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  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.565

    Jo Nesbø – Eifersucht (Ullstein, 2021)

    Gelesen: 30. – 31.12.2021, netto 258 Seiten

    Nein, kein neuer Harry Hole. Und auch kein neuer Krimi, Sondern einfach ein paar Kurzgeschichten zum Thema Eifersucht,

    Einige sind nur wenige Seiten lang, die Hauptgeschichte dehnt sich auf ca. 100 Seiten aus.

    Klar gibt es auch Tote und ein wenig Spannung aber das ganze kommt mir doch ehr wie … fucking Lyrik daher.

    Als Nesbø-Allesleser natürlich ein muss aber das wird mit Sicherheit nicht nochmal gelesen. Im Rahmen seines Œuvre einfach nicht maßgeblich.

    Ganz schrecklich das in der Hauptgeschichte dann auch noch der FC St. Pauli und die Rivalität zum HSV erklärt wird. Bääähhhh.

    Bester Moment? Die Relevanz von Gitarrensoli …

    (c) Ullstein 2021

    Nö, da brauche ich schon mehr!

    Soundtrack dazu: Lucky Malice – Time For Change, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.564

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.564

    Alan Carter – Doom Creek (Suhrkamp, 2021)

    Gelesen: 27. – 29.12.2021, netto 395 Seiten.

    Der Cliffhänger aus Marlborough Man, endlich vor der Nase. Und entspannt im Nebel der Jammerbucht vor dem Kamin weggelesen. Perfekt.

    Alan Carter ist so nah an der Wirklichkeit von Doomsday Preppern, dass es einem beim Lesen nicht ein einziges Mal komisch vorkommt.

    Ins beschauliche Neuseeland haben sich Amerikaner der schlimmsten Sorte eingekauft: Geld (um Land zu kaufen), Gute Anwälte (um das Gesetz immer zu ihrem Nutzen ausgelegt zu bekommen), Gute Netzwerke (um lokale Behörden unter Kontrolle zu bekommen) und keine Skrupel wenn es darum geht die Zukunft nur nach ihren Plänen (und Sorgen) zu gestalten.

    Mit solchen Arschlöchern muss sich Nick Chester rumschlagen. Und natürlich mit den Neuseeländern, die immer schön von oben herab auf andere schauen und ihr wunderbares Land schon selbst kaputt bekommen.

    Dazu noch eine Mordserie die so überhaupt nicht zum Rest passt.

    Wunderbar spannend, wunderbar ehrlich (sowohl im Blick auf die Neuseeländer als auch im erkennbar tiefen Hass auf Trump und seine Epigonen).

    Das einzig enttäuschende für mich als versierter Krimileser: Die überraschende Aufklärung der Mordserie liegt doch ziemlich offen in der Hälfte des Buches rum … aber die Amis haben Nick zu sehr abgelenkt (mich jedoch nicht).

    Tiefgehend, real und einfach gut. Danke Nick!

    Soundtrack dazu: Southern Front – Custody, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.563

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.563

    Antti Tuomainen – Der Kaninchen Faktor (rowohlt, 2021)

    Gelesen: 24. – 27.12.2021, netto 343 Seiten.

    Ein wunderbares Buch das Hollywood mit einer Verfilmung so richtig schön verkacken könnte bzw. verkacken wird: Looser (oder auch Nerd) mit einem komischen Beruf (Versicherungsmathematiker) verliert seinen Beruf (weil er Nerd ist) und seinen Bruder.

    Und erbt einen Vergnügungs… nein, einen Abenteuerpark. Mit Mitarbeitern. Und Gästen bzw. Kunden.

    Und Problemen. Von denen er zwar nichts ahnt aber an denen er umso überraschender wächst. Liebesprobleme. Erpressungsprobleme.

    Und als er dann endlich Hand anlegt … ist der erste Bösewicht tot. Und landet in der Tiefkühltruhe. Und damit beginnen die Probleme so richtig, aber Henri Koskinen wäre nicht Versicherungsmathematiker wenn er nicht Wahrscheinlichkeiten ausrechen könnte.

    Ausgesprochen lustig und ganz wunderbar finnisch bzw. lakonisch.

    Denn der Nerd, der rechnet sich seinen Chancen aus. Und wer das kann, der gewinnt, so oder so.

    Ich mag das, 100%. Aber bitte nicht von Hollywood verfilmen lassen.

    Soundtrack dazu: Wasted – The Truth Will Not Be Televised, was sonst?

    PS: Und Antti so? Ich liebe den Klang der finnischen Sprache!