Tag: Heyne Hardcore

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.173

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.173

    Christof Meueler - Das Zick Zack Prinzip (Heyne Hardcore, 2016)
    Christof Meueler – Das Zick Zack Prinzip (Heyne Hardcore, 2016)

    Gelesen: 08. – 11.05.2016, netto 347 Seiten.

    OK, das ist dann Hamburg und ein großer Teil der Mu-sick Geschichte die ich in Hamburg miterlebt habe – allerdings als Konsument. Und als Konsument waren die Zick Zack Dinge bis 1982 spannend, dann ist der ganze Kram – wie im Buch auch richtig erkannt – von der Neuen Deutschen Industrie Welle hinweggefegt worden.

    Das Buch ist zu Anfang sehr spannend, weil es erzählt wo Alfred Hilsberg herkommt und wier es ihn nach Hamburg verschlagen hat (und wie es ihn zu Punk und “neuer Musik” gebracht hat). Dennoch ist ein spürbarer Bruch im Buch, in den ersten 2/3 ist ist detailliert und “nah dran”, danach ist es spürbar weiter weg und gibt zumindest mir nichts interessantes mehr (zumal auch die Musik die Alfred dort verlegt, managed oder was auch immer mich so gar nicht interessiert).

    Warum ist das so? In einem Interview mit der Zeit gibt Alfred die aus seiner Sicht einfache Erklärung:

    Alfred Hilsbert in Die Zeit ( (c) Zeit Online 2016)
    Alfred Hilsberg in Die Zeit ( (c) Zeit Online 2016)

    Das ist dann sicher nur ein Teil der Wahrheit, wahrscheinlich war ein solches Projekt mit Alfred eh nicht zu stemmen. Was bleibt? Ein Teil der “Magie” der Zick Zack Produkte und Konzerte vom Anfang der 80er wird schön zerbröselt, Hamburg’s Sauf- und Pöbelpunks und die “Nein Nein Nein” von den Buttocks werden erwähnt und der Spannungsbogen “Neue Musik” (statt Punk) wird gut erklärt. Dazu viele Orte die auch ich frequentiert habe (zB Der Goldene Stern der wunderbaren Kit Hu oder aber das Subito) und wo wir öfter – hinter der Hand – über Alfred und die Bande gelästert haben.

    Schön auch wie hart der Bruch mit der linken Politszene durch den Punk rüberkommt, das habe ich damals ähnlich empfunden.  Anderes Aussehen, andere Musik – und mann war der Feind.

    Alfred war ein Shaper, kein Finisher – und er wollte auch keinen Erfolg. Und ja, verkopft war er auch. Nevermind, er hat was angestossen – im guten wie im schlechten.

    Und er bleibt noch immer “up-to-date”: “Heutzutage verkaufen 80 Prozent der Künstler und Bands in diesem Bereich zwischen 100 und 300 Platten über den traditionellen Handel. Die meisten verkaufen heute mehr bei Konzerten.” -indeed, das ist oft wie Bands (Bar-) Geld generieren.

    Kein schlechtes Buch aber eben auch nicht “der Hammer”. Schade das wir die von Alfred gewünschte Kulturgeschichte wohl nie zu lesen bekommen werden.

    Soundtrack dazu: Geräusche für die 80er – was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.165

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.165

    Max Barry - Lexicon (Heyne Hardcore, 2014)
    Max Barry – Lexicon (Heyne Hardcore, 2014)

    Gelesen: 15. – 23.03.2016, netto 452 Seiten.

    Max Barry? Jau, von dem habe ich vor vielen Jahren – so ca. 2004 – mal das großartige “Logoland” (“Jennifer Government” im Original) gelesen … und dann hab ich ihn vergessen.

    Und schwups, da kommt wieder ein etwas anderes Buch um die Ecke. Und womit kommt er um die Ecke? Mit einer Conspiracy-Thriller Version (oder auch einem Road Movie) eines ziemlich durchgeknallten Monty Python Sketches!

    Die Geschichte beginnt schräg, wird schräger und knallt dann ein wenig durch (und das in Broken Hill, NSW) nur um eine äußerst gelungene und – zumindest für mich – in dieser Form noch nie gelesenen und äußerst geschmeidigen Volte. Und aus zwei Geschichten wird … eine. Und war schon immer eine. Sehr gelungen und wenn sich der Leser auf die Macht der Worte einlässt – so oder so – dann ist das ein cooles Buch mit einer coolen alternativen Realität (Neal Stephenson hätte es nicht besser machen können).

    Ach ja, bist du ein Katzen- oder Hundefreund? Und deine Lieblingsfarbe? Bitte wähle eine Zahl von 1 bis 10! Liebst du deine Familie?

    Und: Warum hast du es getan?

    Soundtrack dazu: Mouthguard, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.151

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.151

    Joe R. Lansdale - Drive-In (Heyne Hardcore, 2015)
    Joe R. Lansdale – Drive-In (Heyne Hardcore, 2015)

    Gelesen: 04. – 07.01.2016, netto 729 Seiten (incl. Vor- und Nachwort).

    So kann es einem Autor gehen: Aus einem schlechtem Traum wird in ehr schmales Buch – und das findet so viele Fans das erfolgreich um Fortsetzung gebettelt wird. Teil 1 erschien 1988, Teil 2 in 1989 und dann wird das ganze in 2005 vervollständigt.

    Auto-Kino – in den US of A (vor allem in den warmen Staaten) eine Erfolgsnummer hat es in Deutschland ja nie so zu Ruhm gebracht (obwohl Hamburg mal ein schönes in Billbrook hatte) und die ganzen Horror B-Movies liefen in Hamburg eh nur in den Experten Kinos. Aber schön ist der Gedanke an ein Double-Feature an einem lauen Samstagabend schon: “Braindead” und “Meet the Feebles” zum Beispiel. Oder die US Klassiker ala “Texas Chainsaw Massacre”.

    Joe R. Lansdale verpackt das ganze in eine durchgeknallte Sience Fiction Horror Show: Teil 1 ein Killer Splatter-Movie, Teil 2 ein Road-Movie (mit ausreichend Blood & Gore) und Teil 3 eine fast schon religiöse SciFi-Allegorie und ein echt trickreiches Finale (immer wenn der Leser denkt das er jetzt hinter den Trick kommt dann … geht noch was).

    Alles extrem blutig (Kannibalismus, Scatfun etc), extrem gewalttätig und immer hart (und auch wörtlich) am Rande von Wahnsinn und Erkenntnis (das das ganze offensichtlich ein schlecht gebastelter Horrorfilm ist).

    Das ganze wurde leider nicht verfilmt (von einer schlechten Adaption des ersten Teils abgesehen), aber in einen Comic gegossen:

    Hammer! Unbedingt lesen und das Kopf-Kino anschalten! Ein echtes Meisterwerk – keine Idee ist zu abgedreht um hier nicht einen Platz zu finden!

    Soundtrack dazu: Big Boys – was sonst (wird auch im Buch im Car Stereo gespielt).