Tag: Unionsverlag

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.194

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.194

    Michael Dibdin - Schwarzer Trüffel (UT Metro, 2016)
    Michael Dibdin – Schwarzer Trüffel (UT Metro, 2016)

    Gelesen: 11. – 18.09.2016 netto 314 Seiten

    Mist, in der Hektik des Umzuges habe ich von den drei noch zu lesenden Aurelio Zen Büchern bei UT Metro leider das letzte zuerst angefangen – auch wenn die Fälle nicht wirklich aufeinander aufbauen ist das einfach ärgerlich. Genauso ärgerlich wie Verlage, die sich bei einer Neuauflage oder Erstausgabe ebenso nicht an die inhaltliche Reihenfolge halten.

    Nevermind, der 6te Fall mit Aurelio Zen und irgendwas ist schief gelaufen: Er bekommt einen Spezialauftrag von einem einflussreichen Weinliebhaber (der offensichtlich so mächtig ist das Aurelios Chefs diesen einfach “weitergeben”) und soll die Unschuld eines Weinbauern beweisen, damit dieser einen Jahrhundertwein keltern kann.

    Also endet der Vize-Questore im Piemont, in einem Dorf wo jeder Dreck am stecken hat: Trüffel und Wein waren schon immer gute Möglichkeiten illegal Geld zu machen. Dazu ein wenig alter Ärger aus der Kriegszeit und insgesamt Missgunst. Herrlich verrückte Charaktere und ein ebenso herrlich durchgeknallter, selbstherrlicher und diesmal auch zugerauchter Komissar, der scheinbar völlig den Überblick verliert. Vor allem seine Eigenheiten machen ihn irgendwie zum Anti-Helden, das kommt echt gut.

    Des Rätsels Lösung ist dabei dem Leser näher als dem Komissar, da der Täter teilweise in der Ich-Perspektive erzählt. Das ist dennoch ein weiteres Kapitel gibt in dem der Täter …. stop: Einfach nur cool – also selber lesen.

    Dunkel, herzlich und der Region verbunden. Bisher der beste Aurelio Zen für mich!

    Soundtrack dazu: Psycho Vandals, was sonst?

     

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.180

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.180

    Garry Disher - Bitter Wash Road (Unionsverlag, 2015)
    Garry Disher – Bitter Wash Road (Unionsverlag, 2015)

    Gelesen: 16. – 22.06.2016 netto 337 Seiten.

    Garry Disher schreibt so ganz verschiedene Krimis – von relaxten und sonnendurchfluteten Krimis bis zu Krimis aus der Sicht von … Kriminellen.

    Bitter Wash Road” spielt im ländlichen Australien, dort wo karge Böden ein karges auskommen bieten, wo Polizeistationen mit einem Mann in Privathäusern sind. Und eine Streifenfahrt schnell mal ein paar hundert Kilometer lang ist. Constable Hirsch wurde dorthin strafversetzt ohne was ausgefressen zu haben – und kommt aus dem Problemviertel der Großstadt in das große nichts … voller versteckter Probleme.

    Alle leben einfach und alle haben irgendwie Dreck am Stecken. Vordergründig sind alle Stützen dieser fragilen Gesellschaft in der Einöde, hinten sind sie alle Verstrickt in Korruption, Amtsmissbrauch, Gewalt gegen Schwache und sexuelle Nötigung. Und hier kommt das Déjà-vu für Hirsch: Wieder muss er gegen kriminelle Polizisten vorgehen und dabei selber überleben.

    Spannend, mit vielen kleinen und überraschenden Wendungen und eine großartige Mileu-Studie über das …. Landleben. Unbedingt lesen, wartet nicht auf den Australienurlaub!

    Soundtrack dazu: Main Street Brats – was sonst?

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.166

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.166

    Michael Dibdin - Tödliche Lagune (UT Metro, 2015)
    Michael Dibdin – Tödliche Lagune (UT Metro, 2015)

    Gelesen: 24.03. – 04.04.2016, netto 406 Seiten.

    Es gibt ja diese bretonischen Reiseführerkrimis – ich habe fast das Gefühl das die von Michael Dibdin und seiner Krimi-Serie zwischen 1988 und 2007 entstandenen Serie rund um Vize-Questore Aurelio Zen inspiriert worden sind.

    Himmelfahrt” (1992) brachte dem Leser (eine lange vergangenes) Rom nahe, “Tödliche Lagune” (1994) zeigt ein Venedig im Niedergang und abseits der Touristen. Alles ist grau, nass und ehr elendig. Dazu “dreckige” Politik, “schmutzige” Liebe, “durchgeknallte” Adelige und ein guter Schuss Egoismus des Protagonisten: Er weilt nämlich nicht wirklich im Auftrag in Venedig sondern kocht sein eigenes Süppchen, das nur ihm Geld einbringen soll.

    Das ganze gerät langatmig, mit vieeeeel Atmosphäre (zu viel!) und zwei leidlich gelungenen Krimi-Kniffen. Das ganze ist immer gut wenn Zen sich durchmogelt und seine eigentliche Aufgabe voranbringt und immer schlecht wenn sein Liebes- und Familienleben eine Rolle spielt.

    Soundtrack dazu: Mick Jones, was sonst?