Category: Bücher

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 895

    Bücher, schnell gelesen: Teil 895

    Don Winslow - Tage der Toten (Suhrkamp, 2010)
    Don Winslow – Tage der Toten (Suhrkamp, 2010)

    Gelesen: 02.03. – 08.03.2012 (Zeit nicht genommen), netto 680 Seiten.

    Wow. Das ist ein großartiger Brocken. Suhrkamp hat mit den Zitaten von Ken Bruen und James Ellroy auf dem Backcover nicht übertrieben – das ist ganz großer Stoff.

    In “epischer” Breite, Tiefe und Länge wird die Geschichte der Drogenproduktion, des Drogenvertriebes von Lateinamerika (und Nord-Mexiko im speziellen) und der Drogenbekämpfung (der US of A) anhand einer kleinen Geschichte in ein großartiges “Sittenbild” im Stile eines Krimi’s verpackt.

    Das ganze st nicht nur großartig flüssig geschrieben, sondern auch noch wunderbar realistisch und lakonisch: Ein brutales Geschäft, verquickt mit der großen Politik (Stichwort: “Iran Contra Affäre” u.a.) und mit der kleinen Politik (vor allem in Mexiko). Wer dieses Buch gelesen hat, stellt keine Fragen mehr warum die Drogen in die US of A kommen.

    Ganz großes Kino, dennoch wurde bisher nur der Folgeroman (“Zeit des Zorns”) verfilmt, ich denke mal weil die Story weniger Komplex. moderner und “schneller” ist. In meinem Kopfkino jedoch ist “Tage der Toten” schon jetzt ein Hit. Lesen. Unbedingt Lesen!

    Soundtrack: Meat Puppets!

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 893, 894

    Bücher, schnell gelesen: Teil 893, 894

    Ilja Ilf  + Jewgeni Petrow  - Das eingeschossige Amerika (Die Andere Bibliothek, 2011)
    Ilja Ilf + Jewgeni Petrow – Das eingeschossige Amerika (Die Andere Bibliothek, 2011)

    Gelesen: 26. – 02.03.2012 (Zeit nicht genommen), netto 341 (Erster Teil) und 331 (Zweiter Teil) Seiten

    Wow – wer gräbt solche Perlen aus? Von Oktober 1935 bis Januar 1936 bereisten zwei sowjetische Schriftsteller die USA: Von NY nach SF&L.A. und wieder zurück. Mit dem Auto. Und immer auf der Suche nach dem “echten” Amerika.

    Herausgekommen ist kein kommunistisches oder gar sozialistisches Manifest gegen die bösen US of A sondern eine unfassbar präzise und (ja, ich liebe es) lakonische Betrachtung des Lebens, Strebens und Überlebens im Amerika der 1930er.

    Einen dermaßen präzisen Blick bekommt heute kein (Reise-)Schriftsteller mehr hin, da sich niemand mehr die Zeit nimmt wirklich ins Land einzudringen und mit den Menschen auf der Straße  zu reden. Dazu kommen Besuche bei z.B. Henry Ford oder bei GE (General Electric) und eine genaue Beschreibung der (damals) fantastischen technischen Erneuerungen der Zeit. Am besten aber sind die trockenen und genauen Reflektionen über das amerikanische Leben anhand von präzisen Beobachtungen am “lebenden” Motiv – in der Regel Anhalter die von ihnen mitgenommen wurden.

    Nochmal: Wow – das ist ganz großes Kopfkino (zumal auch mit großartig einfachen S/W Bildern der Reise garniert) und diverse Male habe ich mich ertappt “genauso habe ich Amerika auch wahrgenommen” zu denken. Zeitlos schön – unbedingt verschenken!

    Soundtrack dazu: D.O.A.

    PS: Fucking Sammler – Band 1 (#1482) und Band 2 (#0396) der nummerierten Erstausgabe, lustige Sortierung!

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 893

    Bücher, schnell gelesen: Teil 893

    Orlando Figes - Krim Krieg (Der letzte Kreuzzug) (Berlin Verlag, 2011)
    Orlando Figes – Krim Krieg (Der letzte Kreuzzug) (Berlin Verlag, 2011)

    Gelesen: 21. – 25.02.2012 (Zeit nicht genommen), netto 676 Seiten (ohne Anmerkungen)

    Inspiriert durch den “Der blutige weiße Baron” wollte ich mehr darüber erfahren, wie Russland und das russische Militär der Kaiserzeit eigentlich so wurde wie es am Ende des ersten Weltkriegs war.

    Orlando Figes schildert ausführlich wie es zu diesem Krieg (den wahrscheinlich niemand mehr auf dem Zettel hat) kam, wer die Protagonisten sind, welche Fehler die beteiligten (sowohl Politiker/Herrscher als auch Militärs) machten.

    Eine spannende Geschichte, eine lustige und für uns so garnicht verständliche Welt damals, in der Entscheidungen über “Krieg” und “Frieden” manchmal an einer Person oder einem Akt hingen und in der dann eine unumkehrliche  Maschinerie angeworfen wurde an deren Ende hunderte einfache Soldaten in einen Kugelhagel maschierten weil es so befohlen wurde.

    Wer sich für detailierte Zusammenhänge interessiert ließt das, den anderen wird Wikipedia oder weniger genügen. Spannend für mich in jedem Fall die kleinen “aha” Effekte darüber, welche Fortschritte (in Technik, Militärtechnik und Taktik) hier das erste Mal auftauchen – die Grabenkriege des ersten Weltkrieges wurden hier “ausprobiert”.

    Soundtrack dazu: keiner.