Tag: Walter Mosley

  • Bücher, schnell gelesen: 1.643

    Bücher, schnell gelesen: 1.643

    Walter Mosley – Blood Groove (Ars Vivendi, 2022)

    Gelesen: 25. – 27.05.2023 (netto 317 Seiten).

    Aus dem amerikanischen Englisch von Jürgen Bürger.

    Wer Walt Mosley zitiert sollte auch Walt Mosley lesen, ergo kommt nach S.A. Cosby jetzt was von Easy Rawlins. Passt perfekt.

    1992 habe ich mein erstes Buch von Walt Mosley gekauft, “Der Weiße Schmetterling” erschienen im Knaus Verlag. Zu der Zeit hatte ich bereits James Ellroy entdeckt und hab angefangen vor allem Krimis aus L.A. zu verschlingen.

    Blood Groove spielt 1969 und trotz der relaxten post-Hippie Zeit ist es für einen Schwarzen immer noch sowohl schwer erfolgreich zu sein als auch gefährlich, mit dem L.A.P.D. (der wahrscheinlich rassistischsten Polizeibehörde der Welt) auch nur aufeinanderzutreffen.

    Auftritt Easy Rawlins, erfolgreicher Privatdetektiv, der genug Kontakte in L.A. hat um so ein Aufeinandertreffen mit einem L.A.P.D. Streifenpolizisten zu überleben (wenn er in einem Rolls-Royce Phantom angehalten wird).

    Blood Groove startet einfach: Ein traumatisierter junger Vietnam Veteran glaubt im Streit einen Mann erstochen zu haben – nur fehlt sowohl eine Leiche als auch jegliche Spur. Die Suche von Easy Rawlins entlang der Geschichte des Veteranen nutzt Walter Mosley um trotzdem ein Feuerwerk an Spuren zu zünden.

    Und alle diese Spuren haben irgendwie ein Verbindung, so wie Easy als WWII Veteran (der Dachau befreit hat) eine Verbindung zu dem Vietnam Veteran hat. Die Spurensuche nutzt Mosley auch geschickt um Salz in die Wunden von Polizeigewalt, Ausbeutung und Korruption zu legen – wobei Easy auch genau weiß wo er Hilfe bekommt, auch zu einem Preis.

    Klasse Buch mit hohem Tempo, Tiefgang und einem klaren Blick auf Schwarz und Weiß in L.A. – jede Wette das dieses 2023 noch genauso ist.

    Ich muss jetzt mal versuchen alle Easy Rawlins Romane sowie alles von Walt Mosley zusammenzubekommen. Guter Stoff.

    Soundtrack dazu: Swingin’ Utters – No Groove In Gunsights, was sonst?

    PS: Und Walt Mosley so?

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 1.002

    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.002

    Walter Mosley - Rache an Johnny Fry (Berlin Verlag, 2013)
    Walter Mosley – Rache an Johnny Fry (Berlin Verlag, 2013)

    Gelesen: 28. – 30.08.2013 (Zeit nicht genommen), netto 308 Seiten.

    Walter Mosley ist vor allem für seine “Easy Rawlins” Krimis bekannt, die in LA spielen. Allerdings ist er ein Vielschreiber, der sowohl Handlungsorte als auch die Genres gerne mal austauscht. “Killing Johnny Fry” (der Originaltitel ist irgendwie passender) ist dabei ein ziemlicher Mischmasch aus Krimi und Porno (“Erotica”). Das Buch hätte besser zu Heyne Hardcore oder Rotbuch gepasst – das hätte ich sowas erwartet.

    Die Handlung ist einfach und dient als kleine Parabel über das ausbrechen von Cordell (dem Protagonisten) aus einer “normalen” und “heilen” Welt. Dabei schmeißt er den Job und die Idee der monogamen Beziehung über Board und lernt Sex, hemmungslosen Sex, kennen und lieben. Das er dabei nicht nur seinen Geist “befreit” sondern sich auch noch seines Nebenbuhlers (Johnny Fry) auf elegante Art erledigt ist dann wohl das Krimielement. Aber doll ist das nicht. Und die Sexszenen sind dann auch nicht wirklich “Erotica”.

    Nö, das kann er als Krimi viel besser. Dennoch akzeptable Unterhaltung.

    Soundtrack dazu: The Mentors, was sonst?

     

  • Bücher, schnell gelesen: Teil 889

    Bücher, schnell gelesen: Teil 889

    Walter Mosley - Falscher Ort, Falsche Zeit (Suhrkamp, 2011)
    Walter Mosley – Falscher Ort, Falsche Zeit (Suhrkamp, 2011)

    Gelesen: 30.01. – 04.02.2012 (Zeit nicht genommen), netto 408 Seiten.

    Walter Mosley ist mir durch die großartige “Easy Rawlins Serie” (ein schwarzer Privatdetektiv in LA) bekannt geworden – ich habe diese Zeitgleich mit James Ellroy und seinen großartigen LA-Romanen entdeckt und verschlungen.

    Genauso wie Walter Mosley von LA nach NY umgezogen ist (das allerdings bevor er anfing zu schreiben) ist sein Held nun ein Privatermittler mit zwielichtigem Hintergrund: Leonid McGill ist eine ex-Mobster der vor seinen Dämonen fliehen will und dabei versucht nur Gutes zu tun. Das dieses Gute auch beinhaltet schlechten Menschen weh zu tun ist für ihn eine Selbstverständlichkeit.

    Wie alle Bücher von Walt Mosley ein großartiges Lehrstück über das schwarze Amerika, die Angst des schwarzen Amerikas vor der (in der Regel) weißen Polizei und die Macht der Mächtigen – die eigentlich und im Hintergrund aus ureigensten Motiven die Geschicke der Stadt leiten. Alles schön beiläufig und lakonisch –  eine spannende Story auf der Such nach dem gefallenen Mädchen, dem unschuldigen Engel – der am Ende natürlich gar nicht so rein weiß ist. Dazu die eigenen Familienprobleme, die ständige Kabelei mit der Polizei – eine rundum spannende und flüssige Geschichte.

    Magst du Hammet und Chandler magst du auch Mosley! Soundtrack: Bad Brains!