Tag: Polar Verlag

  • Bücher, schnell gelesen: 1.749

    Bücher, schnell gelesen: 1.749

    Ken Bruen – Scharfe Munition (Polar Verlag, 2024)

    Gelesen: 30. – 31.12.2024 (netto 188 Seiten plus einem Nachwort von Anthony J. Quinn)

    Aus dem Englischen von Karen Witthuhn.

    Bäng! Beste, knallharte und auf den Punkt Unterhaltung.

    Diesmal erwischt es Inspektor Brant, ein Killer schießt ihn in einem Pub nieder. Nur durch Zufall verkackt der Killer den Job, Brant landet schwer verletzt im Krankenhaus.

    Und seine Kollegen fragen sich: “Warum erst jetzt?” und weniger “Wer?“.

    Und alle Figuren aus dem Inspektor Brant und Chief Inspector James Roberts Panoptikum haben ihren Auftritt:

    Porter Nash muss sich mit einem durchgeknallten Homeland Security Agent aus den US of A rumschlagen, WPC Falls schafft mit Schummeln ihre Sergeant Prüfung und muss sich erneut mit der Füchsin rumschlagen.

    Police Constable McDonald ist weiter auf dem Weg nach unten, übernimmt eine Bürgerwehr und … verkackt auch das. Ohne Ausweg. Doch, einen gibt es: Lauf in den Mund!

    Nur Brant, der kommt mal wieder heil durch.

    Am Ende bleiben tote Polizisten, unschuldige Zivilisten denen was angehängt wird, unschuldige Banker und ein Toter Moslem.

    Wie im Nachwort beschrieben steht in Ken Bruens Fantasie die Londoner Polizei für Unehrlichkeit, Verdorbenheit und alles Verachtenswerte. Und selbst diese seltsame Polizei-interne Loyalität kann den Weg in den Abgrund nicht aufhalten.

    Gewinner am Ende: Die Füchsin!

    ( (c) Polar Verlag 2024)

    Beste Unterhaltung, bester Humor!

    Soundtrack dazu: Swell Maps – Ammunition Train, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: 1.748

    Bücher, schnell gelesen: 1.748

    Steph Post – Durchs Feuer Gehen (Polar Verlag, 2024)

    Gelesen: 27. – 29.12.2024 (netto 368 Seiten)

    Aus dem Amerikanischen von Kathrin Bielfeld.

    Das Buch ist ein echter Hammer. Es knüpft nahtlos an Lightwood an und das Buch hat mich 2022 schon ziemlich mitgerissen.

    Judah Cannon und seine Freundin Ramey haben den Showdown zwischen Judahs Vater (dem lokalen Gangsterboss), der gnadenlosen Predigerin Tulah und den Bikern der Scorpions überlebt.

    Und die ehr nachlässigen Untersuchungen der Polizei überstanden. Und Judah hat die Gang von seinem Vater übernommen und versucht irgendwie die kleine Firma (aka Firm in englischer Bedeutung) gewinnbringend zu erhalten. Und mit Ramey einen Ausweg zu finden.

    Da aber bei dem Showdown viel Geld den Bach runtergegangen ist (das die Predigerin dringend braucht) und die Scorpions zum Teil im Knast gelandet sind bleibt die Familie Cannon im Fadenkreuz.

    Und zur Kirche und den Bikern gesellt sich dann noch ein etwas größerer Gangster: Weaver will sowohl die lokalen Märkte übernehmen als auch seinen persönlichen Groll gegen die Familie Cannon loswerden. Indem er sie alle killt.

    Und, eine ziemliche Überraschung, es mischt auch eine Bundesbehörde mit: Die ATF (Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives) untersucht ob das Feuer in der Kirche (ausgelöst durch besagten Showdown) ein Hassverbrechen war.

    Insofern ist anders als im ersten Band diesmal ein Ermittler mit am Start. Und obwohl er von allen Seiten ausgebremst wird, ermittelt er in die richtige Richtung. Und stirbt am Ende durch Zufall, ohne das seine Ermittlungen etwas bewirken.

    Im Grunde kämpfen alle ohne Regeln ums überleben, Judah zusätzlich noch um die Zukunft: Für sich und Ramey und für seinen im ersten Buch arg lädierten Bruder Benji.

    Wie im ersten Band dieser Trilogie:

    Ein Buch voller archaischer Konflikte, Blutrache und einfachen – meist männlichen – Lösungen: Kopf um Kopf.

    Jetzt bin ich wie ein Flitzebogen gespannt auf das 3te Buch der Reihe. Her damit!

    Soundtrack dazu: The Graniteers – Firewalk, was sonst?

    PS: Und darum geht es wirklich!

  • Bücher, schnell gelesen: 1.745

    Bücher, schnell gelesen: 1.745

    Alan Parks – Die April-Toten (Polar Verlag, 2024)

    Gelesen: 13. – 20.12.2024 (netto 426 Seiten plus ein kurzes Nachwort von Doug Johnstone)

    Aus dem Englischen von der wunderbaren Conny Lösch (ein Qualitätsmerkmal). 

    Ich hatte mich schon länger gewundert warum bei Heyne Hardcore nicht schon längst der “April” Roman von Alan Parks rausgekommen ist.

    Und, Überraschung, der Grund ist geradezu wunderbar: Alan Parks erscheint offensichtlich jetzt beim Polar Verlag!

    Und weiterhin dabei die wunderbare Conny Lösch als Übersetzerin. Cool. Coolomat!

    Der vierte Fall von Harry McCoy spielt 1974, genauer vom 12.04.1974 bis zum 22.04.1974. 10 Tage und das ergibt ein extem hohes Tempo. Einen extrem hohen Druck auf McCoy seinen Fall resp. seine Fälle zu lösen.

    Da ist zum einen sein Gangster Kumpel Cooper, den er aus dem Knast abholen will. Dann der Amerikaner Steward, der seinen Sohn – US Navy, stationiert in der Nähe von Glasgow – sucht und dann sind da Bomben, Tote und … die IRA. Und die Special Branch.

    Und mittendrin McCoy mit seinem jungen Kollegen Wattie. Und ganz viel Druck von oben.

    Und natürlich laufen irgendwie die verschiedenen Fäden zusammen, McCoy muss Cooper helfen, die Bomben sind nicht von der IRA und der verschwundene Amerikaner … ist die ärmste Sau.

    McCoy hat ja eine persönliche Historie, die mit dem berufsbedingten Konflikt zwischen Polizisten und Kriminellen kollidiert, und das bedeutet, dass McCoy eigentlich immer in einer Grauzonen wandelt.

    McCoy fühlt sich ganz offensichtlich auch wohl dabei und mit der Art von Gerechtigkeit, die der Rache nahe kommt. Er ist alles andere als ein angepasster Bulle. Ein typischer Macho-Typ der 1970er bleibt er trotzdem.

    Das Buch ist temporeich, das Setting mit einem liebevollen Blick auf das abgewarzte Glasgow der 1970er umgesetzt, mit sympathischen Charakteren und einer absolut spannenden Handlung.

    Es ist eine originelle Interpretation eines Polizeikrimis und ein weiteres feines Stück Tartan Noir.

    Mai (“May God Forgive“) und Juni (“To Die In June“) sind schon erschienen, auf geht’s Conny, auf geht’s Polar Verlag!

    Einfach eine saucoole Serie!

    Soundtrack dazu: The Adverts – Bombsite Boy, was sonst?

    PS: Und Alan Parks so?