
Gelesen: 28.06. – 04.07.2023 (netto 212 Seiten).
Aus dem Englischen von Helmut Eilers.
Wow, der Unionsverlag bringt in der UT Metro Reihe Neuauflagen von Tony Hillerman, cool!
Als ich angefangen habe Krimis zu lesen waren das erstmal billige Taschenbücher: Diogenes (Ross Macdonald!), Ullstein (James Ellroy! Charles Willeford!) und RoRoRo (die dünnen schwarzen Bände – Chester Himes! Jerry Oster! Charles Willeford! Victor Headley!)
Und in der rororo-Serie sind mir auch ein paar Bücher von Tony Hillerman untergekommen, leider sind die vor etlichen Jahren im Rahmen eines Umzuges aus Platzgründen abhandengekommen (da ich auch nur 2 oder 3 Bände hatte).
Da ich das Setting schon damals ziemlich spannend fand werde ich mir jetzt alle Bände (16 insgesamt) reinziehen. Hoffentlich in der richtigen Reihenfolge.
Der erste Band ist im Original von 1973 und ist daher beim ersten Lesen so ganz anders als heutige Krimis oder Noir Bücher. Langsamer, weniger hart und so ganz ohne heutige Technik (kein Internet, kein Telefon, kein Computer). Es geht um die Menschen und die Landschaft.
Lieutenant Joe Leaphorn ist bei der Navajo-Polizei und soll für Ordnung sorgen. Bei den Navajo. Andere Stämme interessieren ihn nicht. Als ein Navajo Teenager verschwindet, muss er sich aber doch mit den Zuñi auseinandersetzen. Und die haben andere Götter und von diesen Göttern scheint der Navajo Teenager angezogen.
Auf der Suche nach dem Teenager wird von Morden begleitet, der Junge ist nicht zu finden und entlang des Weges gibt es Tote. Mit viel Ruhe und einem Auge für Details geht Joe der Sache nach, lässt sich auch nicht vom FBI und der DEA aus der Ruhe bringen, die eine Hippie Kommune auf Navajo Land im Blick haben … Heroin Schmuggel? Egal, die Indianer und die Weißen haben eh nix miteinander zu tun.
Ein kurzes und ehr knappes Buch, das viel über die Kultur den Indianer und die Landschaft im Südwesten der US of A erzählt. Die Krimi-Geschichte (whodunit?) rückt in den Hintergrund und geschickt legt Tony Hillerman Fährten aus.
Das Ende ist überraschend und doch zielführend. Den Opfer sind die Indianer. Und das aus ganz billigen Gründen.
Ich freu mich auf den Rest, die Reihe bringt eine coole Atmosphäre rüber.
Soundtrack dazu: Blackfire – Mean Things Happen In This World, was sonst?
PS: Und Tony Hillerman so? Ist 2008 mit 83 Jahren verstorben … und hat trotzdem was zu erzählen:
PPS: Frank Göhre hat das ganze Œuvre bereits 1997 in einen großen Blick genommen.
PPS: Leider haben nur diese rororo TB in meiner Sammlung überlebt, dabei sind aber echte Lieblingsbücher (Jerry Oster! Victor Headley!)
