Tag: Kampa Verlag

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    Bücher, schnell gelesen: 1.746

    Dana Stabenow – In Der Kälte Alaskas (Kampa Verlag, 2024)

    Gelesen: 21. – 23.12.2024 (netto 200 Seiten)

    Aus dem amerikanischen Englisch von Mechtild Ciletti.

    Der Kampa Verlag nimmt sich nicht nur der kanadischen Reihe rund um John Cardinal an, sondern beginnt auch mit der Neuveröffentlichung der Serie rund um Kate Shugak. Die spielt allerdings im amerikanischen Kanada aka Alaska.

    Dieses Buch erschien 1992 (“A Cold Day For Murder”) als erstes, inzwischen hat Dana Stabenow 22 weitere Bücher geschrieben. Ich hoffe mal die kommen alle nach und nach auch bei Kampa.

    Irgendwo im Hinterland von Alaska, irgendwo am Golf von Alaska liegt ein Nationalpark, genannt nur “Der Park”. Bewohnt von Ureinwohnern der Unangan. Größer und leerer als der Denali Nationalpark.

    Und dorthin hat sich Kate Shugak zurückgezogen, nachdem ihre Karriere bei der Staatsanwaltschaft in Anchorage in einen Kampf auf Leben und Tod geführt hat. Körperlich verletzt will sie mit der Welt nichts mehr zu tun haben, nur ihr Wolfshund Mutt ist bei ihr in der Wildniss.

    Irgendwo in zwanzig Millionen Hektar Wald und Gletschern ist ein Ranger verschwunden: Mark Miller. Sechs Wochen schon.

    Das Alaska Parks Department geht davon aus, dass Miller in einen Schneesturm geraten und erfroren ist: das typische Schicksal derjenigen, die sich in diesem riesigen und trostlosen Gelände verirren. Doch um seinem Vater, einem Kongressabgeordneten, einen Gefallen zu tun, schickt das FBI einen Ermittler: Ken Dahl.

    Von ihm haben sie vor zwei Wochen zuletzt gehört.

    Jetzt ist es an der Zeit, einen Profi hinzuzuziehen.

    Kate Shugak: hellbraune Augen, schwarzes Haar, 1,50 Meter groß, mit einer wütenden Narbe von Ohr zu Ohr.

    Ihr ex-Chef überredet sie, und sie steigt mit ihrem Wolfshund Mutt auf ihr Schneemobil. Und redet mit den Natives.

    Abgesehen von ihren Fähigkeiten als Ermittlerin kennt niemand den Nationalpark und seine 20 Millionen Hektar Wildnis Alaskas, in denen die Männer verschwanden, besser als Kate.

    Und als Insiderin, die mit der Hälfte der im Busch lebenden Menschen verwandt ist, kann sie Dinge herausfinden, die kein Außenstehender je erfahren könnte.

    Spannend, voller Natur und voller einfacher aber logischer Handlungen der handelnden Personen. Und diese einfache Logik der Natur führt eben zu zwei Toten und einer einfachen Lösung.

    Die aber nur Kate sieht, denn sie kennt die Leere und die wenigen Menschen die dort leben.

    Ich glaube davon lese ich gerne mehr!

    Soundtrack dazu: The Cynics – American Economics, was sonst?

    PS: Und Dana so?

    PPS: Und die Ecke? Sieht so aus:

  • Bücher, schnell gelesen: 1.735

    Bücher, schnell gelesen: 1.735

    Michael Connelly – Wüstenstern (Kampa, 2024)

    Gelesen: 21. – 25.10.2024 (netto 400 Seiten)

    Aus dem amerikanischen Englisch von Sepp Leeb.

    Das 5te Buch aus der Renée-Ballard-Reihe von Michael Connelly, wieder mit Harry Bosch. Dazu ein wenig Maddie Bosch und noch ein ganz büschen Michael Haller.

    Das LAPD hat Renée Ballard zurückgeholt und mit ihr eine neue Cold Case Einheit aufgesetzt. Eigentlich. In Wahrheit ist es das Hobby Horse eines Stadtrates, der gerne den ungeklärten Mord an seiner Schwester geklärt hätte.

    Renée hat also wieder ein LAPD-Abzeichen und hat die freie Hand, eine neue Open-Unsolved-Einheit aufzubauen. Allerdings nur mit Ehrenamtlichen. Ex-Cops. Ex-District Attorneys. Und anderen Freiwilligen.

    Ihre erste Wahl jedoch ist Harry Bosch.

    Und der sagt nur deshalb zu, weil er dann sein eigenes Hobby Horse satteln kann: Der Mord an der Familie Gallagher. Bosch weiß das Finbar McShane der Mörder ist, aber er konnte es ihm nie nachweisen. Und seit vielen Jahren ist Finbar auch schlicht und einfach weg.

    Bosch hat im Fall der ermordeten Schwester den richtigen Riecher und macht aus dem Cold Case einen echte Untersuchung. Und verschwindet auf seinen Ego-Trip in Sachen Gallagher.

    Renée dagegen muss den Laden zusammenhalten, politischen Fallen ausweichen und Ergebnisse liefern. Im Grunde umkreisen beide den gleichen Stern – aber immer auf Kollisionskurs.

    Aber sie sind Profis und bekommen beide Fälle gelöst. Und beide Mörder werden überführt. Und beide Mörder sind am Ende tot. Ein typisches Bosch Ende für einen Fall.

    Und das lässt einen ziemlichen Cliff-Hänger stehen: Kommt Bosch ohne Marke, fast 70 und mit Krebs (der alte Fall als er und Jerry Edgar Caesium gesucht und gefunden haben) nochmal davon?

    Die Tage von Bosch sind definitiv gezählt. Und dadurch fühlt sich dieses Buch mehr als nur ein bisschen nach Abschied an.

    Einfach ein klasse Buch, flott zu lesen und wie immer bei Michael Connelly mit viel Details der Polizeiarbeit. Realistischen Details.

    Mehr, immer mehr davon!

    Soundtrack dazu: The Reflectors – Desert Crusader, was sonst?

    PS: Und Michael Connelly so?

  • Bücher, schnell gelesen: 1.711

    Bücher, schnell gelesen: 1.711

    Michael Connelly – Cops Und Killer (Kampa Verlag, 2024)

    Gelesen: 03. – 07.06.2024 (netto 302 Seiten plus 27 Seiten mit zwei Nachworten von Michael Carlson und Jochen Stremmel)

    Aus dem amerikanischen Englisch von Sepp Leeb.

    “True Crime” und aus der Zeit als Michael Connelly noch Journalist und Polizei-Reporter war. Zuerst von 1980 bis 1987 in Florida, dann ab 1987 in L.A. und bei der Los Angeles Times.

    Den Job als Journalist gab er erst 1995 auf, da waren die ersten drei Bosch Romane bereits geschrieben. Der Rest ist Erfolg auf der ganzen Spur, sowohl als gedrucktes Buch als auch die Verfilmung(en).

    Die Originalgeschichten sind in diesem Buch eingerahmt von einem Vorwort von Michael Connelly und den beiden Nachworten, sie dienen dabei als Einordnung (Connelly) als auch als Referenz.

    Das Vorwort von Connelly setzt den Leser dabei ein wenig mit Absicht auf eine Spurt – welche Fälle resp. welche Puzzleteile aus echten Fällen hat Connelly in Bosch und den anderen Büchern verbraten.

    Die Fälle selbst sind hier in Europe weitestgehend unbekannt, es hilft den einen oder anderen Namen mal bei Wikipedia zu checken um mehr Kontext zu bekommen. Die Reportagen selbst sind fast schon klinisch klar resp. kalt: Wer – Was – Wann – Wo – Warum – Wie. Aus. Dem. Lehrbuch.

    Interessanter ist da schon in welche Struktur Connelly das ganze verpackt hat:

    1. Die Cops – 2. Die Killer – 3. Die Fälle

    Das ist es was ihn interessiert hat, das ist es was er später als hard-boiled Autor geschrieben hat.

    Ich denke das Buch ist in Wirklichkeit nur für Die-Hard Connelly Fans, sonst ist es ein wenig zu trocken. Eine etwas aufwendigere Aufmachung mit zB Original Zeitungsausschnitten (und Fotos) wäre irgendwie cooler. Und wertiger, für Fan Boys.

    Soundtrack dazu: Crime – Feel The Beat, was sonst?

    PS: Und Connelly so über die Zeit des Übergangs vom Journalisten zum Autor?