
Gelesen: 15.01. – 21.01.2024 (netto 371 Seiten)
Aus dem Amerikanischen Englisch von Jürgen Bürger.
Und das nächste Buch von S.A. Cosby und wieder ein ziemlicher Banger. Ich kann mir gar nicht vorstellen das er langweilige Bücher schreibt…
… Der Letzte Wolf, im Original viel passender All The Sinners Bleed, spielt natürlich wieder in der Ecke der US of A wo die Rassentrennung eigentlich immer noch eine Rolle spielt.
Willkommen in Charon County, Virginia, und bei Titus Crown, dem ersten schwarzen Sheriffs in der Geschichte des Countys. Nach vielen Jahren beim FBI kehrt er in seine Heimat zurück und hat einen alten, natürlich weißen, Mann der Schwarze, Braune und Demokraten hasst bei der Wahl geschlagen.
Vorgriff auf das Ende des Buches: Über die Gründe der Rückkehr belügt Titus sowohl seine Familie, als auch seine Wähler (und Nichtwähler) und vor allem sich selbst. Und das ist einer der Spannungseffekte in diesem Buch und der Grund warum der englische Originaltitel so viel besser passt: Titus ist nämlich auch ein Sünder.
Und das, obwohl Titus es so überhaupt nicht mit den überall und in jeglicher Form auftretenden Kirchen am Hut hat:


Aus einem ehr ungewöhnlichen School Shooting wird ein abgrundtief böser Fall.
Der Killer ist Latrell Macdonald ein besorgter, aber harmloser junger Schwarzer, den Titus fast seit dem Tag seiner Geburt kennt. Und er killt nur eine Person, einen beliebten weißen Lehrer. Titus glaubt, Latrell könnte high von Oxy oder Heroin sein und möchte ihn unbedingt retten. Aber Latrell stolpert mit seiner Waffe wie ein Kleinkind, das noch nicht wusste, dass es tatsächlich verloren war in die Schüsse von Titus Deputies. Und raunt Titus vorher zu “Guckt in sein Telefon“.
Und auf dem Telefon des beliebten Lehrers findet Titus das Böse, das wirklich Böse. Und findet etliche tote Kinder. Gequält. Über viele Jahre. Und geht auf die Suche nach dem Mörder. Der mutmaßlich Weiß, Religiös und völlig Durchgeknallt ist.
Knüppel wirft er sich dabei entweder selbst in den Weg – oder aber die weiße Oberschicht. Und gemordet wird auch weiter, so dass es am Ende ein Wettrennen gibt. Das Titus schwer verletzt überlebt, als er endlich den wirklichen Mörder stellt.
Spannend, voller Bösartigkeit und mit dem zur realen Wahrheit gehörendem Unterton des alltäglichem Rassismus in den US of A. Und einem smarten Abgang des Sünders Titus aus Charon … er vollendet etwas was er sich vor vielen Jahren nicht getraut hat. Als Retter, der sich selbst nicht retten konnte.
Wenn es nicht so blutig und böse wäre, dann wäre es wohl große schwarze Südstaatenliteratur. So ist es perfekter Crime Noir.
Soundtrack dazu: Germs — We Must Bleed, was sonst?
PS: Und S.A. Cosby ist … ein lustiger Kerl