Tag: Polar Verlag

  • Bücher, schnell gelesen: 1.751

    Bücher, schnell gelesen: 1.751

    Scott Blackburn – Es Stirbt Mit Dir (Polar Verlag, 2024)

    Gelesen: 03. – 05.01.2025 (netto 302 Seiten plus ein kundiges Nachwort von Eryk Pruitt)

    Aus dem Amerikanischen von Jürgen Bürger.

    Eine weitere Perle aus dem rural Amerika – willkommen in Flint Creek, North Carolina. US of A. Bible belt. Hinterland. Kleinstadtmief.

    Und in Kleinstädten hat der Familienname noch Bedeutung. War so, wird immer so bleiben. Und es ist immer der Name (und das Gewicht) des Vaters. Und die Erwartungen, die eine Kleinstadt samt ihrer Bewohner aufgrund des Verhaltens deines Vaters oder seines Vaters an dich stellen, können dein Leben prägen.

    Die Gewohnheiten der Alten greifen in deine Zeit ein und versuchen letztendlich dich festzuhalten. Diese alten Gewohnheiten sind schon früh tief verwurzelt.

    Eben: durch die Familie.

    Auftritt Hudson Miller, 29 und ex-Profiboxer. Boxen war sein Weg raus aus Flint Creek, weg von seinem Vater Leland. Aber als Boxer ist er zur Zeit gesperrt, ein falscher Hieb zum falschen Zeitpunkt.

    Als Türsteher und Rausschmeißer schlägt er sich durch, pennt bei einem Freund auf dem Sofa. Will nicht zurück nach Flint Creek. Auf keinen Fall.

    Aber dann wird sein Vater ermordet. Von dem er sich eigentlich erfolgreich abgenabelt hat. Und er erbt dessen Schrottplatz. Und hat damit nicht nur einen Grund mehr nach Flint Creek zurückzugehen sondern auch die Aussicht auf ein Einkommen.

    Pustekuchen! Der Schrottplatz – Miller’s Pull-A-Part – ist ein Selbstausschlachtfriedhof mit einem Tagesumsatz von wenigen Dollar. Wie konnte Leland damit überleben? Ein angesehener Bürger von Flint Creek sein?

    Ganz einfach: Der Schrottplatz war Kulisse für einen illegalen Waffenhandel. Und Abladeplatz für eine Leiche.

    Und somit wird aus dem inneren Antrieb zu verstehen, warum sein Vater umgebracht wurde, ein ganz wunderbarer Noir …

    … eigentlich könnte ich hier das Nachwort abschreiben, Eryk Pruitt hat das Buch exakt so wie ich als Western wargenommen:

    ( (c) Polar Verlag 2024)

    Verbündet mit dem 71-jährigen Charlie, dem einzigen Angestellten seines Vaters, und mit Lucy, der jungen Schwester der Leiche, macht sich Hudson auf die Dinge zu klären.

    Tatsächlich wie in einem Western.

    Coole, schnelle und einfache Geschichte. Passt exakt so!

    No wasted words” ist tatsächlich die passende Beschreibung:

    ( (c) COWBOY JAMBOREE MAGAZINE)

    Mehr davon, Polar!

    Soundtrack dazu: The Panic Beats – Junkyard Dog, was sonst?

    PS: Und Scott so?

  • Bücher, schnell gelesen: 1.749

    Bücher, schnell gelesen: 1.749

    Ken Bruen – Scharfe Munition (Polar Verlag, 2024)

    Gelesen: 30. – 31.12.2024 (netto 188 Seiten plus einem Nachwort von Anthony J. Quinn)

    Aus dem Englischen von Karen Witthuhn.

    Bäng! Beste, knallharte und auf den Punkt Unterhaltung.

    Diesmal erwischt es Inspektor Brant, ein Killer schießt ihn in einem Pub nieder. Nur durch Zufall verkackt der Killer den Job, Brant landet schwer verletzt im Krankenhaus.

    Und seine Kollegen fragen sich: “Warum erst jetzt?” und weniger “Wer?“.

    Und alle Figuren aus dem Inspektor Brant und Chief Inspector James Roberts Panoptikum haben ihren Auftritt:

    Porter Nash muss sich mit einem durchgeknallten Homeland Security Agent aus den US of A rumschlagen, WPC Falls schafft mit Schummeln ihre Sergeant Prüfung und muss sich erneut mit der Füchsin rumschlagen.

    Police Constable McDonald ist weiter auf dem Weg nach unten, übernimmt eine Bürgerwehr und … verkackt auch das. Ohne Ausweg. Doch, einen gibt es: Lauf in den Mund!

    Nur Brant, der kommt mal wieder heil durch.

    Am Ende bleiben tote Polizisten, unschuldige Zivilisten denen was angehängt wird, unschuldige Banker und ein Toter Moslem.

    Wie im Nachwort beschrieben steht in Ken Bruens Fantasie die Londoner Polizei für Unehrlichkeit, Verdorbenheit und alles Verachtenswerte. Und selbst diese seltsame Polizei-interne Loyalität kann den Weg in den Abgrund nicht aufhalten.

    Gewinner am Ende: Die Füchsin!

    ( (c) Polar Verlag 2024)

    Beste Unterhaltung, bester Humor!

    Soundtrack dazu: Swell Maps – Ammunition Train, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: 1.748

    Bücher, schnell gelesen: 1.748

    Steph Post – Durchs Feuer Gehen (Polar Verlag, 2024)

    Gelesen: 27. – 29.12.2024 (netto 368 Seiten)

    Aus dem Amerikanischen von Kathrin Bielfeld.

    Das Buch ist ein echter Hammer. Es knüpft nahtlos an Lightwood an und das Buch hat mich 2022 schon ziemlich mitgerissen.

    Judah Cannon und seine Freundin Ramey haben den Showdown zwischen Judahs Vater (dem lokalen Gangsterboss), der gnadenlosen Predigerin Tulah und den Bikern der Scorpions überlebt.

    Und die ehr nachlässigen Untersuchungen der Polizei überstanden. Und Judah hat die Gang von seinem Vater übernommen und versucht irgendwie die kleine Firma (aka Firm in englischer Bedeutung) gewinnbringend zu erhalten. Und mit Ramey einen Ausweg zu finden.

    Da aber bei dem Showdown viel Geld den Bach runtergegangen ist (das die Predigerin dringend braucht) und die Scorpions zum Teil im Knast gelandet sind bleibt die Familie Cannon im Fadenkreuz.

    Und zur Kirche und den Bikern gesellt sich dann noch ein etwas größerer Gangster: Weaver will sowohl die lokalen Märkte übernehmen als auch seinen persönlichen Groll gegen die Familie Cannon loswerden. Indem er sie alle killt.

    Und, eine ziemliche Überraschung, es mischt auch eine Bundesbehörde mit: Die ATF (Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives) untersucht ob das Feuer in der Kirche (ausgelöst durch besagten Showdown) ein Hassverbrechen war.

    Insofern ist anders als im ersten Band diesmal ein Ermittler mit am Start. Und obwohl er von allen Seiten ausgebremst wird, ermittelt er in die richtige Richtung. Und stirbt am Ende durch Zufall, ohne das seine Ermittlungen etwas bewirken.

    Im Grunde kämpfen alle ohne Regeln ums überleben, Judah zusätzlich noch um die Zukunft: Für sich und Ramey und für seinen im ersten Buch arg lädierten Bruder Benji.

    Wie im ersten Band dieser Trilogie:

    Ein Buch voller archaischer Konflikte, Blutrache und einfachen – meist männlichen – Lösungen: Kopf um Kopf.

    Jetzt bin ich wie ein Flitzebogen gespannt auf das 3te Buch der Reihe. Her damit!

    Soundtrack dazu: The Graniteers – Firewalk, was sonst?

    PS: Und darum geht es wirklich!