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    Bücher, schnell gelesen: Teil 1.471

    Lou Kollee, Pete Koller with Howie Abrams ´- The Blood And The Sweat (Post Hill Press, 2020)

    Gelesen: 02.09.2020, netto 312 Seiten

    Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube Sick Of It All ist die Band, die ich am meisten Live gesehen habe. So 12 – 15 mal dürfte das gewesen sein. In kleinen Läden. In mittleren Läden. In großen Läden. Auf einem Open Air Festival in Barcelona. Und immer waren die Jungs top-sympatisch. Immer haben sie alles gegeben. Immer haben sie als Band und als Personen überzeugt.

    Von daher war es keine Frage das ich auch das Buch der Koller Brüder direkt zum erscheinen bestellt habe (gibt es nur in Englisch, eine deutsche Ausgabe wird wohl ehr nicht herauskommen). Es ist eine Oral History, die fast nur O-Ton von Lou und Pete enthält.

    Diese Stärke ist auch gleichzeitig die Schwäche dieses Buches, es fehlt ein wenig die Balance. Klar, Sick Of It All ist ihr Ding aber zB mit Armand und Craig haben sie eigentlich seit vielen Jahren ein festes Team in der Band. Da hätte ich mir gerne ein paar mehr O-Töne gewünscht.

    Was in diesem Buch komplett fehlt (und das ist gut), ist gemecker über andere Bands. Was klasse ist, ist die richtige Einordnung ihrer Herkunft (aus Queens, nicht aus der Bronx – nicht von der Strasse), ihrer Erfolge (im Rahmen) und ihrer Stärken (100% auf der Bühne). In ihrem Tour-Ethos stehen sie den Ramones in nichts nach.

    Und die eigentliche Stärke: Die Familie. Als Band. Als Väter. Als Söhne. Als Ehemänner. Ihr Job ist halt Touren und Musik machen. Passt. Und lustig: Aufgrund ihrer vielen Touren waren ihre Jobs dann eher Postelle bei Roadrunner Records als Manager.

    Verglichen mit anderen Büchern über Bands oder Musiker ein wenig zu flach, allerdings voller Humor – vor allem wenn Lou und Peter verbales ping-pong spielen.

    Grundsympatisch (trotz ihrer Metal Jugend), aber dafür brauchte es das Buch nicht.

    Soundtrack dazu: Bad Brains – The ROIR Sessions, was sonst?