Bücher, schnell gelesen: Teil 895

Don Winslow - Tage der Toten (Suhrkamp, 2010)
Don Winslow - Tage der Toten (Suhrkamp, 2010)

Gelesen: 02.03. – 08.03.2012 (Zeit nicht genommen), netto 680 Seiten.

Wow. Das ist ein großartiger Brocken. Suhrkamp hat mit den Zitaten von Ken Bruen und James Ellroy auf dem Backcover nicht übertrieben – das ist ganz großer Stoff.

In “epischer” Breite, Tiefe und Länge wird die Geschichte der Drogenproduktion, des Drogenvertriebes von Lateinamerika (und Nord-Mexiko im speziellen) und der Drogenbekämpfung (der US of A) anhand einer kleinen Geschichte in ein großartiges “Sittenbild” im Stile eines Krimi’s verpackt.

Das ganze st nicht nur großartig flüssig geschrieben, sondern auch noch wunderbar realistisch und lakonisch: Ein brutales Geschäft, verquickt mit der großen Politik (Stichwort: “Iran Contra Affäre” u.a.) und mit der kleinen Politik (vor allem in Mexiko). Wer dieses Buch gelesen hat, stellt keine Fragen mehr warum die Drogen in die US of A kommen.

Ganz großes Kino, dennoch wurde bisher nur der Folgeroman (“Zeit des Zorns”) verfilmt, ich denke mal weil die Story weniger Komplex. moderner und “schneller” ist. In meinem Kopfkino jedoch ist “Tage der Toten” schon jetzt ein Hit. Lesen. Unbedingt Lesen!

Soundtrack: Meat Puppets!

Bücher, schnell gelesen: Teil 889

Walter Mosley - Falscher Ort, Falsche Zeit (Suhrkamp, 2011)
Walter Mosley - Falscher Ort, Falsche Zeit (Suhrkamp, 2011)

Gelesen: 30.01. – 04.02.2012 (Zeit nicht genommen), netto 408 Seiten.

Walter Mosley ist mir durch die großartige “Easy Rawlins Serie” (ein schwarzer Privatdetektiv in LA) bekannt geworden – ich habe diese Zeitgleich mit James Ellroy und seinen großartigen LA-Romanen entdeckt und verschlungen.

Genauso wie Walter Mosley von LA nach NY umgezogen ist (das allerdings bevor er anfing zu schreiben) ist sein Held nun ein Privatermittler mit zwielichtigem Hintergrund: Leonid McGill ist eine ex-Mobster der vor seinen Dämonen fliehen will und dabei versucht nur Gutes zu tun. Das dieses Gute auch beinhaltet schlechten Menschen weh zu tun ist für ihn eine Selbstverständlichkeit.

Wie alle Bücher von Walt Mosley ein großartiges Lehrstück über das schwarze Amerika, die Angst des schwarzen Amerikas vor der (in der Regel) weißen Polizei und die Macht der Mächtigen – die eigentlich und im Hintergrund aus ureigensten Motiven die Geschicke der Stadt leiten. Alles schön beiläufig und lakonisch –  eine spannende Story auf der Such nach dem gefallenen Mädchen, dem unschuldigen Engel – der am Ende natürlich gar nicht so rein weiß ist. Dazu die eigenen Familienprobleme, die ständige Kabelei mit der Polizei – eine rundum spannende und flüssige Geschichte.

Magst du Hammet und Chandler magst du auch Mosley! Soundtrack: Bad Brains!

Bücher, schnell gelesen, Teil 867

Adrian McKinty - Michael Forsythe Trilogie (Suhrkamp 2010/2011)
Adrian McKinty - Michael Forsythe Trilogie (Suhrkamp 2010/2011)

Gelesen: “Todestag” 15.10. – 21.10.2011 (Zeit nicht genommen), netto 423 Seiten.

Der dritte Teil der Trilogie zieht in Sachen Tempo und Komplexität der Story wieder an. Er kommt zwar nicht an das überragende “Die Schatten von Belfast” (Stuart Neville) heran, schafft es dennoch das komplexe Gebräu der “post-IRA” (for a lack of better terms) Zeit anschaulich und in allen Facetten in die Geschichte zu verweben. Action, Blut und Tod drängen immer wieder von allen Seiten auf unseren “Helden” ein der am Ende – Hollywood – dann doch ein fast vorhersehbares Déjà-vu hat.

In Summe eine Runde Story, ich bin mir sicher das wird verfilmt. Soundtrack: Outcasts.