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  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.385

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.385

    Nico Walker - Cherry (Heyne Hardcore, 2019)
    Nico Walker – Cherry (Heyne Hardcore, 2019)

    Gelesen: 09. – 13.05.2019, netto 367 Seiten

    Hoffnungslos. Dieses Wort beschreibt das Buch wohl am besten. Und der Schreibstil ist irgendwie statisch: Alles was ich lese habe ich genauso oder ähnlich ein paar Seiten vorher gelesen. Und genau dieser Stil passt perfekt zur Hoffnungslosigkeit des Buches und dem Leben in den US of A im Banne der Opiatkrise und dem Irak Krieg.

    Der namenlose Protagonist ist im ersten Drittel ein Drogen affiner Highschool Looser, der weder die High School noch sein Leben auf die Reihe bekommt, schon gar nicht seine Freundin bzw. irgendeine Freundin. Der Hoffnungslosigkeit entgeht wer in dem er sich freiwillig für den Irak meldet, obwohl er noch schnell seine Freundin heiratet.

    Im zweiten Drittel sind wir mit ihm im Irak und alles was dort passiert ist völlig Sinn- und Hoffnungslos, sowohl für die Iraker als auch die amerikanischen Soldaten. Der Protagonist ist ein schlecht ausgebildeter Frontsanitäter, der mit Ibuprofen helfen soll. Das Interesse an Drogen hat er nicht verloren, sie kommen mit der Feldpost aus der Heimat.

    Im letzten Drittel kommt er entsprechend fertig, abhängig und traumatisiert zurück und ergibt sich völlig den Drogen:

    Cherry ( (c) 2019 Heyne Hardcore)
    Cherry ( (c) 2019 Heyne Hardcore)

    Und von diesem High geht es gemeinsam mit seiner Freundin nur bergab. Am Ende überfällt er Banken um Geld zu beschaffen und fährt ein.

    Nico Walker, der Autor, hat das Buch im Knast auf einer alten Schreibmaschine geschrieben. Das Buch ist eine Biographie denke ich, denn Walker sitzt 11 Jahre wegen Bankraub ab.

    Als Anti-Drogenbuch nur bedingt geeignet, das es sich manchmal wie eine Aneinanderreihung von Bargeschichten ließt – kleine Geschichten aus dem Leben des Protagonisten: Zum Angeben, zum Wichtigmachen und zum Abschrecken. Für mich nicht der große Wurf als der er zur Zeit gehandelt wird.

    Soundtrack dazu: none – rather a movie…

    Update 2021:

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.376

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.376

    John Niven - Kill 'em all (Heyne Hardcore, 2019)
    John Niven – Kill ’em all (Heyne Hardcore, 2019)

    Gelesen: 14. – 16.03.2019, netto 375 Seiten

    Das lange erwartete Sequel zu Kill Your Friends – diesmal mit mehr Gewalt, mehr Schock und weniger … Rock.

    Wo Kill Your Friends im Musik-Biz von 1997 aufhörte macht Kill ‘Em All 2017 in dem Fachgebiet weiter das man wohl als die Reste des Musikgeschäftes bezeichnen kann. John Niven macht es sich einfach und legt das Buch als Geschichte über Michel Jackson an, der hier Lucus Du Pre heißt und ein kinderfickender Megstar ist.

    Dieser Star ist aber ausgebrannt und steht voll in der Pleite. Steven Stelfox, eigentlich im Ruhestand, wird engagiert um irgendwie irgendwas zu retten. Und das macht er nicht unter einem neuen 9-11 und vielen Toten.

    Die Story ist völlig gaga, die Witze und Abseitigkeiten derbe und die Weisheiten sind selten. So richtig Sinnlos wird es am Ende, wenn Steven Vater wird anstatt die Mutter seiner Tochter (die mit den prägnanten Worten “Auch ihr Körper ist ein Volltreffer: klein, mit schlanker Taille, beachtlichem Vorbau und knackigem Arsch. Ihre Enge Jeans hält ihren Hintern offenbar genauso mühevoll im Zaum wie das Black Flag T-Shirt ihre Titten” in die Geschichte eingeführt wird.) um die Ecke zu bringen.

    Das Buch ist schön dreckig aber als Sequel (übrigens auch zu Gott Bewahre! völlig sinnlos. Und irgendwie auch völlig langweilig, da in dem ganzen Lärm wenig interessante Spitzen sind. Und irgendwie erklärt John Niven auch viel zu viel – hat er Angst seine Leser haben keine Fantasie?

    Flüssig und schnell zu lesen, aber das Kopfkino zündet definitiv nicht.

    Soundtrack dazu: Cock Sparrer – Take ‘Em All, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.375

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.375

    ar/gee gleim - Geschichte wird gemacht (Heyne Hardcore, 2018)
    ar/gee gleim – Geschichte wird gemacht (Heyne Hardcore, 2018)

    Gelesen: 13.03.2019, netto 234 Seiten

    Für mich ist das straight-outta-memory-lane, da ich mit den Fotos von ar/gee aufgewachsen bin und diese einen Großteil meiner musikalischen Sozialisierung (nämlich die Phase der “neuen Musik” nach der ersten Berührung mit Punk) visuell geprägt haben.

    Vor allem seine Band und Publikums Fotos waren ein Quell der Inspiration und des “das sieht cool aus”. Lustig vor allem dieser Name bei den Fotos: “ar/gee” – lange dachte ich das es eine AG (=Arbeitsgemeinschaft) verschiedener Fotografen sei. Das ein Fotograf Bands auch über mehrere Städte verfolgen kann, diese Idee kam mir erst später.

    Das Buch zeigt eine gute Bildauswahl und dazu ein paar gelungene (Katja Kullmann, ar/gee) und weniger gelungene Geschichten. Und eine Geschichtenverweigerung von Peter Hein. Aber der Star sind die Bilder und die Bilder sind auch heute noch eine großartige Quelle für coole Deerns, coole Jungs und coole Bands. Und für einen Opa wie mich eine gute “so war das im Krieg” Geschichte.

    Als Bonus gibt es noch eine kleine Soundtrack CD: Die Ärzte, Family 5, Palais Schaumburg, Andreas Dorau, Östro 430, Der Plan und The Wirtschaftswunder – alles das steht auch in meiner Plattensammlung. Passt also.

    Soundtrack für mich: Xao Seffcheque – Happy New Wave, was sonst?