Tag: William Shaw

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.202

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.202

    William Shaw - History of Murder (Suhrkamp, 2016)
    William Shaw – History of Murder (Suhrkamp, 2016)

    Gelesen: 22. – 24.10.2016 netto 452 Seiten.

    Im letzten Band wurde Detective Sergeant Cathal Breen angeschossen – die findet er bei seiner inzwischen aus dem Polizeidienst ausgeschiedenen Kollegin Helen, die auf die Farm ihrer Eltern zurückgekehrt ist um ihnen zu Helfen.

    Über der Familie und der Farm liegt der Fluch des brutalen Mordes an Helens Schwester vor 4 Jahren und so wird Breen zum Detektiv aus dem Krankenbett. Und damit nimmt die Geschichte Fahrt auf und wird groß. Und größer. Und ein Ausflug in die teilweise doch ehr dunkle englische Kolonialgeschichte. Und ehr dunkel ist ein Euphemismus.

    Und dann macht es “klick” als ein Polizist ermordet wird, nämlich genau der Polizist der an den Akten im Fall von Helens Schwester gedreht hat. Und auf eine Art, die mit dem Mord vor 4 Jahren übereinstimmt.

    Dazu spinnt sich noch eine Drogengeschichte, die Liebesgeschichte zwischen Cathal und Helen und ein furioses und gewalttätiges Ende. Großes Kopfkino – die beste Szene ist ein Psychedelic Konzert im Londoner Roundhouse. Der coolste Spruch: “… du glaubst nicht das Briten solche abscheulichen Dinge tun? Du bist doch Ire, geh mal nach Hause!

    Warum am Ende aber ein Cliffhanger wieder einen schwer verletzten Helden zurücklässt … das ahnt nur der Autor. Wird zur Masche und damit irgenwie unrealistisch. Dito für das “on/off” Beziehungsdings zwischen den beiden – Entscheidungen bitte! Ansonsten aber ein schöner Blick auf die End-60er und auf das Ende des Emprire, wo Männer mit langen Haaren noch Frauen waren!

    Soundtrack dazu: 3 Men and Black, was sonst?

    PS: Der englische Titel “A Book of Scars” passt mir besser als das englische “History of Murder” im deutschen Titel.

    PPS: Übersetzt von Conny Lösch, ein Qualitätsmerkmal!

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.122

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.122

    William Shaw - Kings of London (Suhrkamp Nova, 2015)
    William Shaw – Kings of London (Suhrkamp Nova, 2015)

    Gelesen: 27.08. – 01.09.2015, netto 463 Seiten.

    Und weiter geht es im London der 60er: Zum bekannten Thema “Bullen, Korruption und Obrigkeitstaat” aus dem ersten Krimi von Shaw wird diesmal “Bullen, Korruption und Hippiedrogenscheisse” – und all das war mir beim ersten Band unangenehm aufstieß wird diesmal … besser.

    Diesmal passt es: Dichte Atmosphäre, detaillierte Charaktere und ein Thema das nicht mit erhobenem Zeigefinger daherkommt sondern ganz subtil und dann direkt mit der Faust aufs Auge gehauen wird: Warum England in den 60ern die falsche Entscheidung in Sachen Drogen getroffen hat. Das ganze vor einer sehr persönlichen Geschichte – passt. Spannend und lehrreich. Und wie immer: Hippies in den end-60ern in London – what a waste!

    Soundtrack dazu: The Sect – Drugsville, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.031

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.031

    William Shaw - Abbey Road Murder Song (Suhrkamp, 2013)
    William Shaw – Abbey Road Murder Song (Suhrkamp, 2013)

    Gelesen: 26.01 – 02.02.2014 (Zeit nicht genommen), netto 466 Seiten.

    Schönes setting, eigentlich. Die End-60er in London, die Beatles, die Groupies und Frauen, die in der Polizei Tee kochen aber keine  Polizeiautos fahren dürfen. Schade nur, das die Atmosphäre nicht so dicht rüber kommt wie beim “Red Riding Quartett” von David Peace. Schade auch das William Shaw am Ende übertreibt und dem ganzen, das für sich eine schöne Polizeistudie hätte sein können, noch eine Afrika-Moral Mütze aufsetzt – die Braut war so schon attraktiv, das war garnicht nötig!

    Die Polizei ist in jedem Fall “kaputt” (Korrupt, schwer am Arsch und nicht mehr zur Zeit passend, den Korpsgeist über alles stellend) und die Polizisten incl. der Hauptperson DI Cathal Breen einfach fertig. Durch seine Kollegin Helen Tozer kommen ganz neue Aspekte in den Polizeialltag (und, leider vorhersehbar, in sein Privatleben). Das Buch ist immer dann gut, wenn es sich auf die Charakterstudien der Menschen konzentriert (und “Die Briten” anundfürsich entlarvt) und immer dann öde, wenn es den Biafrakolonialzeigefinger hebt.

    Das ganze soll eine Serie werden,ich geb dem mal eine Chance.

    Soundtrack dazu: The Vibrators, was sonst?