Category: Bücher

  • Bücher, schnell gelesen: 1.697

    Bücher, schnell gelesen: 1.697

    John Brownlow – Seventeen (Rowohlt, 2023)

    Gelesen: 13. – 19.04.2024 (netto 387 Seiten)

    Übersetzt von Stefan Lux.

    Da hat der Drehbuchautor John Brownlow aber einen ziemlich arroganten “Helden” erfunden.

    “Seventeen” ist ein Killer, der immer gerufen wird wenn ein Staat etwas erledigt haben will, was nicht auf ihn zurückfällt. Er steht damit in einer langen Folge von Problemlösungsexperten der besonderen Art – er ist die Nummer 17.

    Mit einem guten Schuss selbstgefälliger Arroganz erledigt er seine Aufgaben, immer perfekt. Und aus jeder Nummer irgendwie rauskommend.

    Bis er den Auftrag bekommt seinen Vorgänger – der einfach verschwunden ist – zu finden und zu erledigen. Auch das versucht er locker flockig und scheitert.

    Wie die Geschichte weitergeht wird nicht verraten, zum einen weil vieles vorhersehbar ist, zum anderen weil John Brownlow am Ende dann doch noch einen Kniff versteckt hat.

    Hohes Tempo, launig – aber in vielen Dingen unrealistisch wie ein James Bond. Aber das sind ja irgendwie auch unterhaltsame Filme.

    Der Nachfolger Eighteen kommt die Tage, keine Ahnung ob ich dem eine Chance gebe. Wer arrogante Helden mag ist nicht verkehrt, dito wer einen Zweikampf beobachten will. Ist eigentlich mein Ding.

    Und nun?

    Soundtrack dazu: Junior Battles – Seventeen, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: 1.696

    Bücher, schnell gelesen: 1.696

    Frauke Buchholz – Skalpjagd (Pendragon, 2024)

    Gelesen: 07. – 12.04.2024 (netto 278 Seiten)

    Manchmal kaufe ich ungeplant bzw. nehme etwas im Buchladen meines Vertrauen mit das in mein Blickfeld fällt und im Kopf etwas tickt.

    Hier: Nordlichter, Tippi = Kanada plus Pendragon Verlag. Und eine Autorin mit Nachnamen Buchholz. Also mitgenommen und erstmal frustriert festgestellt das es Band 3 ist, ich also mal wieder ein Reihenfolgeversagen vor mir habe …

    Das Setting ist tatsächlich Kanada und die Autorin ist offensichtlich durch Studium und Leben “Indigenaffin” (boah, was für ein gruseliges Wort), sprich sie kennt sich vor Ort und mit der Kultur aus.

    Held ihrer Bücher ist Ted Garner, der Psychologe arbeitet als Profiler für die RCMP. Und der Fall im letzten Buch (Reihenfolgeversagen, here i come) hat ihn so fertig gemacht, dass er seinen Job hinschmeißen will. Und irgendwie gerät er bei einem Kongress in Vancouver an eine Esoterikerin aus Österreich, lässt sich im Suff überreden an einem Indigenen Ritual (inkl. pflanzlicher Drogen) teilzunehmen und wacht am nächsten Morgen in einem Tippi auf, mit einem blutigem Messer in der Hand, und einer toten und skalpierten Österreicherin neben sich.

    Und denkt – das hab ich im Drogenrausch gemacht.

    Und flieht deswegen. Auf der Suche nach dem Medizinmann, der das Ritual gemacht hat.

    Der zweite Blickwinkel auf diesen Fall kommt von den Cops, ein ungleiches Paar versucht den Fall zu lösen. Und sucht irgendwann Ted, den sie auch unter Opfer einordnen.

    Bis eine zweite skalpierte Leiche auftaucht und wieder Fingerabdrücke von Ted gefunden werden. Und damit ist er nicht mehr vermisstes Opfer sondern potentieller Täter.

    Zwei spannende Verfolgungsjagden in einem Buch, dazu zweimal auf eigene Faust ermitteln. Und eine persönliche Tragödie als Zugabe.

    Der Anfang fühlte sich zäh an, aber als die Geschichte ins Laufen kam passte das dann wieder. Vor allem die zwei Verfolgungsjagden (wobei die Cops im zweiten Pulk hinterherlaufen) sind spannend angelegt und geben der Geschichte ordentlich Tempo.

    Dazu ein guter Schuss an Indigener Kultur, an Verbrechen der Kanadischen Nation an den Indigenen und …

    … wird nicht verraten.

    Solider Krimi, ich kaufe dann mal Band 1 und Band 2.

    Soundtrack dazu: Brutal Chérie – Antisocial et brutal, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: 1.695

    Bücher, schnell gelesen: 1.695

    Jo Nesbø – Das Nachthaus (Ullstein, 2023)

    Gelesen: 04. – 06.04.2024 (netto 276 Seiten)

    Aus dem Norwegischen von Günther Frauenlob.

    Hoppla, Jo kann nicht nur Krimi sondern auch Stephen King. Was eigentlich ein Abtörner für mich sein sollte. Da aber Jo Nesbø das ganze knapp, präzise und ziemlich blutig gestaltet, ist es doch eine kurzweilige Unterhaltung.

    3 Teile hat das Buch, 3x bekommt der Leser die Geschichte von Richard Elauved (später aufgelöst als Rich Are The Loved) vorgesetzt.

    Im ersten Teil ist es so ein wenig wie ein Jugendbuch, voller Mysterien und verrückten Erlebnissen. Und einem endlos verwirrtem Richard, dem niemand glaubt. Außer Karen, seiner heimlichen Liebe.

    Im zweiten Teil löst sich ein Teil des Rätsels auf, die Geschichte ist hier mehr aus der Erwachsenenperspektive geschrieben. Und auch hier endet Richard verwirrt, auf dem Weg Karen zu retten und …

    … wird nicht verraten. Denn der 3te Teil erzählt die Geschichte nochmal, wieder mit einer leicht verschobenen Realität und schmeißt noch mehr Puzzleteile auf den Tisch. Wer in Teil 1 und Teil 2 nicht wirklich aufgepasst hat, der verliert sich jetzt so wie sich Richard verliert.

    Spannend, blutig und irgendwie lustig. Kommt mir vor wie eine kleine Fingerübung von Jo, so nach dem Motto ihr ahnt ja gar nicht wie verrückt ich euch machen kann.

    Und ja, der Jo der kann.

    Soundtrack dazu: The Dahlmanns – I Love You Baby (But I Hate Your Friends), was sonst?

    PS: Und Jo so?