Tag: Castle Freeman

  • Bücher, schnell gelesen: 1.656

    Bücher, schnell gelesen: 1.656

    Castle Freeman – Treue Seele (Hanser, 2023)

    Gelesen: 25. – 26.08.2023 (netto 215 Seiten).

    Übersetzt aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren.

    Kein Krimi, aber dennoch eine Geschichte in der Sheriff Wing wieder das machen kann, was er gerne macht: Langsam zugucken, möglichst wenig eingreifen.

    Und da sich das Gesetz zurückhält ist das ganze mehr ein perfekter Liebesroman der lakonischen Art. Mit einem gelungenem Zirkelschluss zwischen Anfang und Ende.

    3 Aufzüge (1990, 2000 und 2010. Im Rhythmus des American Census – ein schöner Aufhänger), ein verboten schönes Mädchen und die Erwachsene Version – ebenso verboten schön. Eine kleine Stadt, ganz weit hinten in Vermont. Und jede Menge gebrochene Herzen und zerrissene Mäuler. Und Geheimnisse. Und Wartezeit.

    Wer hard-boiled sucht, wird nicht fündig (obwohl eine Bösewicht im Auto verbrennt), wer die echte Liebe erkennen kann – der wird nicken. Wer das Leben der Hinterwäldler unter dem Mikroskop haben will, der wird fündig.

    Selten habe ich eine so lakonische Liebesgeschichte so spannend empfunden. Schlicht und einfach perfekte Unterhaltung.

    Soundtrack dazu: The Drowns – Faithfully, Faithless, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: 1.606

    Bücher, schnell gelesen: 1.606

    Castle Freeman – Ein Mann Mit Vielen Talenten (Hanser, 2022)

    Gelesen: 31.08.2022 (netto 168 Seiten)

    Und noch ein schmaler Band, diesmal etwas aus den einsamen Tälern in Vermont. “The Devil In The Valley” ist der Titel im Original, obwohl ja eine der Hauptpersonen lediglich Gesandter des Teufels ist. Der Gesandte allerdings hört auf den coolen Namen DangerfieldThe Boys anyone?

    Aber der Boss himself hat auch seinen Auftritt und gibt dabei den gelassenen Geschäftsmann.

    Das ganze ist einfach nur eine kleine Geschichte über das Leben, im Tal, mit all den Bösen und Guten Dingen die den Menschen dort passieren.

    Und einem, Langdon Taft, der am Ende seines Lebens die Chance ergreifen will Sachen richtig zu machen. Und da kommt das Mephisto-artige Angebot des Gesandten des Teufels gerade richtig.

    Aber, wie das so in diesen kleinen Geschichten eben ist, Langdon Taft ist keine Egomane und er tut gutes ohne an sich zu denken.

    Und das sorgt für ein Happy End! Eigentlich eine Geschichte, die am herbstlichen Lagerfeuer den jungen und alten Kindern erzählt werden sollte.

    Und hoffentlich lernen die was!

    Soundtrack dazu: Epicycle – Pleasant Valley Sequel, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.560

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.560

    Castle Freeman – Der Klügere Gibt Nach (Nagel & Kimche, 2018)

    Gelesen: 28.11. – 04.12.2021, netto 195 Seiten.

    De Bücher von Castle Freeman sind einfach perfekte kurze kurzweilige Unterhaltung. Auch und gerade, wenn er einem im hard-boiled nun wirklich etliche Male durchgekautem Thema wie Selbstjustiz – Ein Mann sieht Rot nachgeht.

    Sheriff Wing ist am Arsch: Seine Mutter dement, seine Frau hat Wing auf das Sofa in der Wache verbannt (und einen ex- Deputy als Lover ins Haus geholt) und Vorsitzende der Versammlung der Gemeinden (die den County Sheriff letztendlich finanzieren) versucht ihn abzusägen.

    Und weil Wing weniger Akteur sondern Beobachter ist passieren ganz viele Dinge ohne das Wing eingreift. Was ein feiner literarischer Kniff ist, da so Castle Freeman seine Stärke ausleben kann: Lakonische, skurrile und großartig hinterwäldlerische Kommentare der eigentlichen Helden des Buches.

    Und am Ende, ohne das Wing wirklich Ermittlungen anstellt, kommt ein Bäng! der das ganze nicht nur absurd sondern auch moralisch herrlich unkorrekt auflöst.

    Denn Hinterwäldler entscheiden immer noch selbst was hinten bei ihnen im Wald passiert. Und wem was passiert. Und nicht irgendein zugezogener ehrgeiziger ex-Pentagon Schreibtischhengst.

    Großartig!

    Soundtrack dazu: Didjits – Hafta be cool to rule/Wingtips, was sonst?