Bücher, schnell gelesen: 1.717

Sean McGuffin – Der Hund (Edition Nautilus, 1989)

Gelesen: 20. – 24.07.2024 (netto 192 Seiten)

Aus dem Englischen von Jürgen Schneider.

Hach, was für ein Klasse Buch. Noch dazu mit Irland respektive Nordirland Bezug. Troubles.

Und das Beste: Ein aufmerksamer Mitleser auf diesem Blog hat das als Überraschungsgeschenk geschickt. In der Hoffnung das es passt. Und ja, das passt.

Danke Knut!

Und er hat mir damit die Aufgabe verpasst zumindest einmal seine anderen beiden Bücher bei der Edition Nautilus zu ordern. Go!

Das Buch ist bei der Edition Nautilus 1989 als Erstveröffentlichung erschienen, ich schätze mal für seinen knallharten Anti-England und pro-IRA Thriller resp. Slasher hat sich einfach kein englischsprachiger Verlag gefunden. Das mir vermachte Exemplar ist die 2. Auflage von 1997.

Sean McGuffin wurde im August 1971 interniert und war – soweit ich im Internet (damn internet – never forgets) lesen konnte – ein begabter und völlig undisziplinierter Schriftsteller, der die Pedanterie der Struktur und alle Beschränkungen des Geschmacks vermied. Nach seiner Internierung durch die britische Armee verpisste er sich 1981 nach Amerika und arbeitete dort als Anwalt. 1998 kehrte er nach Derry zurück, dort starb er am 28. April 2002.

Und seine Zeit in Amerika hat dann sicher auch diese Blüte erzeugt:

( (c) 1989 Edition Nautilus)

Das Buch ist ziemlich genau eine wahnwitzige Story: Ein alter IRA Kempe (“Der Hund”) instruiert einen Haufen Kämpfer und Schläfer einen Haufen Anschläge durchzuführen, natürlich alle Erfolgreich.

Das ganze wird launig, mit geradezu lustigen Dialogen, in Szene gesetzt und so wie Sean McGuffin schreibt kann ich ziemlich sicher sein das er ein genauer Kenner der Geschichte Irlands, irischer Mythen und der IRA ist. Und all das Wissen baut er in die Story ein, ohne das der launige Parforceritt der Freiheitskämpfer (oder Terroristen) getrübt wird.

Dazu jede Menge plastische Kills. Und Helden die Sterben.

Am Ende aber wird klar das Sean McGuffin eigentlich nicht so richtig “Einseitig” ist: Das ganze Buch ist zwar von unversöhnlicher Abneigung gegenüber den Engländern geprägt aber auch von einer gewissen Bitternis. Und diese Bitternis umfasst auch das “Management” der IRA und deren Entscheidungen.

Ein weiteres großartiges Buch über die Troubles!

Soundtrack dazu: Stiff Little Fingers – Straw Dogs, was sonst?

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