go off
    Don't like to be a violent woman
    But I know I have it in me
    I know I shouldn't be surprised
    Why some people look like hogs rolling in the mud
    It's a dying shame
    That's where some look for the truth!
    
    (c) The Gits 1992