Tag: Atrium Verlag

  • Bücher, schnell gelesen: 1.772

    Bücher, schnell gelesen: 1.772

    Eli Cranor – Ozark Dogs (Atrium Verlag, 2025)

    Gelesen: 23. – 25.05.2025 (netto 268 Seiten)

    Aus dem Englischen von Cornelius Hartz.

    Eli Carnors “Bis Aufs Blut” hat es irgendwie nicht in meine Top Bücher 2024 geschafft, obwohl es ganz nah dran war.

    White Trash und toxische Männlichkeit gibt es hier auch, dazu kommt aber eine neue Zutat: Blutrache. Eine quasi endlose Familienfehde.

    Auf der einen Seite die Fitzjurls, Schrottplatzbetreiber. Opa Jeremiah (hochdekorierter Vietnamveteran – Scharfschütze), Sohn Jake (im Knast wg. Mord) und Jakes Tocher Jo (beschützt vom Opa im Bunker auf dem Schrottplatzgelände).

    Auf der anderen Seite die Ledfords, Meth Dealer und Rechtsradikal. Boss Bunn, der irgendwie Gott gefunden hat und trotzdem Nazi ist. Patriachin Belladona, die immer noch ihrem toten Sohn Rudnik nachtrauert und die Familie zusammenhält. Und Sohn Evail, Skinhead und auf der Suche nach neuen Geschäften abseits vom Meth.

    ( (c) Atrium Verlag, 2025)

    Das die Familien aufeinander krachen, klar das ist vorhersehbar. Aber das WIE, das bekommt Eli Cranor extrem gut hin. Zumal auch noch ein weiblicher Sheriff und die Mutter von Jo, die wegen ihrer Meth Sucht schon lange aus der Familie verstoßen ist, noch eine Rolle spielen.

    Und so umkreisen sich die Figuren wir Planeten auf Kollisionskurs. Und jeder glaubt an seine Flugbahn und hat nicht mitbekommen das die Schwerkraft eines anderen Planeten diese schon geändert hat.

    Und aus Jo, die einfach nur ihre Jungfräulichkeit an den Starquarterback verlieren will, wird das nächste Opfer. Und aus Jeremiah ein Racheengel im Ghillie Suit.

    Und eine Rettung gibt es am Ende nicht.

    Den zur Blutrache kommt … Blutschande.

    Hinterwäldler. White Trash. Waffennarren. Stur.

    Großartige hard-boiled Story voller Gewalt. Und darüber, wie weit jemand wg. Familie gehen kann. Blind vor Angst und/oder Wut.

    Bäng!

    Soundtrack dazu: Pistol Grip – Rabid Dogs, was sonst?

    PS: Und Eli so?

  • Bücher, schnell gelesen: 1.715

    Bücher, schnell gelesen: 1.715

    Eli Cranor – Bis Aufs Blut (Atrium Verlag, 2024)

    Gelesen: 02. – 06.07.2024 (netto 290 Seiten)

    Aus dem Englischen von Cornelius Hartz.

    Das Buch lässt sich auf einen einfachen Nenner bringen: Falsche Entscheidungen mit schrecklichen Ergebnissen.

    Und das ganze vor dem Hintergrund von Football, Nachwuchsfootball in unteren Klassen. Das wichtigste im Dorf, der Stadt, dem Landkreis: Das die Footballer der Schule erfolgreich sind.

    Auf wessen Kosten?

    Willkommen Billy Lowe, 18, und eine talentierter Running Back der lokalen Schule. Leider etwas durchgeknallt: Das Leben als weißer Trailer Park Trash prägt dann schon sehr. Er hat ordentlich Gewalt erfahren und kann daher ordentlich austeilen. Ein Pitbull. Der sich wohl fühlt, wenn er Blut schmeckt, selbst wenn es das eigene ist.

    Weil er sich dann spürt.

    Sein Football Coach, ist aus dem sonnigen Kalifornien aus ganz eigenen Gründen nach Denton, Arkansas, migriert. Und ahnt das er ohne Billy die Meisterschaft nicht packt. Und hofft das sein Glauben (aka Jesus, der Erretter) auch Billy rettet.

    Ich hab es ja schon verraten: Gerettet wird hier niemand. Und selbst der Coach trifft Entscheidungen … die sein Leben ins Klo spülen. Und das seiner Frau. Und seiner Töchter. Billy dagegen hat nix zum runterspülen – seine Familie ist schon ganz unten.

    Hartes Stück. Voller toxischer Männlichkeit. Und perfekt erzählt: Wenn aus der Sicht von Billy erzählt wird wandelt sich der Text in die einfache Sprache eines einfachen Jungen. Mit einem klaren und nicht durch Moral oder Glauben verstelltem Blick.

    Hoffnungslos? Ja, und das macht das Buch absolut großartig! Wuchtig, wie ein Footballspieler, der die Defense durchbricht. Ohne Rücksicht. Vor allem auf sich selbst.

    Der Ort der Geschichte ist übrigens von Eli Cranor mit perfektem Humor gewählt. Warum? Darum!

    Soundtrack dazu: Ramones – Too Tough To Die (Dee Dee Ramone vocals), was sonst?

    PS: Und Eli Cranor so?

    PPS: Und tough? Bekommt ihr hier gezeigt!

  • Bücher, schnell gelesen: 1.654

    Bücher, schnell gelesen: 1.654

    Erin Flanagan – Dunkelzeit (Atrium Verlag, 2023)

    Gelesen: 07.08. – 21.08.2023 (netto 352 Seiten).

    Aus dem Englischen von Cornelius Hartz und Stefanie Kremer.

    Hui, was hab ich mich durch dieses Buch gequält. Zum einen war ich zu oft zu lang auf Konzerten (und damit weniger Lesezeit), zum anderen verliert man sich beim Lesen in der Geschichte … wie in Treibsand.

    Das ganze läuft als Kriminalroman aber der Krimi selbst, der ist nur ganz hinten. Vorne steht Kleinstadt (im ländlichen Nebraska der 80er) und eine arme Sau: Hal, 28, Farmarbeiter mit dem Verstand eines 12 jährigen.

    Und dagegen steht eine Gemeinschaft bei der jeder jedes Geheimnis kennt. Kleinstadtmief. Kleinstadtidylle. Take your side. Beobachtet oder Behütet?

    Als dann die junge Peggy Ahern verschwindet kommt Hal unter Verdacht. Und das böse in Form von Misstrauen, Angst und alten Wunden schleicht sich in die Gemeinschaft.

    Mehr tiefes Sozial-Drama, weniger Krimi. Und für mich schwer zu lesen. Ich denke ich werde das Buch weiterverschenken, das lag mir so gar nicht. Freiwillige?

    Soundtrack dazu: Power Of The Spoken Word – Incarcerated, was sonst?

    PS: Warum wird der Titel, der inhaltlich zur Geschichte passt, sowohl als Wort als auch als Cover so abgeändert? Ich bin mal wieder lost warum das im Deutschen so sein muss…

    Erin Flanagin – Deer Season (University Of Nebraska Press, 2021)