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  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.470

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.470

    Debbie Harry – Face It (Dey St., 2019)

    Gelesen: 31.08. – 01.09.2020, netto 352 Seiten

    Ich hab mir das englische Original genommen, da kommt die Stimmung bzw. der Slang besser rüber.

    Debbie Harry. Deborah Harry. Deborah Ann Harry. Angela Trimble.

    Blondie.

    Geboren 01.07.1945. Ende der 70er durchaus ein veritables Punk Pin-Up – obwohl (oder gerade weil) sie schon über 30 war.

    Und ja, auch für mich. Debbie sieht das genauso:

    (c) 2019 Deborah Harry / HarperCollins

    Ihre Geschichte ist ein wenig anders, als die der anderen aus New York: Sie hat vor Punk (also vor 1975) schon viel gemacht, inclusive Musik und inclusive Jobs als Playboy Bunny. Und sie und ihre Band mit dem Namen Blondie hatten Erfolg. Echten Erfolg. Welterfolg.

    Und wie so viele Bands ihres Jahrganges wurden sie von Plattenfirmen und Management aber so richtig verarscht. Was blieb waren Steuerschulden (die das Finanzamt mit Beschlagnahmungen eintrieb) und das Ende der Band.

    Debbie erzählt dabei die Geschichte mit einer gewissen professionellen Distanz, ohne dabei in ein Verklären zu fallen: Das Elend der Krankheit von Chris Stein, ihrem langjährigen Partner (privat und in der Band), das Elend als Star ohne Geld durchzukommen. Das Elend, ein reicher Junkie zu sein.

    Was mir bei dem Buch richtig Spaß gemacht hat ist das auf fast jeder Seite durchscheint das Debbie ihre Rolle immer richtig eingeschätzt hat und immer auf der Seite der Frauen stand. Nicht umsonst ist das Buch den Frauen gewidmet: “Dedicated to the girls of the underworld“.

    Schön auch, das sie Punk richtig einordnet und sich selbst dabei auch:

    (c) 2019 Deborah Harry / HarperCollins

    Und die eigentlich Überraschung: Natürlich die vielen Fotos … aber nicht die an die die meisten denken. Nein, es sind die vielen Fotos von Fan Art, die Debbie über die Jahre immer aufbewahrt hat.

    Spannend. Und irgendwie ist mir diese starke Frau immer noch sympatisch.

    Soundtrack dazu: Tuuli – Accidents Never Happen, was sonst?

    Und was hat sie so zu sagen?

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.139

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.139

    Richard Hell - I dreamed i was a very clean tramp (HarperCollins, 2013)
    Richard Hell – I dreamed i was a very clean tramp (HarperCollins, 2013)

    Gelesen: 17. – 25.11.2015, netto 287 Seiten.

    Und noch eine Biografie, aber eine der besseren. Vor allem sicher daher, dass Richard Hell aka Richard Meyers schreiben kann und daher ohne Ghostwriter auskommt.

    Was ist wichtig? Auch Richard Hell meint, das Malcom McLAren den Punk Look von ihm geklaut und den Sex Pistols verpasst hat. Damit ist diese wichtige historische Nummer dann endlich auch erledigt – und dieser Teil ist laaangweilig.

    Schöner ist, das Richard Hell ganz offen über “die” Szene in NYC von 1973 bis 1977 spricht und den Anfang von dem was wir jetzt alle als Punk kennen im Detail und aus erster Hand beschreibt. Ab 1977 wird das dann ehr dünn, da er sowohl Ehrgeiz als auch Inspiration an die Drogen verloren hat – ab da wird die Geschichte einseitig und handelt nur noch von Drogen und den Frauen, die er entweder damit rumgekriegt hat oder die ihm Drogen besorgt haben.

    Am Ende wird klar das er kein Held ist sondern ein Verlorener auf der Suche. Und auf der Suche nach Sex und/oder Liebe (wird nicht so richtig klar). Ein ziemlicher Womanizer. Und natürlich ein Looser was den Erfolg als Musiker angeht: Zum bequem als Hero in NYC mit bestem Zugang zu den Drogen als auf Tour zu gehen und damit Geld zu verdienen.

    Neues als Poet, Musiker, Drogennutzer, Journalist etc wird angefangen und schnell wieder beendet. Das Buch endet exakt 1984 – er lässt das Musik Business (und die Drogen) hinter sich und wird Autor. Und davon lebt er noch heute. Und das sicher besser als früher.

    Ein schönes Buch, ehrlich und sehr direkt. Und vervollständigt mein Wissen darüber, wie sich die ganze Nummer “Punk Rock” denn nun entwickelt hat. Lesenswert (aber in Englisch).

    Soundtrack dazu: None.

    1983 – schön kaputt:

    2013 – schön geredet: