Tag: Unionsverlag

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.561

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.561

    Colin Dexter – Der Wolvercote-Dorn (UT Metro, 2020)

    Gelesen: 05. – 12.12.2021, netto 287 Seiten.

    Und noch ein Colin Dexter, irgendwann bin ich dann auch mit den 13 Inspector Morse Büchern durch.

    Ich mag die sehr typische englische Rätsel-Atmosphäre seiner Bücher und dieses Buch von 1991 (“Jewel That Was Ours” im Original, “Tod Von Don Juan” in der deutschen Erstaushabe von 1992) ist da ein ganz hervorragendes Beispiel.

    Der titelgebende Wolvercote-Dorn ist dabei bereits die erste Ablenkung, das archäologische Schmuckstück geht zwar verloren (und mit ihm das Leben der Besitzerin) aber das ist nicht der Kriminalfall den Morse hier lösen wird.

    Und während Morse noch an dem Diebstahl (ohne Mord aber mit einer Toten) arbeitet (und je nach Sichtweise “dilettiert” oder “deduziert”) passiert der echte Kriminalfall, gibt es einen echten Mord. Und damit potenziert sich die Anzahl der Rätsel und auch Hinweise.

    In diesem Buch schafft es Colin Dexter tatsächlich so viele Fährten zu legen das beim Lesen ein fast schon heilloses Durcheinander passiert. Und der gute Morse ist auch durcheinander, er geht sogar auf einen One-Night-Stand mit einer am Rande verdächtigen ein.

    Schönes Buch, nichts besonderes für sich aber eben ein atmosphärischer Rätselkrimi.

    Soundtrack dazu: Angelic Upstarts – You’re Nicked, was sonst? (Und RIP Mensi)

    PS: Und die BBC Serie…ctd

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.543

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.543

    Garry Disher – Barrier Highway (Unionsverlag, 2021)

    Gelesen: 04. – 06.09.2021, netto 335 Seiten

    Endlich der dritte Band der Hirsch-Serie von Paul Disher. Als Solitär erdacht und zu einer großartigen Serie ausgebaut, chapeau Garry!

    Ich kann mit kein besseres Buch über das Leben abseits der großen Stadt, weit draußen im irgendwo, vorstellen. Vor allem nicht wenn es um eine crime setting geht. Einsame Polizisten mit einer endlosen Routine von Kontrollfahrten und spektakuläre Ermittlungen über gestohlene Unterwäsche von alten Damen, Ärger um Schulden oder aber vernachlässigte Jugendliche.

    Aber Constable Paul Hirschhausen kommt ja aus der großen Stadt und ahnt, das das kleine Übel das große Übel anzieht. Und so verpackt er das kleine Landleben in langsam fließende Bäche, die am Ende auch einen reißenden Strom erzeugen.

    Denn Neid, aufgestauter Ärger und Isolation erzeugen auch im Outback Druck und dieser Druck entlädt sich auch dort. Und der Job von Hirsch ist, als country copper, nicht nur enforcer sondern eben auch Friedensstifter, Ratgeber, Helfer, Beichtvater und zur Bot auch Holzhacker.

    Besonders beeindruckend ist das Buch auch, weil Hirsch selbst diesem Druck ausgesetzt wird und am eigenen Leib erfährt was Kleinstadtdruck ist. Obwohl er es besser weiß. Und weil das Buch den Unterschied zeigt: Hirsch ist humble, die Detektives aus der großen Stadt, die bei Mord kommen, sind dagegen nur kalte Egos.

    Ein ganz wunderbares Buch, perfekt zu lesen und mit einem funkelndem Kopfkino. Bleibt zu hoffen das Garry Disher Constable Paul Hirschhausen niemals zurück in die Stadt versetzt.

    Soundtrack dazu: Radio Birdman – Hand Of Law, was sonst?

    PS: Und einen Trailer gibt es auch …

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.542

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.542

    Mercedes Rosende – Der Ursula Effekt (UT Metro, 2021)

    Gelesen: 02. – 04.09.2021, netto 267 Seiten

    Wo Krokodilstränen aufhört fängt dieses Buch ohne Bruch an. Starke Frauen prägen auch hier das Buch, die Gangster glauben stark zu sein … doch der Ursula Effekt treibt sie nahezu in den Wahnsinn.

    Nachdem sich Ursula das Geld eines Überfalls unter den Nagel gerissen hat (und die einen Gangster ins Krankenhaus geballert hat) muss sie das Geld nun vor korrupten Polizisten und dem mafiösen Anwalt verstecken.

    Das macht sie überaus klug, immer vorausschauend und immer mit einem Plan B, den die bösen Jungs so gar nicht auf dem Zettel haben. Wenn Ursula einfach ist, dann sind diese einfach dumm.

    Und da Ursula auch die politische Geschichte von Montevideo kennt hat sie sogar für eine ausweglose Situation noch eine Lösung. Und die einzigen Frauen, die sie dran bekommen könnten, verlieben sich in einander und lassen die starke Frau mit der Kohle einen Abgang machen. Cool.

    Soundtrack dazu: El Ultimo de los Ramones – Kantenputto, was sonst?

    PS: So war das mal …