Category: Bücher

  • Bücher, schnell gelesen: 1.747

    Bücher, schnell gelesen: 1.747

    Giles Blunt – Kanadische Jagd (Kampa, 2024)

    Gelesen: 24. – 26.12.2024 (netto 435 Seiten)

    Aus dem kanadischen Englisch von Anke und Eberhard Kreutzer.

    Leider hat der Kampa Verlag nicht auf mich gehört (warum auch), aus “Black Fly Season” wurde also Kanadische Jagd. Doof, echt doof.

    Der Einstieg in den 3ten Fall von Detective Cardinal ist ziemlich cool, in einem Pub sitzt eine Frau die ein wenig komisch ist. Und sich nicht an ihren Namen erinnern kann. Und wie sie dort hin gekommen ist.

    Im Krankenhaus fällt dann ehr zufällig auf das sie eine Kugel im Kopf hat. Und deswegen komisch ist. Und deswegen ihr Gehirn eine Stresssituation ausblendet.

    Wer ist sie nur? Dann taucht auch noch eine abgeschlachteter Biker auf. Und irgendwie gibt es eine Verbindung.

    Und ab da dominiert echte und detaillierte Polizeiarbeit. Spuren. Nach Kreuzungen von Fäden suchen. John Cardinal und seine Partnerin Lise Delorme lassen sich dabei weder von falschen Fährten noch von korrupten Mounties ins Bockshorn jagen.

    Auch die gesundheitlichen Probleme seiner Frau bringen John nicht vom Fall ab, der am Ende auf eine vorhersehbares aber dennoch spannendes Show-Down zuläuft.

    Und wieder auch Verlierer hinterläßt.

    Klasse Polizeikrimi, vor großartiger Natur und mit Tiefgang.

    Passt, im Januar kommt … Kanadische Nächte (sight).

    Soundtrack dazu: Random Killing – Roy Sees Red, was sonst?

    PS: Black Fly Season?

  • Bücher, schnell gelesen: 1.746

    Bücher, schnell gelesen: 1.746

    Dana Stabenow – In Der Kälte Alaskas (Kampa Verlag, 2024)

    Gelesen: 21. – 23.12.2024 (netto 200 Seiten)

    Aus dem amerikanischen Englisch von Mechtild Ciletti.

    Der Kampa Verlag nimmt sich nicht nur der kanadischen Reihe rund um John Cardinal an, sondern beginnt auch mit der Neuveröffentlichung der Serie rund um Kate Shugak. Die spielt allerdings im amerikanischen Kanada aka Alaska.

    Dieses Buch erschien 1992 (“A Cold Day For Murder”) als erstes, inzwischen hat Dana Stabenow 22 weitere Bücher geschrieben. Ich hoffe mal die kommen alle nach und nach auch bei Kampa.

    Irgendwo im Hinterland von Alaska, irgendwo am Golf von Alaska liegt ein Nationalpark, genannt nur “Der Park”. Bewohnt von Ureinwohnern der Unangan. Größer und leerer als der Denali Nationalpark.

    Und dorthin hat sich Kate Shugak zurückgezogen, nachdem ihre Karriere bei der Staatsanwaltschaft in Anchorage in einen Kampf auf Leben und Tod geführt hat. Körperlich verletzt will sie mit der Welt nichts mehr zu tun haben, nur ihr Wolfshund Mutt ist bei ihr in der Wildniss.

    Irgendwo in zwanzig Millionen Hektar Wald und Gletschern ist ein Ranger verschwunden: Mark Miller. Sechs Wochen schon.

    Das Alaska Parks Department geht davon aus, dass Miller in einen Schneesturm geraten und erfroren ist: das typische Schicksal derjenigen, die sich in diesem riesigen und trostlosen Gelände verirren. Doch um seinem Vater, einem Kongressabgeordneten, einen Gefallen zu tun, schickt das FBI einen Ermittler: Ken Dahl.

    Von ihm haben sie vor zwei Wochen zuletzt gehört.

    Jetzt ist es an der Zeit, einen Profi hinzuzuziehen.

    Kate Shugak: hellbraune Augen, schwarzes Haar, 1,50 Meter groß, mit einer wütenden Narbe von Ohr zu Ohr.

    Ihr ex-Chef überredet sie, und sie steigt mit ihrem Wolfshund Mutt auf ihr Schneemobil. Und redet mit den Natives.

    Abgesehen von ihren Fähigkeiten als Ermittlerin kennt niemand den Nationalpark und seine 20 Millionen Hektar Wildnis Alaskas, in denen die Männer verschwanden, besser als Kate.

    Und als Insiderin, die mit der Hälfte der im Busch lebenden Menschen verwandt ist, kann sie Dinge herausfinden, die kein Außenstehender je erfahren könnte.

    Spannend, voller Natur und voller einfacher aber logischer Handlungen der handelnden Personen. Und diese einfache Logik der Natur führt eben zu zwei Toten und einer einfachen Lösung.

    Die aber nur Kate sieht, denn sie kennt die Leere und die wenigen Menschen die dort leben.

    Ich glaube davon lese ich gerne mehr!

    Soundtrack dazu: The Cynics – American Economics, was sonst?

    PS: Und Dana so?

    PPS: Und die Ecke? Sieht so aus:

  • Bücher, schnell gelesen: 1.745

    Bücher, schnell gelesen: 1.745

    Alan Parks – Die April-Toten (Polar Verlag, 2024)

    Gelesen: 13. – 20.12.2024 (netto 426 Seiten plus ein kurzes Nachwort von Doug Johnstone)

    Aus dem Englischen von der wunderbaren Conny Lösch (ein Qualitätsmerkmal). 

    Ich hatte mich schon länger gewundert warum bei Heyne Hardcore nicht schon längst der “April” Roman von Alan Parks rausgekommen ist.

    Und, Überraschung, der Grund ist geradezu wunderbar: Alan Parks erscheint offensichtlich jetzt beim Polar Verlag!

    Und weiterhin dabei die wunderbare Conny Lösch als Übersetzerin. Cool. Coolomat!

    Der vierte Fall von Harry McCoy spielt 1974, genauer vom 12.04.1974 bis zum 22.04.1974. 10 Tage und das ergibt ein extem hohes Tempo. Einen extrem hohen Druck auf McCoy seinen Fall resp. seine Fälle zu lösen.

    Da ist zum einen sein Gangster Kumpel Cooper, den er aus dem Knast abholen will. Dann der Amerikaner Steward, der seinen Sohn – US Navy, stationiert in der Nähe von Glasgow – sucht und dann sind da Bomben, Tote und … die IRA. Und die Special Branch.

    Und mittendrin McCoy mit seinem jungen Kollegen Wattie. Und ganz viel Druck von oben.

    Und natürlich laufen irgendwie die verschiedenen Fäden zusammen, McCoy muss Cooper helfen, die Bomben sind nicht von der IRA und der verschwundene Amerikaner … ist die ärmste Sau.

    McCoy hat ja eine persönliche Historie, die mit dem berufsbedingten Konflikt zwischen Polizisten und Kriminellen kollidiert, und das bedeutet, dass McCoy eigentlich immer in einer Grauzonen wandelt.

    McCoy fühlt sich ganz offensichtlich auch wohl dabei und mit der Art von Gerechtigkeit, die der Rache nahe kommt. Er ist alles andere als ein angepasster Bulle. Ein typischer Macho-Typ der 1970er bleibt er trotzdem.

    Das Buch ist temporeich, das Setting mit einem liebevollen Blick auf das abgewarzte Glasgow der 1970er umgesetzt, mit sympathischen Charakteren und einer absolut spannenden Handlung.

    Es ist eine originelle Interpretation eines Polizeikrimis und ein weiteres feines Stück Tartan Noir.

    Mai (“May God Forgive“) und Juni (“To Die In June“) sind schon erschienen, auf geht’s Conny, auf geht’s Polar Verlag!

    Einfach eine saucoole Serie!

    Soundtrack dazu: The Adverts – Bombsite Boy, was sonst?

    PS: Und Alan Parks so?