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  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.123

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.123

    Adrian McKinty - Die verloren Schwestern (Suhrkamp Nova, 2015)
    Adrian McKinty – Die verloren Schwestern (Suhrkamp Nova, 2015)

    Gelesen: 02. – 04.09.2015, netto 369 Seiten.

    Und BÄNG der dritte Teil der Sean Duffy Trilogie (mit Trilogien hat es der Autor). Einfach wieder nur cool. Cooler Nordirland Scheiss!

    Gute Autoren bauen kleine déjà-vu in ihre Bücher ein, bei McKinty und Sean Duffy ist es die – aus heutiger Sicht komische aber damals todernste – Kontrolle unter jedem Auto vor der Abfahrt ob eine Bombe plaziert wurde. Sean Duffy ist nämlich ein katholischer Bulle im protestantischen Nordirland und damit eigentlich auf jeder Todesliste.

    Diesmal wird der degradierte Duffy (warum degradiert? Lesen!) vom MI5 angeheuert um einen alten Schulfreund (und IRA Terroristen) zu finden. Das ganze ist aber nur der Backdrop (und spannende Schluss) für eine viel spannendere Geschichte: Eine junge Frau wurde in einem verschlossenem Pub tot aufgefunden. Und die Eltern (alter nordirisch-protestantischer Adel) geben sich einfach nicht mit dem polizeilichen Ergebniss (Tod durch Unfall) zufrieden. Und machen einen Deal: IRA Terrorist gegen den Mörder ihrer Tochter.

    Und damit sitzt Sean Duffy wieder perfekt zwischen allen Stühlen und kann nur verlieren. Aber das ist seine Welt und er beißt sich durch – mit detaillierter und wenn notwendig brutaler Polizeiarbeit. Und am Ende gewinnt er, allerdings kein Ruhm. Den Sacken andere ein. Und wer braucht schon ein Lob von Maggie Thather, der alten Otze?

    Einfach nur klasse! Am besten alle drei Bücher hintereinander weg … lesen!

    Bonus-Cameo: Michael Forsythe gibt sich die kurze Ehre!

    Soundtrack dazu: Angelic Upstarts – Brighton Bomb, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.122

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.122

    William Shaw - Kings of London (Suhrkamp Nova, 2015)
    William Shaw – Kings of London (Suhrkamp Nova, 2015)

    Gelesen: 27.08. – 01.09.2015, netto 463 Seiten.

    Und weiter geht es im London der 60er: Zum bekannten Thema “Bullen, Korruption und Obrigkeitstaat” aus dem ersten Krimi von Shaw wird diesmal “Bullen, Korruption und Hippiedrogenscheisse” – und all das war mir beim ersten Band unangenehm aufstieß wird diesmal … besser.

    Diesmal passt es: Dichte Atmosphäre, detaillierte Charaktere und ein Thema das nicht mit erhobenem Zeigefinger daherkommt sondern ganz subtil und dann direkt mit der Faust aufs Auge gehauen wird: Warum England in den 60ern die falsche Entscheidung in Sachen Drogen getroffen hat. Das ganze vor einer sehr persönlichen Geschichte – passt. Spannend und lehrreich. Und wie immer: Hippies in den end-60ern in London – what a waste!

    Soundtrack dazu: The Sect – Drugsville, was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.069

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.069

    Adrian McKinty - Die Sirenen von Belfast (Suhrkamp Nova, 2014)
    Adrian McKinty – Die Sirenen von Belfast (Suhrkamp Nova, 2014)

    Gelesen: 17. – 21.10.2014, netto 378 Seiten.

    Ja, das passt. Der zweite Teil der Sean Duffy Trilogie fügt sich nahtlos an das erste Buch an. Jede Menge Referenzen an gute Musik (“…New York 1978, als ich für zwei Wochen bei meiner alten Freundin Gresha im West Village wohnte. Tolle Zeiten. Das war das New York der Ramones und des CBGB, von Serpico und Hundstage.“). und jede Menge Details zu den “Troubles”. Und, noch so eine augenzwinkernde Referenz, es gibt in diesem Buch auch ein PAL (Wer hat’s erfunden? Nicht die Schweizer sonder Douglas Adams…ein “Problem anderer Leute”). Da wird mir ganz wohlig ums Herz!

    Der Plot ist spannend, der ganze Nordirlandbürgerkriegsmist wird exakt und genau gezeichnet und mittendrin ist ein einsamer Bulle, der als Katholik bei der Royal Ulster Constabulary sowieso an der falschen Stelle ist. Was im ersten Band (Der katholische Bulle) leise im Hintergrund anklingt wird hier ein großer Teil der Geschichte: Sean hat Liebeskummer (seine Freundin heut aus Nordirland ab), seine Frauengeschichten sind nichts halbes und nichts ganzes und Ärger (eigentlich mit jedem) zeiht er an bzw. verursacht er wie ein ganz Großer. Held.

    Verwoben ist das ganze dann noch mit der unfassbaren Geschichte des DeLorean DMC-12, der wurde nämlich in Nordirland gebaut, in einer Fabrik die nur entstand weil die Regierung von Nordirland 100 Millionen Pfund dazugebuttert hat um Jobs zu schaffen (die restliche Industrie – vor allem Werften – waren schon lange den Bach runtergegangen). DeLorean ging aus vielen Gründen ebenfalls den Bach runter, einer davon ist die wahre Geschichte das DeLorean (der Besitzer und Namensgeber der Autofirma) wohl versucht hat mit Kokainhandel Geld für die Autoproduktion zu beschaffen. Völlig bizarr, aber ein perfekter Hintergrund für eine vielschichtige Krimigeschichte. Am Ende – ach, lest selbst. Ich will mehr!

    Soundtrack dazu: Ruefrex, was sonst?

    PS: Ich finde der deutsche Titel ist nicht passend (weil vieldeutig) und das Cover Bild passt daher nicht so richtig gut.

    Adrian McKinty - I hear the sirens in the street (Serpent's Tail, 2013)
    Adrian McKinty – I hear the sirens in the street (Serpent’s Tail, 2013)