Tag: Liza Cody

  • Bücher, schnell gelesen: 1.723

    Bücher, schnell gelesen: 1.723

    Liza Cody – Die Schnellimbissdetektivin (Ariadne Krimi, 2024)

    Gelesen: 24. – 27.08.2024 (netto 346 Seiten)

    Deutsch von Iris Konopik.

    Liza Cody schreibt einfach klasse Bücher mit weiblichen Helden, voller Humor. Und mit einfachen, realen und sehr weltlichen Themen.

    Hannah Abram war Cop und ist bei der MET rausgeflogen. Weil sie sich gegen ihren Ex, auch Cop, gewehrt hat. War obdachlos. Und arbeitet jetzt in einem Schnellimbiss im Volkspark.

    Und nebenbei hilft sie ihren Kunden mit kleinen Diensten. Verlorener Hund? Hannah fragen. Fahrrad geklaut? Kann Hannah wieder besorgen. Alles cash, alles ohne Detektivlizenz. Aber immer mit Herz, Bauerschläue und viel bissigem Humor.

    Aus kleinen Fällen werden große – verschwundene Verwandte, untergetauchte Ehefrauen, durchgeknallte Stalkerinen und am Ende eine Tote.

    Dazu private Probleme und nie eine ruhige Minute. Aber Hannah beißt sich durch, weibliche Intuition siegt – wenn auch zäh und mühselig. Zum Glück lässt Liza Cody dabei das Happy End konsequent klein oder gleich ganz weg. Kompromisse können auch Siege sein. Selbstironie stärkt.

    Und am Ende kommt dann auch ein Hauch privates Glück zu Hannah. Aber ob das bleibt?

    Echter Rassismus, echter Frauenhass, echter Missbrauch und echtes Prekariat.

    England, post-Corona. Durchwursteln. Überleben.

    Ganz wunderbar und Hannah ist eine würdige Nachfolgerin von Lady Bag! Definitiv mehr davon!

    Soundtrack dazu: The Pretenders – The Phone Call, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.415

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.415

    Liza Cody - Ballade einer vergessenen Toten (Ariadne Krimi / Argument Verlag, 2019)
    Liza Cody – Ballade einer vergessenen Toten (Ariadne Krimi / Argument Verlag, 2019)

    Gelesen: 13. – 23.09.2019, netto 398 Seiten

    Dieses Buch schließt nicht an die “Lady Bag” Bücher mit der obdachlosen Angela May Sutherland an sonder gehört inhaltlich ehr in die Nachfolge von “Gimme More” (2004 bei UT Metro erschienen). 

    Liza Cody war in ihrer Jugend als Roadie “für eine der schlechtesten Rockbands Londons” unterwegs. Sie kennt daher das Musikgenre ebenso gut wie Crime und Detective. Ging es bei “Gimme More” noch um die 60er ist die vergessene Tote eine Kind der 80er.

    Elly Astoria war ein Phänomen, körperlich klein und ohne jedes Aussehen aber mit der Fähigkeit des absoluten Gehörs. Und der Fähigkeit Melodien zu schreiben die jedem unter die Haut gehen. Bis sie eines Tages brutal abgeschlachtet wird. Ihre Band SisterHood (die ohne sie niemals Erfolg hatte) trennt sich danach und alles verschwindet im Nebel der Geschichte.

    Bis Amy, eine Schriftstellerin am Ende (sucht euch was aus: Beziehung, Karriere – alles passt) und auf der Suche nach einem Rettungsanker. Dieser Rettungsanker wird die Biografie von Elly Astoria. Und da der Mord an ihr nie aufgeklärt wurde wird das ganze sowohl Biografie als auch Detektiv Story.

    Beides ist im Prinzip ja das Gleiche: Wahrheitsfindung. Die Biografie muss allerdings nicht gerichtsfest sein.

    Und so stolpert Amy durch eine Geschichte voller Stars (die alle von Ellys Songs profitierten), voller Manager (die alle von Ellys Geld profitierten), voller Musiker (die alle von Elly profitierten) und findet … nichts was Elly ausmacht. Und am Ende findet sie dann noch die Geschichte hinter der Geschichte.

    Wo John Niven das Musikgeschäft mit maskuliner Härte auseinander nimmt macht das Liza Cody mit weiblicher Fiesheit. Beides passt, dieses Buch ist sogar noch besser! Und wo immer Frauen streiten – da ist keine Liebe mehr…

    Soundtrack dazu: The Raincoats – Life On The Line, was sonst?

    PS: “Gimme More” steht natürlich auch in meinem Regal.

    Liza Cody - Gimme More (UT Metro, 2004)
    Liza Cody – Gimme More (UT Metro, 2004)

     

     

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.302

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.302

    Liza Cody - Krokodile und Edle Ziele (Ariadne / Argument Verlag, 2017)
    Liza Cody – Krokodile und Edle Ziele (Ariadne / Argument Verlag, 2017)

    Gelesen: 09. – 14.02.2018, netto 426 Seiten

    Angela May Sutherland, die Bag Lady, ist zurück.  Und sie ist trocken, da im Knast. Und dort macht sie im Tran mehr oder weniger ein versprechen, nämlich sich um das Kind einer Mitgefangen zu kümmern.

    Und während im Knast es zwar trocken aber geordnet zugeht ist es draußen … der nackte Wahnsinn. Die Gier nach Rotwein und einem Glimmer, die Angst um ihren Hund und die Sehnsucht Gutes zu tun lassen Lady Bag eine Spur des Wahnsinns durch eine dem Wahnsinn verfallene Gesellschaft ziehen.

    Selten habe ich ein Buch gelesen wo über viele Seiten die Hauptfigur sinnlosen Kram vor sich hinbrabbelt … er macht nur sinn in ihrem Alkohol verkorksten Gehirn. Und der Wunsch gutes zu Tun führt natürlich dazu das schlechtes passiert.

    Vom London der scheinbar gesunden Viertel (wo der Wahnsinn hinter den Semi-detached lauert) bis zu den abgewarzten Wohnsilos von Shoreditch – eine Gesellschaft am Rande des Wahnsinns. Ein London, so kaputt und fertig wie es wirklich ist wenn du kein Geld hast.

    Nur für harte Nerven weil zwischendurch immer wieder … wirr!

    Soundtrack dazu: Mechthild von Leuch – Ou Wirnith, was sonst?