Gelesen: 20.02. – 06.03.2022 (netto 505 Seiten)
Unter normalen Umständen wäre dieses Buch ein schnelles Lesevergnügen gewesen, da ich aber bei der Arbeit auch von dem Krieg gegen die Ukraine betroffen bin und damit viele Sorgen bei meinen Kollegen in der Ukraine sind, bin ich langsamer als sonst durch diese Vicky Kahn / Fish Pescado Geschichte gekommen.
Mike Nicol konzentriert sich ja auf die realen Abgründe der Südafrikanischen Gesellschaft – Mord, Korruption und der ganze Rest. In diesem Buch bekommt er vor allem einen ruhigen, fast sanften, Aufbau der Geschichte hin.
Gleich mehrere Stränge kommen erst nicht so richtig voran, die Überschneidungen scheinen zufällig … aber dann nimmt das große Bild Fahrt auf um eine ganz wunderbare Geschichte über einen Deal in Sachen “Privatisierung der Müllentsorgung” zu erzählen:
Privatisiert werden sollen hier vor allem Gewinne, am besten bevor überhaupt echte Arbeit passiert. Alle wollen ihren Anteil an dem Deal, inklusive der CIA (die alte Verbindungen hatte und diese kappen musste, hier hilft es das vorherige Buch gelesen zu haben), und am besten “vorab Prozente”.
Und so wird aus einer Korruptionsgeschichte im letzten Fünftel eine blutige Angelegenheit als Liebe, Hass und Geschäft miteinander kollidieren. Und da wird das Buch nahezu perfekt, da nur ein kleines Teil des Puzzles aus dem Rahmen fällt und damit Gleichgewicht der Macht zerstört. Blutig zerstört.
Ich mag die Welt die Mike Nicol da in seiner Kapstadt-Reihe zaubert: Geheimagenten, Polizei, Detektive und immer die Suche nach Geschäften, die Geld abwerfen. Und mittendrin … die Verlierer. Die kommen in diesem Buch eigentlich garnicht vor, das ist vieleicht die einzige Schwäche.
Der Cliffhänger ist übrigens auch blutig, da kommt noch mehr…
Soundtrack dazu: Mad Professor – Riot In Capetown, was sonst?
PS: Food for thought….