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  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.323

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.323

    James McClure - Blood of an Englishman (UT Metro, 2018)
    James McClure – Blood of an Englishman (UT Metro, 2018)

    Gelesen: 31.05. – 04.06.2018, netto 370 Seiten

    Der vorletzte Streich der Tromp & Zondi Reihe, diesmal ein wenig ruhiger, ein wenig subtiler und mit einer Story die bis in den zweiten Weltkrieg zurückführt.

    Zu Beginn des 2. Weltkrieges befand sich Südafrika in einer ungewöhnlichen Situation: einerseits war Zuid-Afrika Neutral und zahlreiche Afrikaaner sympathisierten mit dem “Dritten Reich“. Andererseits war ein Teil der englisch geprägten Gesellschaft naturgemäß an Seite Großbritanniens. Am Ende erklärte Zuid-Afrika Deutschland den Krieg und südafrikanische Soldaten kämpften in Italien, Nordafrika, Abessinien und Madagaskar.

    Und nach dem Krieg wanderten viele Engländer vom Grauen des Krieges verschreckt in das so friedliche (und so sauber organisierte) Zuid-Afrika aus. Vor diesem Hintergrund untersucht Tromp Kramer einen Mord an einem aus Zuid-Afrika stammenden Royal Air Force Soldaten und dreht sich dabei mehrfach im Kreis. Wenn Weiße Weiße töten ist das im Land der Rassentrennung immer Heikel, entsprechend vorsichtig muss Kramer vorgehen.

    Wie alle Bücher von James McClure eine großartige Studie über die Gesellschaft und ein weiterer Augenöffner über das System der Apartheid (das Buch ist von 1984). Auch und gerade weil am Ende ein Weißer hängt.

    Klasse!

    Soundtrack dazu: Some orginal views from down south

     

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.322

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.322

    Jeong Yu-jeong - Sieben Jahre Nacht (Unionsverlag, 2018)
    Jeong Yu-jeong – Sieben Jahre Nacht (Unionsverlag, 2018)

    Gelesen: 21. – 30.05.2018, netto 509 Seiten

    Nochmal Asien, nochmal eine laaaangsame und detaillierte Story. Und dazu noch sehr geschickt in Szene gesetzt: Die Spannung bleibt bis zum Ende hoch obwohl eine viele Jahre zurückliegende Geschichte als Geschichte in der Geschichte nochmal erzählt wird. Und nochmal. Aber immer wieder aus der Sicht einer anderen Person und daher immer wieder mit neuen Details.

    Und Details gibt es hier ohne Ende. Natur und Naturphänomene, Menschen und ihre Schwächen, Technik und ihr Nutzen und Gesellschaft … mit vielen Schwächen. Klar geht das ganze auch in anderer Reihenfolge und in 220 Seiten – aber dann geht mit Sicherheit die Dauerspannung verloren. Ich bin oft dafür kurz, hart und auf den Punkt zu erzählen, hier passt das langsame sehr sehr gut.

    Für Fans von detailverliebten Suspense-Thrillern, funktioniert aber auch als Kopfkino mit einem koreanischen Gore-Einschlag (genug Blut ist vorhanden, dito für die Anzahl der Leichen). Gut gemacht!

    Soundtrack dazu: The Geeks – A light in the dark, was sonst?

     

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.321

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.321

    Michael Dibdin - Così fan tutti (UT Metro, 2016)
    Michael Dibdin – Così fan tutti (UT Metro, 2016)

    Gelesen: 14. – 20.05.2018, netto 306 Seiten

    Wenn ich Opern lieben würde dann würde ich wohl auf die Knie gehen. Dieser Krimi, der 5te in der Aurelio Zen Serie (die ich leider durcheinander lese), ist die Buch gewordene Form der albernen Oper (oder so ähnlich).

    Angelehnt an Mozarts #588 (Così fan tutte, ossia La scuola degli amanti) ist das ganze Buch von vorne bis hinten ehr lustig als kriminell, ehr Bühnenaufzug als Neapel Noir. Aber auch als ignorant von Klassik merkt mann schon das das Setting aus einem einzigen Grund so ist und das es kein normales ist. Der Leser guckt keinen Film sondern auf eine Bühne – passt schon.

    Aurelio Zen findet sich abgeschoben in Neapel wieder und möchte eine gaaanz ruhige Kugel schieben: Alles was in seinem Review im Hafen passiert ist ihm egal, solange es weit weg bleibt. Aber dann versucht er ganz naiv einer Witwe zu helfen und gerät zwischen alle Fronten, davon gibt es in Neapel sehr viele.

    Schnell, lustig aber leider eben nicht kriminell genug. Aber als Einzelstück durchaus gelungen.

    Soundtrack dazu: K 588 – Ouverture (Carlo Franci at RAI Napoli), was sonst?