
Gelesen: 26.11. – 02.12.2018, netto 450 Seiten
Der dritte Teil der Serie rund um den Kommissar Alfred Weber. Diesmal sind wir in 1981 angekommen und in der ganzen Stadt machen sich die Nazis hinter den Kulissen bereit die bestehende Staatsmacht erst zu destabilisieren um sie dann zu übernehmen.
Der Sozialdemokratische Kommissar ist inzwischen bei der Politischen Polizei und will eigentlich die Rechten im Zaum halten. Von oben allerdings bekommt er immer mehr Signale, das die Kommunisten doch das größere Problem sind.
Und als ihm noch parallelen zwischen äußerst skurrilen Selbstmorden im Umfeld der Hochbahn und Rechten Verbrechen auffallen wird er natürlich bei Seite geschoben. Am Ende bleibt er zielstrebig am Ball und klärt die Geschichte, schafft es auch seine Beziehung zur nicht standesgemäßen kommunistischen Wäscherin und ex-Hure zu behalten … nur um auf einen neuen Posten wegbefördert zu werden.
Was das Buch so beängstigend macht ist für mich das subtile Gefühl das exakt die gleichen Mechanismen heute rund um die angebliche Alternative für dieses Land ablaufen: Lärm, Schlechtmachen, Panik, Feindbild und das zerstören jeder Solidarität.
Gutes Buch, klasse Lokalkolorit von „meinem“ St. Pauli und „meinem Altona“ sowie eine tolle politische Geschichte (im Sinne von Geschichte). An die Schulen damit!
Soundtrack dazu: Abwärts – Hallo, ich heiß Adolf, was sonst?
Sing-a-long to Abwärts:
Es ist ein hässlicher tag ohne Sonnenschein man hört die Stiefel trampeln und die Horden schreien in den Strassen liegt Nebel und Tränengas es geht immer für oder gegen was Im Kopf ist nicht viel in der Hand liegt ein Stein und alle sind stolz Deutsche zu sein Da kam aus dem Nichts eine Gestalt auf mich zu und sagt 'Hallo ich heisse Adolf und wer bist du?' Es ist ein hässlicher Tag ohne Sonnenschein man hört die Stiefel trampeln und die Horden schreien Ich fühle mich schlecht und unendlich allein da trifft mich am Kopf unvermittelt ein Stein ich kann noch verschwommen ein paar Gaffer sehn Die mit feistem Lächeln vor der Kneipe stehn Jetzt kommt dieser Typ der sich vor mich stellt und in seinen Händen ein Messer hält Er zersticht meine Augen es bleibt stecken im Bein endlich kann auch ich noch ein letztes Mal schrein und alle sind stolz Deutsche zu sein
And how did it look like in 1931?