Tag: Edition Nautilus

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.191

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.191

    Paul Colize - Backup (Edition Nautilus, 2015)
    Paul Colize – Backup (Edition Nautilus, 2015)

    Gelesen: 14. – 22.08.2016 netto 338 Seiten

    Crime, Drugs and Rock’n’Roll – das ist schon immer eine gute Mischung gewesen und das ganze in einem Thriller zu verweben ist bietet sich geradezu an. Wird aber leider so selten gemacht bzw. wird meistens schlecht gemacht.

    Paul Colize entführt uns in die 60er und ist schön nah dran als sich die Welt in Sachen Musik für immer ändert: Pop-Musik im Sinne von “populärer Musik“. Jungs fliehen vor dem Militär, Jungs und Mädchen entdecken Drogen und Musik (und Musik und Drogen) und bekommen einen neuen Blick auf die Politik.

    Worauf sie allerdings nicht achten ist wer eigentlich die Fäden in der Hand hat und wofür. Das Buch ist geschickt aufgebaut mit Zeit- und Bewustseinssprüngen der handelnden Personen und gibt nur ganz langsam den Blick frei auf das große ganze und die große Verschwörung. Überraschen spannend und auch überraschend hart in der Drogen- und Gewaltrealität, wirklich hard-boiled.

    Ein herrlicher Blick auf die Realitäten der Rockmusik der Endsechziger und ein herrlicher Blick auf den allerersten Hardrock-Song mit dem großartigen Titel “Girls just wanna get fucked all night“. Das macht Spass auf mehr, ich hoffe da kommt mehr.

    Kaufen! Lesen! Bonuspunkte dafür das das Originalcover der Erstausgabe in Frankreich übernommen wurde, passiert ja so selten.

    Soundtrack dazu: Bringt das Buch selbst mit.

    Und der Soundtrack wird von der Edition Nautilus (ein Laden mit Street Credibility und aus Hamburg, the loveliest town in the whole wide world) noch getoppt: Der Stille Kommandeur, was sonst? Warum? Listen up Motherfucker:

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 971

    Bücher, schnell gelesen: Teil 971

    Pino Cacucci - Besser auf das Herz zielen (Edition Nautilus, 2010)
    Pino Cacucci – Besser auf das Herz zielen (Edition Nautilus, 2010)

    Gelesen: 11.02. – 15.02.2013 (Zeit nicht genommen), netto 343 Seiten.

    Eine Fußnote der Zeit? Nö, ehr eine schöne Sache aus dem Epos “Nutzloses Wissen Teil 8763”:

    Wann wurde der erste motorisierte Banküberfall durchgeführt und von wem?

    Die Antwort selbst ist einfach, es war am 21.12.1911 um 09:00 morgen uns der Kopf der Täter war Jules Bonnot. Es war eine Filiale der Societe Generale in der Pariser Rue d’Ordemer.

    Die eigentlich Frage ist natürlich, wer zum Teufel war Jules Bonnot? Cacucci beantwortet diese ungestellte Frage natürlich – ein französicher “Anarchist” der in seiner Endphase Diebstahl als legitimes Mittel der Umverteilung ansah. Nicht so weit weg von der früheren RAF, oder? Das Buch beschreibt linear und mit allen Freiheiten seinen Werdegang und lässt auch immer wieder durchblicken das er im Grunde nur die Freiheit des persönlichen Glücks wollte (sei es Familie oder Liebe).

    Spannende Seitenarme (für eine Zeit war er der Privatchauffeur des englischen Literaten Sir Athur Conan Doyle (“Sherlock Holmes”)) werden dabei nicht ausgelassen. Keine Spannungsliteratur aber ein liebevoller Blick in eine lang vergessene Zeit.

    Soundtrack dazu: Trotzkids, was sonst?

     

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 928

    Bücher, schnell gelesen: Teil 928

    Robert Brack - Unter dem Schatten des Todes (Edition Nautilus, 2012)
    Robert Brack – Unter dem Schatten des Todes (Edition Nautilus, 2012)

    Gelesen: 22. – 26.07.2012 (Zeit nicht genommen), netto 211 Seiten.

    Robert Brack (aka Virginia Doyle aka Robert Gutberlet) ist einfach eine gute Adresse für Krimis –  historische wie aktuelle Themen werden immer wieder spannend verpackt.

    “Unter dem Schatten des Todes” spielt einmal nicht in Hamburg sondern in Berlin. Und das ziemlich genau im Februar 1933, mittenmang in der Machtübernahme der Nazis. Das Thema ist der Reichstagsbrand und insofern spannend als das bis heute nicht klar ist, warum der Reichstag damals gebrannt hat und der das eigentlich war. Und warum? War es der von den Nazis verurteilte und hingerichtete Marinus van der Lubbe oder ganz jemand anders?

    Brack packt das von den Historikern sträflich vernachlässigte Thema (zumindest was die exakte Aufarbeitung angeht) aus einem ganz anderen Blickwinkel auf und bringt – in der Schriftform eines historischen Krimis – eine ganz neue Theorie ins Spiel, jedenfalls in die Phantasie des Lesers.

    Gut zu lesen, in der historischen Darstellung klasse und voller Überraschungen – das lohnt sich!

    Soundtrack dazu: Beton Combo, was sonst!