Gelesen: 20.02. – 04.03.2023 (netto 677 Seiten).
Aus dem amerikanischen Englisch von Wolfgang Thon.
Hach, das war ein flottes Lesevergnügen. Fast ein alter Don Winslow. Auf jeden Fall aber eine flotte, spannende und in Teilen auch sehr realistische Story.
Das ganze ist ein Prequel zu Heat, ein großartiger Film von 1995 mit Al Pacino, Robert DeNiro, Val Kilmer und vielen anderen. Während Heat ja eigentlich auf einer wahren Figur aus den 1960er Jahren fußt, ist der Film und dieses Buch deutlich später angesiedelt.
Aber das der Regisseur und Drehbuchschreiber Michael Mann dann so viele Jahre später die Geschichte nochmal aufgreift und so als Buch umsetzt – Chapeau!
Das Buch spannt einen Bogen rund um den Film, inhaltlich wie auch zeitlich: Es beobachtet die Protagonisten von 1988 bis 2000 und zeichnet dabei wie diese damals in Chicago das erste Mal übereinander gestolpert sind und wie Chris, der einzige Überlebende der Gangsterbande aus Heat, viele Jahre später wieder in Richtung des Cops Vincent Hanna stolpert.
Härte, Tempo und jede Menge Spannung. Schade nur das die Brücke zwischen den Zeiten durch eine Nebenrolle (Otis Wardell als Frauenschänder in Chicago und L.A.) erledigt wird – das wird der gesamten Geschichte nicht wirklich gerecht. Lustig aber das Chris im Exil in Paraguay lernt das seine Raubzüge zwar clever waren aber nur Peanuts waren. Die chinesischen Mafiosi für die er dort unerkannt arbeitet reißen sich ganze Industriezweige unter den Nagel und machen damit nochmal soviel Geld.
Soundtrack dazu: Brick Assassin – Chicago Brick Crew, was sonst?
PS: Und Michael Mann so?
PPS: Und Heat? Gibt es hier in full…