Bücher, schnell gelesen: Teil 1.536

Paascal Dessaint – Verlorener Horizont (Polar Verlag, 2021)

Gelesen: 01. – 07.08.2021, netto 207 Seiten

Die Franzosen, die denken wirklich anders. Genauso wie ihre Filme in der Regel ein wenig anders sind. Und die Krimis – die auch. Dieses Buch trifft das perfekt.

Eigentlich kein Krimi sondern eine kleine Leute Geschichte. Diese kleinen Leute sind auf die eine oder andere Art ausgestiegen und erwarten eines ganze sicher nicht: Gerechtigkeit.

Allerdings haben sie auch keine Lust Gerecht zu sein, außer ihnen selbst. Sie wollen vor allem in Ruhe gelassen werden. Anatole, ein ebenso alter wie einsamer Wolf und Jean Gabin Verehrer will einfach nur seine Lockenten erfolgreich für die Entenjagd an der Küste einsetzten. Lucille hat Illegale im Dschungel von Calais unterrichtet und will einfach nur ihre Ruhe (und ein wenig Liebe). Und Loïk will einfach nur unterm Radar bleiben, da er bereits im Knast war. Da stört es auch nicht, das er illegal und ohne Vertrag harte Arbeit im Betonbruch macht.

Kleine Leute, kleine Wünsche. Und wenn ihnen etwas quer kommt, dann wird kurz und hart zugeschlagen. Und damit wird ihr leises und heimliches Leben an der Küste den Bach runtergehen, denn irgendwann locken tote Menschen die Polizei an.

Natürlich mit einem ordentliche Schuss Sozialkritik, aber ohne aufgesetzt zu sein.

Franzosen, die gehen anders an die Sache ran.

Klasse Buch, schön schlank und gut geschrieben. Wenn Liebe schon nichts rettet, warum überhaupt was retten?

Soundtrack dazu: Trotzkids – Horizon Sans Nuage, was sonst?

PS: Und Pascal Dessaint?

https://www.facebook.com/watch/?v=501351033770916

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