
Gelesen: 17. – 28.08.2013 (Zeit nicht genommen), netto 299 Seiten.
Hoppla! Ein neues Genre für mich: Der historische Krimi oder aber eine Sozialgeschichte von einer Historikerin als Krimi verpackt. Oder?
Dominique Manotti ist Historikerin und arbeitete viele Jahre als Generalsekretärin der Confédération française démocratique du travail (ich liebe die vielen akzentirgendwas!) und ist überzeugte Rätekommunistin (gibt es sowas noch?). Nachdem sie sich enttäuscht und desillusioniert von der Politik abgewandt hat wollte sie im reifen Alter von 50 James Ellroy nacheifern. Eigentlich eine schlechter Werdegang dafür…
“Hartes Pflaster” entstand aus ihrem Gewerkschafts- und Historien(ge)wissen und ist eine leidlich spannende Kriminalgeschichte vor einem realen Hintergrund: Die Pariser Modebranche lässt ihre Scheiderarbeiten in der Regel in mehr oder weniger illegalen Werkstätten durch papier- und rechtlose türkische Immigranten erledigen – diese Streiken für ihre Rechte und nebenbei verwickelt sich das ganze mit iranisch-türkisch-französisch-amerikanischen Drogen-, Waffen- und Menschenhandel. Dazu ein schwuler Kommissar der ein techtel-mechtel mit einem Streiter für die rechte der Schneider hat.
Der historische Bogen (bis hin zu Mehmet Ali Ağca) ist riesengroß, fast schon zu groß. Zum Glück gibt es aber auch ausreichend Sex, Gewalt und Enttäuschungen. Nicht schlecht, aber leider “überladen”. Das Kopfkino springt daher nicht sofort an!
Soundtrack dazu: Oberkampf, was sonst?
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