Gelesen: 31.08. – 02.09.2022 (netto 326 Seiten)
Wow, das erste Buch – im Original 2021 erschienen – in dem Covid-19 als natürlich Hintergrund vorkommt.
Kein Teil seiner vielen Serien sondern ein Solitär. Dennoch tief verbunden mit seinem typischen Themen: Cops, Macho-Welten und Verbrechen in einer vordergründig guten Gesellschaft.
Charlie Deravin ist unter Cops aufgewachsen, sein Vater ist Cop und er wurde selber einer. Aber irgendwas ist vor 20 Jahren passiert. Seine Mutter, die sich von seinem Vater getrennt hat, ist verschwunden. Die Cops konnten nichts ermitteln, seiner Vater wurde verdächtigt aber nie angeklagt. Keine Leiche, kein Verbrechen.
Da Charlie gerade suspendiert ist, kümmert er sich einfach mal um diese offene Geschichte. Denn er hat auch noch einen eigenen Fall offen: Als junger Polizist war er am gleichen Tag als seine Mutter verschwand vor Ort im Einsatz, auf der Suche nach einem kleinen Jungen. Aber auch hier: Keine Leiche, kein Verbrechen.
Und so trifft “alt” auf “neu” und Charlie hat das Gefühl das die alten Cops immer noch irgendwas verbergen, inklusive seinem Vater.
Mit typischer Präzision erzählt Garry Disher eine Geschichte von Schuld und Sühne, von Geheimnissen und … Männern, die Opfer erzeugen. Dazu als Gegenpol Liebe, mal zart, mal heimlich, mal anders. Aber immer in Frage zu stellen.
Tolle und vor allem spannende Kleinstadt-Studie mit einigen überraschenden Auflösungen (und jede Menge falscher Fährten). Vor allem der Kniff die Mutter und das verschwundene Kind zusammenzubekommen- absolut genial gemacht.
So richtig fesselnd! Irgendwie ein perfekter Film, wer dreht ihn?
Soundtrack dazu: The Saints – One Way Street, was sonst?
PS: Und Garry Disher so?